Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Killeralgen

Killeralgen

Titel: Killeralgen
Autoren: Clive Cussler , Paul Kemprecos
Vom Netzwerk:
in einen Behälter mit einer Probe Gorgonenalge und machte eine entsprechende Notiz.
    »Und nun?«
    »Wir müssen der Bakterie Zeit lassen, ihre Wirkung zu entfalten. Es wird nicht lange dauern. Ich habe noch nicht gegessen. Was hältst du davon, mir einen Imbiss zu besorgen?«
    »Was hältst du davon, wenn wir von hier verschwinden und in die Messe gehen, um uns eine richtige Mahlzeit zu gönnen?«
    Gamay strich sich die Haare aus der Stirn. »Das ist der beste Vorschlag dieses Tages.«
    Die Cheeseburger, die sie bestellten, waren die reinste Delikatesse. Noch nie hatten sie ihnen so gut geschmeckt.
    Erfrischt und gesättigt kehrten die Trouts nach gut einer Stunde ins Labor zurück. Trout überprüfte den Behälter mit der Bakterie. Die vielfach verschlungenen Algenstränge sahen völlig unverändert aus.
    »Kann ich mir das mal ein wenig genauer ansehen? Bei diesem Licht ist kaum etwas zu erkennen.«
    Gamay deutete auf eine lange dünne Zange. »Nimm die zu Hilfe. Du kannst die Probe über diesem Waschbecken untersuchen.«
    Trout holte den Algenklumpen aus dem Behälter und ließ ihn in ein Plastikbecken fallen. Isoliert betrachtet sah der Klumpen Gorgonenalge völlig harmlos aus. Es war keine schöne Pflanze, aber sie entwickelte eine bewundernswerte Funktionalität mit ihren spinnennetzartigen Strängen, die sich mit anderen Algen verbanden, um eine undurchdringliche Matte zu bilden. Trout stocherte mit der Zange darin herum, dann hob er die Probe an einem Algenstrang hoch. Der Strang brach ab, und die Algenkolonie fiel mit einem klatschenden Geräusch zurück ins Becken.
    »Entschuldige«, sagte er. »Ich habe deine Algenprobe beschädigt.«
    Gamay sah ihn ein wenig irritiert an und nahm ihm die Zange aus der Hand. Sie zupfte an einem anderen Strang, und auch dieser brach ab. Sie wiederholte ihr Experiment. Jedes Mal brachen die dünnen Äste ab. Sie isolierte einen Strang und trug ihn zu einem Labortisch, wo sie ihn zerschnitt. Dann legte sie die dünnen Scheiben behutsam auf Objektträger und schob sie nacheinander unter ein Mikroskop.
    Sekunden später schaute sie vom Okular hoch. »Die Alge stirbt«, verkündete sie.
    »Wie bitte?« Trout schaute ins Becken. »Für mich sieht sie gesund aus.«
    Gamay lächelte und riss weitere Stränge ab. »Sieh doch, das habe ich mit gesunden Algen nicht tun können; sie waren wie widerstandsfähiger Gummi. Diese hier sind jedoch spröde.«
    Sie gab ihren Assistenten ein Zeichen und bat sie, verschiedene Teile der Probe für eine Betrachtung unter dem Mikroskop zu präparieren. Als sie dann wieder von ihrem Mikroskop hochsah, waren ihre Augen rot gerändert, doch ihr Gesicht erstrahlte in einem breiten Grinsen.
    »Die Algenprobe befindet sich im ersten Stadium der Nekrose.
    Mit anderen Worten, das Zeug stirbt ab. Wir versuchen unser Glück mit einigen der anderen Proben, um ganz sicherzugehen.«
    Erneut brachte sie Bakterien und Algen zusammen, und auch diesmal warteten sie eine Stunde. Eine kurze mikroskopische Überprüfung bestätigte ihre ursprüngliche Beobachtung. Jede Probe, die mit der Bakterie in Kontakt gebracht worden war, starb ab.
    »Die Bakterie tut nichts anderes, als sich von irgendeinem Bestandteil der Gorgonenalge zu ernähren, den diese zum Überleben braucht«, sagte sie. »Wir haben noch eine ganze Menge Forschung vor uns.«
    Trout griff nach der Ampulle mit der ursprünglichen Bakterienkultur. »Wie setzt man diese hungrigen kleinen Teufel denn am wirkungsvollsten ein?«
    »Wir müssen große Mengen davon züchten, dann die Bakterie über eine möglichst große Fläche verteilen und sie in Ruhe ihr Werk verrichten lassen.«
    Trout lächelte. »Meinst du, die englische Regierung gestattet uns den Einsatz des U-Boots der Fauchards, um die Bakterien zu verteilen? Es hat den Laderaum und das Tempo, das wir in diesem Fall brauchen.«
    »Ich denke, sie werden alles gestatten, um zu verhindern, dass Großbritannien vom Rest der Welt abgeschnitten wird.«
    »MacLean hat uns schon wieder gerettet«, stellte Trout kopfschüttelnd fest. »Er hat uns die Hoffnung geschenkt, dass wir diese Katastrophe meistern können.«
    »Kurt hat aber auch einiges dazu beigetragen.«
    »Sein Instinkt hat sich als richtig erwiesen.«
    Trout ging zur Tür.
    »Willst du Kurt die gute Nachricht durchgeben?«
    Trout nickte. »Und dann werde ich ihm sagen, dass es an der Zeit ist, für einen anständigen alten Schotten einen würdigen Abschied zu inszenieren.«

44
    Der
Loch
war
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher