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Kleider machen Bräute

Kleider machen Bräute

Titel: Kleider machen Bräute
Autoren: Lucy Hepburn
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du kannst nicht reinkommen. Bei solchen Sachen gibt es Regeln.«
    Wieder keine Reaktion. Molly blickte zu Caitlin, die die Hände in die Hüften gestemmt hatte.
    Molly versuchte es noch einmal. »Ich weiß, dass du noch da bist, Francesco. Aber falls du glaubst …«
    »Molly?«
    Die Stimme auf der anderen Seite der Tür war definitiv nicht die von Francesco.
    Molly trat einen Schritt zurück.
    Simon.
    »Alles in Ordnung, Molly?«, fragte Caitlin. »Du bist plötzlich so blass.«
    Das konnte nicht sein.
    Wie in Trance ging Molly wieder zur Tür, öffnete sie einen Spalt und spähte hinaus in den Flur.
    Dann schloss sie die Tür wieder, drehte sich langsam um und sah Caitlin an.
    Simon.
    »Molly?« Caitlin betrachtete ihre Schwester stirnrunzelnd. »Du machst mich wahnsinnig.« Sie stürmte zur Tür und machte sie selbst auf. »Wer ist da?«
    Caitlin trat einen Schritt zur Seite, und Molly war zu überrascht, um etwas sagen zu können. Simon. Der gut aus sehende, nette, fürsorgliche Simon. Sie hatte gedacht, ihn nie wiederzusehen. Aber da war er, stand vor der Tür des Hotelzimmers ihrer Schwester, mit seinen blauen Augen und den zerzaustem blonden Haar, genauso attraktiv wie bei ihrer ersten Begegnung im Flugzeug.
    »Ha…allo Simon«, stammelte sie.
    »Hallo Molly.«
    Er trug einen Anzug. Und er sah umwerfend darin aus. Nicht, dass Molly viel Zeit gehabt hätte, ihn darin zu bewundern, denn er zog sie in seine Arme und küsste sie zärtlich auf den Mund.
    Meine Güte, er küsste vielleicht gut! Molly gab sich ganz dem Augenblick hin und konnte endlich seinen Nacken streicheln, den sie von der Rückbank des Cinquecento aus so viele Stunden bewundert hatte – sehnsüchtig, wie sie jetzt erkannte. Molly presste sich fest an ihn, genoss die Nähe seines Körpers und die Wärme seines Atems.
    »Möchtet ihr vielleicht, dass ich rausgehe?«, rief eine amüsierte Stimme nicht weit von ihnen.
    Molly und Simon lösten sich von einander und sahen zu Caitlin. Der Nebel des Glücks, der durch Mollys Gehirn waberte, verzog sich, und sie erinnerte sich daran, dass ihre Schwester ebenfalls hier war. Wunderschön in ihrem Hochzeitskleid, die Hände in die Hüften gestemmt, stand sie da und musterte die beiden mit einem ironischen Blick. »Denn solltet ihr vorhaben, damit noch länger weiterzumachen, müsstet ihr bitte die Tür räumen. Ich habe heute nämlich noch etwas vor.«
    »Simon«, war alles, was Molly über die Lippen brachte, während sie auf den Mann in ihren Armen zeigte.
    »Gut zu wissen.«
    »Tut mir leid«, sagte Simon. »Ich habe Sie gar nicht bemerkt.«
    Caitlin stand mit offenem Mund da und spielte die Gekränkte.
    Simon schlug sich vor die Stirn. »Das war wohl das Ungalanteste, was ich je in meinem Leben von mir gegeben habe, noch dazu vor einer Braut an ihrem Hochzeitstag.« Er streckte ihr die Hand entgegen. »Tut mir echt leid, Caitlin. Ich bin Simon. Meinen Glückwunsch! Sie sehen wunderschön aus.«
    »Ihnen sei verziehen, aber nur ganz knapp«, antwortete Caitlin und drohte ihm neckend mit dem Zeigefinger, bevor sie ihn auf die Wange küsste. »Schön, Sie kennenzulernen. Wie ich sehe, kennt ihr beide euch recht gut. Sollten wir uns in Anbetracht dieser Tatsache nicht besser duzen, Simon? Was meinst du?«
    »Herzlich gern«, erwiderte Simon.
    »Caitlin …«, begann Molly, aber Caitlin unterbrach sie und schenkte ihr einen preisverdächtigen Ältere-Schwester-Blick.
    »Du bist mir eine! Stilles Wasser sind tief! Wenn ich von Simon gewusst hätte, wäre er selbstverständlich zur Hochzeit eingeladen worden. Aber warte mal, was ist denn mit Reg …« Sie verstummte, zog eine hilflose Grimasse und warf Molly einen erschrockenen Blick zu.
    »Das ist kompliziert«, murmelte Molly, ohne nachzudenken. »Oder eigentlich, nein, es ist überhaupt nicht kompliziert, sondern im Grunde ganz einfach.« Sie sah Simon in die Augen. »Reggie und ich waren lange zusammen, aber wir haben uns getrennt, in Paris, am Abend, be vor ich dir begegnet bin. Zwischen uns hat es schon länger nicht mehr gestimmt. Und wir waren nie verlobt.«
    Simon brauchte ein paar Sekunden, um das sacken zu lassen. Dann nickte er. »In Ordnung«, sagte er nur.
    »Und dann bin ich dir begegnet und es war …«
    »Wie gesagt, es ist in Ordnung. Mich interessiert nicht, was früher oder noch vor Kurzem war. Ich möchte einfach nur mit dir zusammen sein.«
    Erleichterung breitete sich in Molly aus. Sie reckte sich und küsste ihn zärtlich auf den
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