Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Killeralgen

Killeralgen

Titel: Killeralgen
Autoren: Clive Cussler , Paul Kemprecos
Vom Netzwerk:
sich.
    »Häh?«, erwiderte Trout.
    »Ich erklär’s dir gleich. Wie läuft deine Arbeit?«
    »Sie
läuft
«, antwortete Trout, und in seiner Stimme schwang keinerlei Begeisterung mit. »Wir haben von einem ROV Algen- und Tangproben einsammeln lassen. Gamay und ihr Team führen im Labor soeben die notwendigen Analysen durch.«
    »Und was genau sucht sie?«
    »Sie hofft, in der molekularen Struktur der Alge etwas zu finden, das uns weiterhelfen kann. Wir tauschen laufend Informationen mit der NUMA in Washington und mit wissenschaftlichen Einrichtungen in anderen Ländern aus. Und wie steht es bei dir?«
    Austin seufzte. »Wir haben es mit jedem Trick versucht, der uns einfiel, aber alles ohne Erfolg. Der vorwiegend ablandig wehende Wind verschafft uns ein wenig Aufschub. Aber es dürfte nicht mehr allzu lange dauern, bis jeder Hafen an der Ostküste völlig verstopft ist. Und im Pazifik sind bereits erste Anzeichen der Algenpest zu beobachten.«
    »Wie viel Zeit bleibt uns?«
    Kurt übermittelte ihm, was Osborne hatte verlauten lassen. Er konnte hören, wie Paul zischend einatmete.
    »Habt ihr größere Schwierigkeiten, euch inmitten dieses Zeugs zu bewegen?«, fragte Austin.
    »Die Region um Lost City ist relativ sauber. Dort beginnt die Verseuchung nur; sie wird aber heftiger, je weiter man von hier aus nach Osten und nach Westen geht.«
    »Bald könnte dies die einzige freie Stelle im Ozean sein. Ihr solltet euch lieber eine Fluchtroute überlegen, damit ihr nicht plötzlich in dem Algenteppich gefangen seid.«
    »Ich habe schon mit dem Kapitän gesprochen. Südlich von hier gibt es einen offenen Kanal, aber wir müssen innerhalb der nächsten vierundzwanzig Stunden von hier verschwinden, wenn wir ohne Schwierigkeiten rauskommen wollen. Was war das, was du gerade über Strangelove gesagt hast?«
    »Wir haben hier einen General namens Kyle. Er will dem Präsidenten empfehlen, der Killeralge mit Atombomben zu Leibe zu rücken, und er scheut nicht davor zurück, jede Bombe zu zünden, die wir auf Lager haben.«
    Trout verschlug es für einen Moment die Sprache, dann fand er seine Stimme wieder. »Das kann nicht sein Ernst sein.«
    »Ich fürchte, er meint, was er sagt. Auf den Führern dieser Welt lastet ein enormer Druck, etwas zu unternehmen.
    Irgendetwas.
Vizepräsident Sandecker kann ihn vielleicht aufhalten. Aber der Präsident wird zum Handeln gezwungen, selbst wenn die vorgeschlagene Aktion völlig idiotisch ist.«
    »Das ist schlimmer als idiotisch! Es ist völlig verrückt. Und es wird nicht funktionieren. Sie werden den Algenteppich mit dieser Methode vielleicht zerfetzen, aber jeder übrig gebliebene Ableger wird sich vermehren können. Und das könnte sich als mindestens genauso katastrophal erweisen.« Er seufzte. »Wann müssen wir damit rechnen, die ersten pilzförmigen Wolken über dem Atlantik aufsteigen zu sehen?«
    »Im Augenblick findet hier eine Konferenz statt. Eine Entscheidung ist frühestens morgen zu erwarten. Wenn die Maschinerie einmal in Gang gekommen ist, dürfte sehr schnell etwas passieren, vor allem wenn die Gorgonenalge unsere Küsten erreicht.« Er hielt für einen Moment inne. »Ich muss gerade an MacLean denken. Hat er dir gegenüber nicht angedeutet, er könnte ein Gegengift gegen die Alge aus der Fauchard-Formel entwickeln?«
    »Er schien sich ziemlich sicher gewesen zu sein, dass es ihm gelingen würde. Unglücklicherweise haben wir weder MacLean noch die Formel.«
    Austin dachte an den Helm, der unter Tonnen von Geröll begraben war. »Der Schlüssel befindet sich in Lost City. Was immer die Mutation ausgelöst hat, kam von dort. Es muss eine Möglichkeit geben, aus diesem Material etwas zu entwickeln, das diese Pest bekämpfen kann.«
    »Denken wir mal nach«, sagte Trout. »MacLean wusste, dass seine lebensverlängernde Formel mit Fehlern behaftet war, dass sie zwar den Alterungsprozess umkehren konnte, aber – wie Racine Fauchard am eigenen Leibe hatte erfahren müssen – in ihrer Wirkung nicht zuverlässig vorhersagbar war. Sie
beschleunigte
auch das Wachstum.«
    »Genau darauf wollte ich hinaus. Die Natur gerät dabei stets aus dem Gleichgewicht.«
    »Stimmt. Es ist wie bei einem Gummiband, das zurückschnellt, wenn es zu sehr gedehnt wird.«
    »Ich weiß nicht, ob es Racine Fauchard gefallen würde, mit einem Gummiband verglichen zu werden, aber dieses Bild veranschaulicht am besten mein Argument, dass die Natur immer um Ausgewogenheit bemüht ist. Mutationen kommen
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher