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Kissed by Darkness

Kissed by Darkness

Titel: Kissed by Darkness
Autoren: Shéa MacLeod
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es interessiert mich auch nicht. Aber das nächste Mal erledigen Sie Ihre Drecksarbeit gefälligst selbst. Und lassen Sie sich ja nicht wieder so ein albernes Lügenmärchen einfallen, weil wir es nämlich nicht noch einmal schlucken werden.«
    Mit diesen Worten drehte ich ihm den Rücken zu und wandte mich an Kabita. Sie bemühte sich tapfer, streng auszusehen, aber ich erkannte, dass sie sich nur mit Mühe davon abhalten konnte, laut loszuprusten. »Darroch und seine Gorillas?«, fragte ich.
    »Daly hat ein Aufräumkommando geschickt, das sich um die Leichen kümmert. Um die Überlebenden müssen wir uns wohl keine Sorgen machen. Sie sind nur angeheuerte Schläger, und unsere Leute sind gerade dabei, die Sache mit ihnen … nachzubesprechen. Schließlich wollen wir ja nicht, dass sie der Polizei erzählen, was passiert ist. Um Darroch« – sie nickte Trevor zu, der mich noch immer anstarrte –, »kümmert sich die Regierung. In Area 51 gibt es eine hübsche kleine Zelle für ihn.«
    Ich bin mir ziemlich sicher, dass dieses Militärsperrgebiet nichts mit Außerirdischen zu tun hat. Dort sperrt die Regierung Schwerverbrecher weg, deren Vergehen etwas mit dem Übernatürlichen zu tun haben und bei denen eine öffentliche Verhandlung sowie ein gewöhnliches Gefängnis nicht infrage kommen.
    »So nennen wir es nicht«, fiel ihr Trevor ins Wort.
    Kabita achtete gar nicht auf ihn. »Und seine Freunde bei der Regierung?«
    Trevors Lächeln wirkte angespannt. »Glauben Sie mir, die werden keine Probleme machen.«
    »Gut.« Kabita nickte knapp. »Soweit es mich betrifft, ist die Sache erledigt. Wir haben unseren Job erfüllt.«
    »Einen Augenblick.« Trevor riss sich sichtlich zusammen. »Haben Sie den Sunwalker gefunden?«
    Ich zuckte mit den Schultern. Showtime. »Es gibt keine Sunwalker. Meinen Quellen zufolge sind sie schon vor mehreren hundert Jahren ausgestorben, kurz nach den Kreuzzügen. Dieser sogenannte ›Sunwalker‹, den wir erledigen sollten, war nur ein mächtiger Vampir, den Darroch aus dem Weg räumen wollte, um die ansässigen Klans kontrollieren zu können. Ich habe mich darum gekümmert.« Trevor würde meine Geschichte in keinem Punkt widerlegen können. Vampire hinterließen nun mal keine Leichen.
    Trevor winkte ab. »Und das Artefakt, das Sie erwähnt haben? Darroch wollte, dass Sie es finden. Wo ist es? Es muss sofort sichergestellt werden.«
    Aha, darum ging es hier also. Die Regierung interessierte sich keinen Deut für eine mögliche Bedrohung durch einen Sunwalker oder für Brent Darroch und seine hochrangigen Freunde. Sie wollten schlicht und einfach das Amulett. Sie hatten es die ganze Zeit gewollt. Ob sie wohl wussten, was es war und welche Macht es hatte?
    »Wir haben es nicht gefunden«, mischte sich Kabita ein und ihre Miene war ebenso ausdruckslos wie Dalys. »Wahrscheinlich existiert es nicht einmal und Brent Darroch hat es nur erfunden, um die Vampire aufs Glatteis zu führen und die Jagd zu rechtfertigen.«
    »Aber sagten Sie nicht gerade, er hätte geplant, die gesamte Menschheit zu versklaven? Wie hätte er das ohne besagtes Artefakt anstellen sollen?« So leicht gab Trevor nicht auf. Offensichtlich ahnte er, wie mächtig das Amulett war, und er misstraute unserer Geschichte ganz eindeutig.
    »Das stimmt auch«, erwiderte Kabita. »Er wollte die ansässigen Vampirklans vereinen. Wem das gelingt, der verwandelt uns Menschen damit in eine Schafherde. Jedenfalls auf lokaler Ebene. Wer weiß schon, was er wirklich vorhatte. Ich würde ihn nicht gerade als geistig gesund bezeichnen.« Ihr Gesicht blieb vollkommen unbewegt. Wenn ich sie nicht so gut gekannt hätte, wäre ich glatt selbst auf diese Geschichte hereingefallen. Hoffentlich ging es Trevor Daly genauso.
    Der Agent wandte sich an mich.
    Ich zuckte mit den Schultern. »Ich habe Darrochs Haus von oben bis unten durchsucht. Kein Artefakt. Nur ein paar Antiquitäten, aber nichts, auf das seine Beschreibung gepasst hätte.« Ich schenkte ihm einen Blick vollkommener Unschuld.
    Voller Misstrauen sah Trevor von mir zu Kabita und wieder zurück. Es war offensichtlich, dass er uns nicht glaubte, aber was sollte er tun? Uns in den Würgegriff nehmen und abtasten?
    Inigo machte ein Geräusch, das verdächtig nach einem unterdrückten Lachen klang. Ich sah ihn an, doch er lächelte nur unverbindlich zurück. Wenn ich es nicht besser wüsste, hätte ich angenommen, dass er gerade meine Gedanken gelesen hatte.
    »Also gut«, bellte Trevor und
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