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Keks & Drugs & Rock 'n' Roll

Keks & Drugs & Rock 'n' Roll

Titel: Keks & Drugs & Rock 'n' Roll
Autoren: László Virág
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Mann anklagen, wenn du keine Beweise hast, Sir. Und, außerdem, woher sollst du wissen, mit wem ich rede?“
    Er würde schon weitergehen, aber der Dic ke gibt nicht so einfach auf, hebt seine Hand und meint:
    „Also, pass mal auf, du „amerikanischer Staatsbürger“, wenn du die Gesetze schon so in Ehren hältst, diese Profite, über die du so durcheinander redest, sind sie etwa nicht rechtens?“ Er steckt die Zigarre wieder in den Mund, und faltet seine Hände würdevoll über den Bauch.
    Michael dreht sich um und nimmt die Brille ab.
    „Hör zu, Sir, ich habe mit keinem Wort behauptet, dass irgendetwas nicht rechtens wäre.“ Er redet leise in sich gekehrt. „Aber ich habe auch nie behauptet, dass was rechtens wäre, wäre auch gerecht.“ Er schaut ihm tief in die Augen.
    Der Dicke will noch etwas sagen, aber plötzlich überlegt er sich anders, zieht seine Augenbrauen hoch und starrt vor sich hin, als hätte man ihm eine härtere Nuss ins Gehirn geworfen, die er nicht so schnell knacken kann.
    Michael dreht sich in Ruhe um und geht in Richtung Telefonzellen.
    „Es gibt Menschen, die gar nichts verstehen, von all dem, was ich rede, und trotzdem denken, dass sie die Klügeren seien.“ Sagt er laut vor sich hin. „Die stehlen nur meine Zeit, anstelle, dass ich meine Arbeit mache. Ja es gibt Menschen, die viel zu viel Zeit haben. Die leben anscheinend nur davon, dass sie immer die Leute fragen: ‘Was tust du?!’“
    Er läuft zu den Latinos und gestikuliert in deren Richtung, aber wir wissen alle , wen er meint. Der dicke Gentleman steht da als wäre er in den falschen Film eingestiegen. Schaut auf seine Armbanduhr, tut so, als ob er etwas Wichtiges vorhätte und läuft langsam und würdevoll davon. Das Publikum löst sich langsam auf. Michael setzt sich in seine „eigene“ Zelle. Dort steht sein großer Seemannssack mit seinem Mantel drüber. Er holt ein großformatiges Heft heraus.
    Ich gehe in die gerade frei gewordene Zelle neben ihm und schaue über seine Schulter. Sein Heft ist voller sechsstelligen Zahlen. Aha, ich verstehe schon, wie er das macht. Er ruft irgendeine Nummer am Telefon an, schreibt Zahlensysteme in sein Heft und nach jedem Anruf macht er ein Häkchen neben der Zahl. Auf einmal, hoppla, hat er eine gültige Nummer und am anderen Ende antwortet jemand. Um diese Zahl zeichnet er eine Umrandung.
    „Hey, Hallo! Ich habe wieder eine gefunden.“
    Ein Polizist läuft zwischen den Telefonzellen herum, und schmeißt die Penner, die hier nur herumhängen, heraus.
    „Hey, Mann! Aufstehen! Geh wo anders hin schlafen!“
    Die Typen hauen ohne zu mucken samt ihren Lumpen ab. Um Michael kümmert er sich gar nicht. Er sieht, dass er telefoniert.
    Ich nehme auch schnell den Hörer ab: und
    ich spüre den Rhythmus Amerikas in meiner Hand pulsieren!
     
     
     
     
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    ….
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