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Rätsel um 1: ... das verlassene Haus

Rätsel um 1: ... das verlassene Haus

Titel: Rätsel um 1: ... das verlassene Haus
Autoren: Enid Blyton
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I. Erdbeer-Eis ist immer gut
    »Hallo, Dina!« rief Robert, »hallo!« Und dabei drängte er sich durch die dichte Menschenmenge auf dem Bahnsteig.
    »Puh«, stöhnte er lachend, als er vor ihr stand. »Das war ein Kunststück, mit dem schweren Koffer und dem blöden Tennisschläger durchzukommen.« Dina lachte auch.

    »Gib nur nicht so an, schließlich bin ich genauso beladen wie du.«
    Sie waren beide ein bißchen verlegen, wie immer, wenn sie sich wiedersahen. Und weil jeder von ihnen ein anderes Internat besuchte, kamen sie nur in den Ferien zusammen. Übrigens konnte man auf den ersten Blick sehen, daß sie Geschwister waren, beide groß und schlank, mit dichtem, dunklem Haar und lustigen blauen Augen.
    »Los«, sagte Dina und stieß ihrem Bruder den Tennisschläger leicht in die Rippen. »Laß uns sehen, daß wir aus dem Gewühl herauskommen.« Robert warf einen Blick auf die Bahnhofsuhr.
    »Wir haben noch eine Menge Zeit«, meinte er, »wollen wir uns ein bißchen hinsetzen?«
    »Na wunderbar«, stimmte Dina zu und ließ sich gleich darauf aufatmend auf die leere Bank fallen. »Ein Glück, daß wir uns sofort getroffen haben. Hast du schon lange auf mich gewartet?«
    »Ungefähr zwanzig Minuten«, antwortete Robert.
    »Nun erzähl mal«, bat Dina, »was soll denn in den Ferien eigentlich werden? Ich weiß nur, daß wir uns hier mit Fräulein Pfeffer treffen.«
    »Sei froh, daß du sitzt«, grinste Robert. »Die Sache ist nämlich die, daß Mama und Papa schon heute nach Amerika fahren.
    Papa schrieb es mir. Und Papa hat ein kleines Landhaus für uns in Rockingdown gemietet, weiß der Himmel, wo das ist!
    Und Mama hat ihre alte Erzieherin als Begleitung für uns auserwählt!«
    Eine Weile blieb es still. Dina seufzte schwer. Und Robert schnippte mit seinem Tennisschläger ein paar Kieselsteine fort.
    »Das ist ja entsetzlich«, stöhnte Dina endlich? »Da wäre ich ja lieber zu Tante Pam gefahren!«
    »Ging nicht«, sagte Robert, »die lieben Kinderchen haben die Masern. Übrigens, so schlimm ist die Pfeffer gar nicht, und gut versorgen wird sie uns bestimmt. Wetten, daß wir unsere Lieblingsspeisen bekommen?« Er warf einen schnellen Blick auf seine Schwester. »Ich denke da an Würstchen mit Salat und kalten Braten. Und zum Nachtisch etwas Eiscreme, ich meine natürlich viel Eiscreme.«
    »Hör auf«, rief Dina, »hör bloß auf! Mir läuft schon das Wasser im Munde zusammen.« Doch dann sagte sie: »Trotzdem ist es scheußlich, und ich werde vor Langeweile umkommen.«
    »Wirst du schon nicht. Wir können doch reiten und schwimmen, und außerdem soll die Landschaft sehr schön sein.«
    »Ach, du mit deiner Landschaft«, maulte Dina, »du bist ja schon zufrieden, wenn du Spazierengehen und Vögel beobachten kannst.
    Aber sag mal, werde ich Tennis spielen können? Wozu habe ich das Ding eigentlich mitgenommen? Ich könnte es höchstens gebrauchen, um Stubs zu versohlen.« Dina ließ den Tennisschläger einmal scharf durch die Luft sausen. »Stubs kommt doch?« fragte sie dann schnell.
    »Natürlich kommt Stubs«, antwortete Robert. »Darf ich dir auf diese Schreckensbotschaft hin ein Eis anbieten? Wir haben noch zwanzig Minuten Zeit, bis Fräulein Pfeffer kommt. Bestimmt gibt es hier in der Nähe eine Konditorei.«
    »Du darfst«, sagte Dina würdevoll. Dann lachte sie vergnügt:
    »Also, auf in den Kampf!«
    Gerade dem Bahnhof gegenüber gab es ein Café Robert war ganz Kavalier. »Erdbeer-Eis, wie immer?« Und Dina nickte.
    »Ein ausgezeichnetes Eis«, murmelte sie und schleckte genießerisch. »Wenn nur dieser gräßliche Stubs nicht käme.«
    Aber Robert verteidigte Stubs: »Du mußt daran denken, daß er keine Eltern mehr hat und von einer Tante zur anderen geschickt wird. Bei uns ist er nun einmal am liebsten.«
    »Ja, und uns ärgert er auch am liebsten. Kannst du mir vielleicht verraten, warum gerade wir einen so blöden Vetter haben müssen? Und warum gerade der einen so blöden Hund hat?«
    »Sag nur nichts gegen Lümmel«, ereiferte sich Robert. »Er ist der netteste und drolligste Spaniel, den ich kenne. Und der Name paßt wunderbar zu ihm. Stell dir nur vor, wie sich Fräulein Pfeffer über ihn freuen wird.«
    »Na, die wird sich bestimmt freuen«, kicherte Dina, »ich sehe schon, wie er sich ihren Sonntagshut um die Ohren schlägt und wie er ihre Handtasche zerreißt.«
    »Und sämtliche Schuhe wird er verschleppen«, lachte Robert vergnügt. »Hm«, machte Dina, »ich glaube, ich könnte noch
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