Killing Beauties: Thriller (German Edition)

sie fest. »Wie lange …?«
    »Vier Tage«, antwortete er. »Die vier längsten Tage meines Lebens.«
    »Ich habe Durst.«
    Er goss ihr ein Glas Wasser ein, dann ließ er das Kopfteil des Krankenhausbettes so weit hochfahren, dass er ihr das Glas an die Lippen halten und sie ein paar Schlückchen mit einem Strohhalm trinken konnte.
    Nachdem er das Glas auf den Ablagetisch am Bett gestellt hatte, setzte er sich auf die Bettkante. »Das war verdammt dumm, was du da getan hast, dich als Köder für den Beauty-Queen-Killer einsetzen zu lassen. Wenn dir irgendetwas zugestoßen wäre … Gott, Lindsay, wenn ich daran denke, dass ich auch dich hätte verlieren können …«
    Sie nahm ihre ganze Kraft zusammen, hob die Hand und legte sie auf seinen Arm, den sie schwach drückte. »Es hat funktioniert. Wir haben ihn, nicht wahr? Es war das Risiko wert.«
    »Nicht, wenn ich dich verloren hätte.« Er umschloss ihre Hand erneut so sanft er nur konnte. »Lindsay …«
    »Woher wusstest du, wo ich war und was lief? Ich weiß, dass Sanders dir niemals etwas verraten hätte.«
    »Das hat er aber, so viel steht fest. Aber nur, weil Yvette ihn dazu gedrängt hat. Bevor wir uns von Griffin’s Rest aus auf den Weg gemacht haben, hat sie Griff angerufen und ihm gesagt, dass wir nach Knoxville kommen und sie dafür sorgen würde, dass ich nichts Dummes anstelle.«
    »Offensichtlich hat sie das aber nicht verhindern können.«
    Judd runzelte die Stirn. »Als ich den ersten Schuss gehört habe, dachte ich, er hätte dich getötet. In dem Augenblick war es mir egal, was aus mir wurde.« Er beugte sich vor und küsste sie auf den Mund. Sie seufzte. Judd hob den Kopf und lächelte sie an. »Ich liebe dich.«
    »Bitte sag das noch einmal.«
    »Ich liebe dich, Lindsay McAllister.«
    Tränen schossen ihr in die Augen. Sie blinzelte wieder und wieder, doch ein paar tropften auf ihre Wangen. »Ich liebe dich auch, aber das weißt du ja bereits. Ich möchte auch, dass du weißt, dass es in Ordnung ist, wenn du mich nie so lieben kannst, wie du Jennifer geliebt hast. Es macht mir nichts aus, wenn du sie immer noch liebst und für immer lieben wirst.«
    Er küsste ihre Hand, drückte sie dann an seine Brust und sagte: »Während ich in der Reha war, durfte Yvette mit mir arbeiten, und bei diesem Crashkurs in Trauerarbeit hat sie mich etwas sehr Wichtiges über die Liebe gelehrt. Ich kann Jennifer für den Rest meines Lebens lieben, aber ich kann auch dich lieben. Jenny wird immer einen Platz in meinem Herzen haben. Sie wird immer meine erste echte Liebe sein. Aber du, Lindsay, bist die Frau, mit der ich den Rest meines Lebens verbringen möchte, die Frau, mit der ich alt werden will, die Frau, die für mich geschaffen ist. Du bist meine letzte Liebe, meine Seelenverwandte.«

    Griff war mehr als überrascht gewesen, als er vor einigen Stunden einen Anruf von dem pensionierten FBI-Special-Agent Curtis Jackson erhalten hatte, der ihn zu einem Treffen auf Cary Maygardens Familiensitz bei Nashville einlud.
    »Zwar ist heute Nic die Leiterin im Beauty-Queen-Killer-Fall, aber da ich der Chef der ersten Taskforce war, hat man mir erlaubt, beim Abschluss dabei zu sein«, hatte Jackson gesagt. »Unsere Leute haben tagelang das Haus des Kerls durchkämmt und nach Erinnerungsstücken an seine Metzeleien gesucht.«
    »Und?«
    »Und nichts. Nichts bis zum heutigen Vormittag. Da sind unsere Jungs auf eine verborgene Kammer im Untergeschoss gestoßen.«
    »Was war drinnen?«
    »Absolut nichts, aber gerade, als wir aufgeben wollten, raten Sie, was wir da gefunden haben?«
    »Eine weitere versteckte Kammer.«
    Jackson lachte in sich hinein. »Ja, Sir. Und weil Sie derjenige sind, der den Beauty-Queen-Killer geschnappt hat, wenn auch nur als Toten, dachte ich mir, Sie sollten sich Maygardens Trophäenraum ansehen dürfen.«
    »Was hält Nic davon?«
    »Sie ist nicht glücklich darüber, aber sie wird Sie nicht am Betreten hindern. Ausdrücklich als Gefallen an mich, ihren alten Mentor.«
    Und so fand sich Griff zusammen mit Nic Baxter, Josh Friedman und Curtis Jackson in Cary Maygardens grausigem verborgenem Zimmer wieder, an dessen rückwärtiger Wand ein Foto der Schönheitsköniginnen neben dem anderen hing. Als Wettbewerbsgewinnerinnen mit ihren Krönchen und Rosen und als Tote. Foto neben Foto von zerhackten, zerschnittenen, zerstückelten, abgeschlachteten jungen Frauen, Ehefrauen, Müttern, Töchtern, Schwestern. Jede dieser Frauen war von jemandem