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Keinesfalls Liebe (German Edition)

Keinesfalls Liebe (German Edition)

Titel: Keinesfalls Liebe (German Edition)
Autoren: Zoi Karampatzaki
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presste ich hervor; auch mein Atem ging keuchend, vor allem, weil Grey mich so fest an seinen Körper drückte. „Er wird mir nichts tun! Er will, dass ich sein Sohn werde. Er wird mir nichts tun! “
    „SEI STILL!“, brüllte Grey direkt in mein Ohr. Es fühlte sich so an, als hätte jemand einen glühenden Draht voller Wucht hineingestoßen, und ich krümmte mich keuchend an seinem Körper.
    Ryans und Pauls Leben hätte ich nie gefährdet, Jo. Niemals! Ich hätte ihnen niemals eine Waffe an den Kopf halten können, weil sie mich liebten! Ryan hat es nie gezeigt, aber ich habe es gefühlt , irgendwo tief in ihm liebt er mich, und Paul hat mich immer geliebt und liebt mich auch heute noch! Aber in dir, Jo, da fühle ich gar nichts, keine Liebe, da ist nur Hass, und das macht mich wütend. Ich würde dich jederzeit erschießen, wenn es mich Daniel näher bringt – oder anders herum. Ich würde dich vor allem und jedem retten, wenn es mich Daniel näher bringt!“
    „ Ich habe dich auch geliebt!“, rief Daniel so laut aus, dass das ganze Zimmer erbebte. In seinen Augen schwammen Tränen. „Und mich hast du trotzdem verletzt!“
    „Du hast es mich nie erklären lassen“, schnaufte Grey.
    „Da gibt es nichts zu erklären“, flüsterte ich.
    „SEI STILL, habe ich gesagt!“
    Der Knall kam aus der Küche, und ihm folgten viele kleine. Es waren Schritte. Ich fühlte Grey hinter mir erstarren.
    „Polizei, Waffe runter!“ , schrie eine männliche Stimme.
    Grey lachte hart. „Sag good-bye, Jo.“ Und er entsicherte die Waffe.
In diesem Moment riss der erste Polizist seine Waffe hoch und mir kam es so vor, als würde er direkt auf mich zielen. Ein saftiger, ohrenbetäubend lauter Knall ertönte; etwas surrte haarscharf an mir vorbei, und Greys tödliche Umarmung lockerte sich abrupt.

Sein Lachen verstummte, und er fiel hinter mir in sich zusammen.

Epilog Einige Tage später
    „Das ist also das legendäre D.C.“, sagte ich und schaute andächtig zum Washington Monument hinauf.
    Daniel schlang von hinten die Arme um meine Hüfte und legte das Kinn auf meinen Kopf, besser gesagt auf meine Mütze. Es war sehr kalt hier im Februar. Erst am Flughafen hatte Daniel mir eröffnet, wohin es ging, und seit gerade eben wusste ich, wo wir wohnen würden.
    „Ja. Meine Heimat.“ Er lächelte ganz bestimmt. „Ich hab es ganz schön vermisst.“
    Ich legte meine Hände auf seine. „Kann ich verstehen. Es ist schön hier. Aber sag mal …“
    „Hmm?“
Als ich nicht antwortete, drehte er mich sanft an den Schultern herum und blickte mir so tief in die Augen, dass mir schwindelig wurde vor Liebe.
    „Was ist?“, fragte er leise. Besorgt.
    Wären meine Wangen nicht ohnehin schon rot von der Kälte, wären sie es spätestens jetzt. „Na ja … Bist du dir wirklich sicher, dass es okay für deinen Vater ist, wenn wir bei ihm das Wochenende verbringen? Ich meine, sein Ausraster war ganz schön heftig.“
    Daniel strahlte mich an. „Er hat mich selbst angerufen und verlangt, dich kennenlernen zu dürfen. Er hat gesagt, er wird versuchen zu akzeptieren, dass sein Sohn gern mit Männern schläft.“
„Nicht mit Männern “, murmelte ich schmollend, fasste an seinen Kragen und zog ihn mir entgegen, bis er nah genug für einen kurzen, aber innigen Kuss war. „Mit einem Mann, wenn ich bitten darf, und der bin natürlich ich.“
    „Natürlich“, sagte Daniel lächelnd und küsste mich noch mal. „Natürlich, natürlich.“
    Nach einer weiteren Stunde Sightseeing, das Daniel nach all den Jahren auch zu gefallen schien – er wusste so viel über seine Stadt, dass ich froh war, auf einen Reiseführer verzichtet zu haben –, setzten wir uns in ein schnuckeliges Straßencafé, um wenigstens für eine Weile der Kälte zu entkommen.
    Mein Handy piepste, als ich gerade den ersten Bissen von meinem typisch amerikanisch zubereiteten Käsekuchen nehmen wollte.
„Oh, eine SMS. Warte kurz“, sagte ich. Ich zog mir die Handschuhe aus – trotz denen waren meine Finger taub vor Kälte – und kramte das Handy aus meiner Tasche. Die SMS kam von Ryan, und ein ungutes Gefühl überkam mich.
    „Ist das Ryan?“, fragte Daniel.
    „Hmh.“ Nach einem kurzen Zögern schaute ich ihn an. „Soll ich sie lesen?“
    Daniel seufzte und nahm einen großen Schluck von seinem Cappuccino.
„Ja“, sagte er schließlich leise.
    Also öffnete ich die Nachricht. Ryan hatte keine Zeit mit einer Begrüßung oder Einleitung verschwendet.
    Grey hat es
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