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Kissed by Darkness

Kissed by Darkness

Titel: Kissed by Darkness
Autoren: Shéa MacLeod
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danke, der Herr.«
    Dann schwiegen wir und genossen einfach nur den Augenblick, gewöhnten uns an dieses neue Gefühl zwischen uns, was auch immer daraus werden würde.
    Bis ich Trottel es natürlich kaputt machen musste. »Was hat Darroch mit ›Blut erkennt Blut‹ wohl gemeint?«
    Jack schüttelte den Kopf, stellte seine Tasse ab und schlang beide Arme um mich. Verdammt, das fühlte sich wirklich gut an. »Ich bin nicht sicher. Vielleicht meinte er, dass die Nachfahren von Atlantis einander erkennen können, oder vielleicht hat er begriffen, dass wir beide Sunwalker sind. Auch in seinen Adern fließt immerhin Atlanterblut. Vielleicht haben ihm seine Vorfahren beigebracht, die Anzeichen richtig zu deuten.«
    Da würde ich nicht mitziehen. Ich war noch immer nicht bereit zuzugeben, dass ich selbst ein Sunwalker war, obwohl offensichtlich sowohl Jack als auch Darroch daran keinen Zweifel hegten. Ich war mir ganz und gar nicht sicher, ob ich für diese Veränderung jemals bereit sein würde.
    »Hast du es denn gewusst, als du mich zum ersten Mal gesehen hast? Dass ich bin wie du? Eine Nachfahrin von Atlantis, meine ich.«
    »Natürlich habe ich es gewusst.«
    »Dann könnte es das wohl sein – vielleicht hat es auch etwas mit dem Amulett zu tun, oder vielleicht stammen wir von derselben atlantischen Blutlinie ab«, spekulierte ich. Auch wenn mir allein bei der Vorstellung, mit Brent Darroch verwandt zu sein, wie entfernt auch immer, eine Gänsehaut über den Rücken kroch. Nicht schön.
    »Wäre alles möglich. Wir könnten Trevor bitten, Darroch danach zu fragen, aber ich bezweifle, dass er uns die Wahrheit sagen würde.« Er zögerte.
    »Was?«
    »Ich habe da so eine Theorie, aber …« Er schüttelte den Kopf. »Ich muss das noch einmal gründlich durchdenken.«
    Ich seufzte. Es gab noch so viele offene Fragen und es war zweifelhaft, ob wir jemals Antworten bekommen würden. Eine ganz bestimmte Frage geisterte mir allerdings durch den Kopf, seit mir Jack von seiner Vergangenheit bei den Tempelrittern berichtet hatte – und wenn sich das zwischen uns tatsächlich in der eingeschlagenen Richtung weiterentwickeln sollte, musste ich es ganz einfach wissen.
    »Erzähl mir von ihr. Von der Frau, die dir damals in Frankreich das Leben gerettet hat. Lydia.«
    Er seufzte. »Das ist nur der Name, unter dem ich sie kannte. Wir alle ändern ab und zu unsere Namen, und sie war über eintausend Jahre alt, als ich sie kennenlernte. Das Herz hatte mir gezeigt, dass die Tempelritter sichere Verstecke brauchen würden und sich die Dinge sehr bald zu unseren Ungunsten verändern würden. Viele dieser Verstecke wurden von befreundeten Sunwalkern bereitgestellt, die nicht zum Orden gehörten, und Lydia war eine davon. Sie nahm mich auf und versteckte mich, bis sie ein Schiff nach Schottland organisieren konnte.« Seine Stimme hatte jenen entfernten, verträumten Klang angenommen, der sich einstellt, wenn Menschen eine sehr alte Geschichte erzählen. Die meisten seiner Geschichten mussten wohl alt sein.
    »Ich habe Lydia überzeugt, mit mir zu kommen. Wenn sie Philipps Männer gefunden hätten, wäre auch sie exekutiert worden.«
    »Warum?«
    Er zuckte mit den Schultern. »Weil sie uns geholfen hatte. Oder aus reiner Bosheit. Oder Rache. Er brauchte keinen Grund. Er war der König.«
    »Habt ihr euch geliebt?«
    Jack lächelte ein wenig schelmisch. »Eifersüchtig?«
    Ich zuckte nur mit den Schultern. Dieses Eingeständnis würde er auf keinen Fall aus mir herausbekommen.
    »Nicht von Anfang an, aber im Laufe der Zeit ist eine tiefe Liebe zwischen uns entstanden«, gab er zu. »Sie war meine Familie, meine Welt. Die Einzige, die wusste, was ich war. Die mich verstand.«
    Jetzt verspürte ich zugegebenermaßen einen kleinen Stich der Eifersucht. Diese Frau war ihm so wichtig gewesen. Wie konnte ein Mädchen mit einer Beziehung konkurrieren, die Jahrhunderte überdauert hatte?
    »Jack?«
    »Ja?« Er spielte noch immer mit meinen Haaren und ließ die roten Strähnen durch die Finger gleiten.
    »Was ist das hier?«
    »Was meinst du?«
    »Das.« Ich machte eine Geste, die uns beide einschloss. »Du und ich.«
    Er schien zu erstarren und ich hielt den Atem an. Ich wusste nicht einmal genau, welche Antwort ich hören wollte, aber sie war mir wichtig.
    Er sagte jedoch nichts und drehte mich stattdessen in seinen Armen um, sodass ich rittlings auf seinem Schoß saß und in seinen Meeraugen zu versinken drohte. Mein Herz schlug so laut, dass
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