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Kissed by Darkness

Kissed by Darkness

Titel: Kissed by Darkness
Autoren: Shéa MacLeod
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schlug mit der Faust auf den Schreibtisch. Immer schön sachte bleiben. »Wenn Sie es so wollen. Sie wissen doch noch, was ich Ihnen gesagt habe, Miss Jones? Das gilt noch immer.«
    Kabitas normalerweise dunkler Teint wurde kaum merklich blasser, doch sie hielt sich kerzengerade und wich keinen Millimeter zurück. Ich war stolz auf sie. Das war durch und durch Kabita. Wenn sie sich einmal für einen Weg entschieden hatte, dann verfolgte sie ihr Ziel bis zum bitteren Ende. Und zum Teufel mit allen Hindernissen. Ich fragte mich, was in aller Welt Trevor Daly gegen sie in der Hand hatte, das ihr so an die Nieren ging.
    Zweifellos hatte er ihr gerade in Erinnerung gerufen, wie er sie überhaupt erst dazu gebracht hatte, diesen Auftrag anzunehmen. Was auch immer es war, es musste sehr wichtig für sie sein. Ich würde sie später unter vier Augen danach fragen. Meine Wertschätzung Trevors fiel um ein paar weitere Grad und ich stufte ihn endgültig unter der Kategorie Drecksack ein. Niemand droht ungestraft meiner besten Freundin.
    Trevor schnappte sich seine lederne Aktentasche und stürmte mit einem angedeuteten Nicken in meine Richtung aus dem Büro. Vor Inigo blieb er allerdings noch einmal stehen und musterte ihn lang und abschätzig – sehr abschätzig.
    »Alles in Ordnung?«, fragte ich Kabita, sobald er fort war. Sie kam mir immer noch etwas zittrig vor.
    Es war deutlich zu sehen, wie sehr sie sich zusammenriss. »Es geht mir gut, Morgan. Danke. Trevor Daly ist eben eine jener Unannehmlichkeiten, mit denen wir uns in unserem Beruf nun mal herumschlagen müssen. Unschön, aber nicht zu vermeiden.«
    »Genau wie Zagan-Dämonen, hm?«
    Das brachte sie zum Lachen und sie wandte sich an Jack. »Das Amulett?«
    »In Sicherheit. Und ich sorge dafür, dass es auch so bleibt.«
    »Gut.« Sie nickte. »Ich will auch gar nicht wissen, wo es ist.« Glaubhafte Abstreitbarkeit. Ich schätzte mal, wenn es für die Regierung gut genug war, dann wohl auch für uns.
    »Kein Problem«, stimmte Jack zu.
    »Ich fahre jetzt heim, soll ich dich absetzen?«, fragte ich Jack.
    »Ja, danke.«
    »Wir reden morgen«, versprach ich Kabita. Sie nickte und wir verließen gefolgt von Inigo das Büro. Mit einem lauten Klicken schloss sich die Tür hinter uns. Hoffentlich verschanzte sie sich jetzt nicht die ganze Nacht da drinnen und brütete über Problemen. Trevor Daly hatte sie wirklich getroffen.
    »Keine Sorge, sie wird schon wieder.« Inigo lehnte sich gegen den Empfangstresen im Vorzimmer. Seine abgetragene Jeans schmiegte sich eng um die wohlgeformten Beine. Dann nahm er meine Hand. Eine Welle schierer Lust erfasste mich und sofort fühlte ich mich schuldig. Wie konnte ich in Jack verliebt sein und mich gleichzeitig so nach Inigo verzehren? Außerdem stand Jack auch noch direkt neben mir. War meine Libido denn derart außer Kontrolle? Vielleicht war an Cordelias Theorie mit der Katzenminze ja doch etwas dran.
    Kurz drückte ich Inigos Hand und ließ sie dann los. Ich wusste nicht, was ich sonst hätte tun sollen. Jack beobachtete jede unserer Bewegungen mit Argusaugen. Ich war zwar mit keinem der beiden fest zusammen oder so, aber trotzdem.
    »Ich bringe Kabita nach Hause«, versprach Inigo und seine himmelblauen Augen blitzten, als wüsste er genau, was ich dachte. »Dann flöße ich ihr ein paar Mojitos ein und morgen ist sie wieder auf dem Damm.«
    Ich nickte. »Jack, könntest du uns eine Minute allein lassen?«
    Jack zögerte. Kurz musterte er Inigo mit zu Schlitzen verengten Augen, dann verließ er den Raum.
    »Hör zu, Inigo …«
    Mit einer raschen Bewegung war er bei mir. Von seinem Lachen und den blitzenden Augen war nichts übrig, stattdessen wirkte er vollkommen ernst, während er die Hände um mein Gesicht legte.
    »Morgan, ich weiß, dass du völlig verwirrt bist wegen dem, was zwischen uns passiert ist. Und ich weiß auch, dass du meinetwegen verwirrt bist, und wegen Jack.«
    Sein Einfühlungsvermögen überraschte mich, obwohl es eigentlich zu erwarten war, immerhin war er ein Hellseher.
    Ich öffnete den Mund, um etwas zu sagen, aber er brachte mich zum Verstummen. »Du verstehst vielleicht nicht, warum ich das jetzt tue, aber ich lasse dich gehen.« Ich las tiefes Bedauern in seinem Blick, als er mir über die Wange strich. »Und ich lasse dich gehen, weil ich weiß, dass du zu mir zurückkommst, wenn du so weit bist.«
    Dieses Geständnis traf mich wie ein Vorschlaghammer. Klar, wir flirteten miteinander, aber ich
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