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Klassenbild mit Walter Benjamin - eine Spurensuche

Klassenbild mit Walter Benjamin - eine Spurensuche

Titel: Klassenbild mit Walter Benjamin - eine Spurensuche
Autoren: Siedler
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(Charlottenburg), Nr. 1/1926 — Nr. 1/1933 [überliefert insges. 20 Hefte].
    Archivalien
    Landesarchiv Berlin [fortan LAB] (Akten der Kaiser-Friedrich-Schule [fortan KFSJ) — Bibliothek für Bildungsgeschichtliche Forschung, Berlin (u. a. ungedruckte Jahresberichte bis 1940, Personalbögen der Lehrer).
    Die Protagonisten
    Die bibliographischen Angaben zu den Kurzbiographien erheben keinen Anspruch auf Vollständigkeit, weder in Hinsicht auf veröffentlichte Dokumente noch auf Inedita. Bei den mit einem Stern (*) gekennzeichneten Titeln handelt es sich um Texte (Publikationen wie Archivalien), die digitalisiert im Internet zugänglich sind. Die im Berliner Landesarchiv verwahrten Akten der Kaiser-Friedrich-Schule enthalten, soweit sie die Abiturienten des Jahres 1912 betreffen, jeweils einen Lebenslauf vom Dezember 1911 sowie die Abschlussarbeiten und Zeugnisse der Reifeprüfung wie auch des ›Einjährigen‹-Examens, sofern es ebenfalls an der Charlottenburger Anstalt abgelegt wurde.
    WALTER Ben(e)dix Schoenflies BENJAMIN
    geb. am 15.7.1892 in Berlin, jüd., war der Sohn des Kaufmanns und ehemaligen Mitinhabers des Berliner Kunstauktions-Hauses Rudolph Lepke Emil (Benjamin) Benjamin (1856–1926) und seiner Ehefrau Pauline Elise, geb. Schoenflies (1859–1930). Zu seinen Verwandten zählten mit dem Archäologen Gustav Hirschfeld (1847 bis 1895), dem Mathematiker Arthur Schoenflies (1853–1928), dem Psychologen William Stern (1871–1938) sowie der Dichterin Gertrud Kolmar (1894–1943) einige herausragende Vertreter der deutschen Geistesgeschichte des 19. und 20. Jahrhunderts. Nach mehrjährigem Privatunterricht, zuletzt beim Vorschullehrer der Charlottenburger Anstalt, Karl Knoche, besuchte Benjamin, unterbrochen von einem 1½jährigen Aufenthalt im thüringischen Landerziehungsheim
Haubinda (1905/06), von der Sexta bzw. ersten Klasse des Gymnasiums (Ostern 1901) bis zum Abitur (Ostern 1912) die Kaiser-Friedrich-Schule, an der er im März 1909 auch das ›Einjährige‹ ablegte. Nach der Reifeprüfung studierte er Geisteswissenschaften in Freiburg i. Br., Berlin, München und Bern. Mit seiner Übersiedlung in die Schweiz, 1917, entzog sich Benjamin einer noch möglichen Einberufung zum Kriegsdienst. In Bern schloss er dann 1919 sein Studium mit der Promotion ab. Nachdem alle Versuche gescheitert waren, sich an einer Hochschule (Bern, Gießen, Heidelberg und Frankfurt a. M.) zu habilitieren, verlegte er sich aufs Schreiben und machte sich durch Veröffentlichungen in renommierten Zeitungen (»Frankfurter Zeitung«), Zeitschriften (»Die literarische Welt«) und Verlagen (Ernst Rowohlt) in den Jahren der Weimarer Republik einen Namen als freier Schriftsteller. Mitte März 1933 flüchtete Benjamin aus Deutschland. Nach entbehrungsreichen Jahren im Pariser Exil beging er in der Nacht vom 26. auf den 27. September 1940 im spanischen Grenzort Port Bou Selbstmord. — Von 1917–1930 war Benjamin mit der Tochter des angesehenen Wiener Anglisten und Theodor-Herzl-Freundes Leon Kellner (1859–1928), Dora Sophie (1890–1964), verheiratet. Aus dieser Ehe ging ein Sohn hervor: Stefan Rafael (1918–1972). Sohn und Ex-Gattin, zu der er in den Exiljahren wiederum enge Beziehungen unterhielt, retteten sich aus Deutschland, indem sie zunächst nach Italien und schließlich nach Großbritannien auswanderten. Benjamins Bruder Georg (*1895) hingegen, ein Arzt, der mit der späteren DDR-Justizministerin Hilde Benjamin, geb. Lange (1902–1989), verheiratet war, wurde 1942 im Konzentrationslager Mauthausen ermordet, seine Schwester, die Sozialpädagogin Dora Benjamin (*1901), starb 1946 im Schweizer Exil. In den Jahren 1901–1912 residierte die Familie Benjamin nacheinander in der Nettelbeck-, Carmer- sowie der Delbrückstraße im Grunewald.
     
    Dissertation
    Der Begriff der Kunstkritik in der deutschen Romantik. Berlin 1920.
    Gesamtausgaben
    Gesammelte Schriften. Unter Mitwirkung von Theodor W. Adorno und Gershom Scholem hrsg. von Rolf Tiedemann u. Hermann Schweppenhäuser. 10 Bde., Frankfurt a. M. 1972–99 — Gesammelte Briefe. Hrsg. vom Theodor W. Adorno Archiv. 6 Bde., Frankfurt a. M. 1995–2000 — Werke und Nachlaß. Kritische Gesamtausgabe. Im Auftrag der Hamburger Stiftung zur Förderung von Wissenschaft und Kultur hrsg. von Christoph Gödde u. Henri Lonitz in Zusammenarbeit mit dem Walter Benjamin Archiv. Frankfurt a. M. 2008ff (bislang erschienene Bde.: 3, 8, 10, 13, 19).
    Archivalien
    LAB (Akten der KFS) —
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