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Klassenbild mit Walter Benjamin - eine Spurensuche

Klassenbild mit Walter Benjamin - eine Spurensuche

Titel: Klassenbild mit Walter Benjamin - eine Spurensuche
Autoren: Siedler
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nahegelegene Kandersteg noch 1939 ins rettende chilenische Viña del Mar Valparaiso, wo er 1953 verstarb. — Grünberg war seit
1926 mit Käte Frank (*1897) verheiratet, mit der er eine Tochter, Ruth (*1931), hatte. Sein einziger Bruder, Fritz Martin (*1894), war bereits Ende Oktober 1914 als Kriegsfreiwilliger in der Nähe des belgischen Dixmuiden gefallen. In den Jahren 1910–1912 residierte die Familie Grünberg in der Tegeler Bahnhof und der Charlottenburger Leibnizstraße.
     
    Dissertation
    Die rechtliche Natur der Vereinssatzung. Masch. Diss., Göttingen 1921 [1924].
    Veröffentlichungen
    in der »Zeitschrift für das Treuhandwesen« (später »Der Wirtschaftsprüfer«), der »Zeitschrift für Konkurs- und Treuhandwesen«, im »Treuhand-Jahrbuch« und »Treuhand-Kalender« sowie (mit einem Auszug aus der als Ganzes unveröffentlicht gebliebenen Schrift Der Friedensgedanke als Erziehungsproblem ) in der spanischen »Revista de Psicologia i Pedagogia« (Jg./Bd. 5/1937, H. 17, S. 29–46).
    Herausgeberschaft
    Begründer der »Kartothek für das Treuhandwesen« (Berlin 1928ff.).
    Archivalien
    BAB (Personalakten des Justizministeriums) — Brandenburgisches Landeshauptarchiv, Potsdam (Kartei der zugelassenen Rechtsanwälte) — Deutsche Nationalbibliothek, Frankfurt a. M. (Exilarchiv, Akten des American Guild for Cultural Freedom) — LAB (Akten der KFS) — UA Berlin (Immatrikulationsakten) — UA Göttingen (Promotionsakte).
    ERICH Robert KATZ
    geb. am 28.4.1893 in Marienburg (Westpreußen), jüd., war der Sohn des Justizrats, Rechtsanwalts und Notars Siegfried Katz (1855–1935) und seiner Ehefrau Lucie, geb. Glass (1866–1937/38). Mit dem Umzug der Familie nach Charlottenburg im März 1901 gelangte Katz auf die Kaiser-Friedrich-Schule, die er von der Octava (zweite Vorschulklasse) bis zum Abitur (Ostern 1912) besuchte und an der er im März 1909 auch das ›Einjährige‹ ablegte. Nach der Reifeprüfung studierte er Rechts- und Staatswissenschaften, zunächst in Freiburg i. Br., dann in München und schließlich in Berlin. Bei Kriegsausbruch 1914 meldete er sich freiwillig und gelangte als Mitglied des Ludwigluster
Dragoner-Regiments Nr. 17 Anfang Mai 1915 an die Front, von wo er schon fünf Monate später als Verwundeter zurückkehrte. Daraufhin setzte er sein Studium in Berlin fort und schloss es im März 1916 mit dem Referendarexamen ab. Auf eigenen Wunsch kehrte er danach in den Militärdienst zurück und zog Anfang 1917 erneut ins Feld. Im August desselben Jahres schwer verwundet, wurde er, Vizewachtmeister und Offiziersanwärter sowie ausgezeichnet mit dem EK II und dem Verwundetenabzeichen, im Juni 1918 schließlich aus dem Heeresdienst entlassen. Danach trat er seinen juristischen Vorbereitungsdienst an, den er in Werder a. d. Havel, Berlin und Charlottenburg absolvierte. Im September 1921 bestand Katz das Assessorexamen, im Oktober desselben Jahres promovierte er an der Universität Halle-Wittenberg bei dem renommierten Juristen Julius von Gierke (1875–1960). In den Folgejahren war er dann zunächst als Syndikus einer Berliner Großbank tätig, später als freiberuflicher Rechtsanwalt und Notar. Als die Nationalsozialisten im April 1933 die jüdischen Rechtsanwälte und Notare mit einem vorläufigen Vertretungsverbot belegten, beantragte (und erlangte) Katz seine Wiederzulassung sowohl als Rechtsanwalt wie auch als Notar. Ende August 1933 wurde er wegen Devisenvergehens verhaftet und 1933/34 in erster und zweiter (Berufungs-) Instanz zu zehn Jahren Zuchthaus verurteilt. Häftling der berüchtigten Strafanstalt Brandenburg-Görden, verliert sich Katz’ Lebensspur im März 1937, als er, Rekonvaleszent einer schweren Operation, offenbar ein Gnadengesuch eingereicht hatte. Wie darüber entschieden wurde und ob er überhaupt die Folgen des operativen Eingriffs überlebt hat, geht aus den überlieferten Akten nicht hervor. Seine Haftzeit wäre im Juli 1944 abgelaufen: kaum anzunehmen, dass er, sollte er bis dahin noch am Leben gewesen sein, entlassen worden wäre. Für gewöhnlich wurden jüdische Strafgefangene der Gestapo übergeben und/oder direkt einem Konzentrations- bzw. Vernichtungslager ›überstellt‹. — Verheiratet war Katz mit der Tochter des Sanitätsrates und Herausgebers des »Ärztlichen Vereinsblattes« (nachmals »Deutsches Ärzteblatt«) Siegmund Vollmann, Lotte Hanna, die, nachdem das Paar bereits geschieden war, 1933 nach Paris
emigrierte. Katz’ einzige Schwester, Erna,
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