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Keiner wie er (German Edition)

Keiner wie er (German Edition)

Titel: Keiner wie er (German Edition)
Autoren: Kera Jung
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du mich endlich bei dem erwischtest , was du so dringend sehen wolltest? Was soll der ganze Scheiß eigentlich, Tina?“
    „Ich will gehen“, erwiderte sie, plötzlich wieder kühl.
    „Vergiss es!“
    „Ach, wird das jetzt die nächste Kidnappingeinlage?“, erkundigte sie sich heiter. „Ich muss dich enttäuschen. Ich werde mich nicht noch einmal von dir wie einen Verbrecher abführen lassen. Ach nein, nicht Verbrecher sondern Geistesgestörte, ich vermute, das ist die korrekte Bezeichnung. Ich werde zur Not das halbe Haus zusammenbrüllen. Auch du wirst endlich einsehen müssen, dass du mir nun einmal nicht deinen Willen aufzwingen ...“
    Soeben machte Daniel die Erfahrung, dass Tina ihn auch mit ihrem endlosen Geschwafel langweilen konnte, wenn es sich dabei nicht um irgendeine Art von Marketingkram handelte. Reine Zeitverschwendung. Was geschehen würde, stand bereits fest, als sie heute Morgen das Gebäude betrat. Und er verspürte keine Lust, es länger aufzuschieben, nur um sich diesen Blödsinn weiterhin anzuhören.
    Grinsend packte er auch ihr zweites Handgelenk. „Komm mit!“
    „Wohin?“
    „Überraschung!“
    „Nein!“ Heftig versuchte sie, sich aus seinem Griff zu befreien und Daniel lernte, dass es manchmal durchaus von Vorteil sein konnte, es mit der ewig kühlen und gelangweilten Tina zu tun zu haben. Die wurde nämlich nicht hysterisch.
    Die ewig Kühle und Gelangweilte glänzte derzeit durch Abwesenheit. Die Echte befand sich im Raum. Und die wurde sogar augenblicklich hysterisch, brüllte wie am Spieß und trat nach ihm. Auch damit hatte Daniel im Vorfeld kalkuliert, trotzdem bekam er ernsthafte Bedenken, seine Pläne in die Tat umzusetzen.
    Zum einen, weil sie tatsächlich den gesamten Flur zusammenschrie, als er sie zu den Aufzügen bugsierte. Auch wenn diese Etage der Verwaltung und Lagerung vorbehalten war, hätte er gern auf diese Erfahrung verzichtet. Außerdem begann er nicht mehr zu hoffen, sondern inzwischen zu beten , dass Vera ihre Tochter wirklich kannte. Denn wenn nicht, war er diesmal ehrlich erledigt.
    Zu spät, sich lange mit diesen eher düsteren Gedanken auseinanderzusetzen. Es gab kein Zurück. Er verfrachtete sie in einen glücklicherweise leeren Aufzug, fuhr mit ihr hinab in die Tiefgarage, registrierte mit wachsender Dankbarkeit, dass sich auch hier derzeit niemand befand und stopfte sie in seinen Wagen. Kurz darauf fuhr er mit quietschenden Reifen davon.
    Und betete bereits wieder.
    Diesmal, dass sich die New Yorker Cops ausschließlich mit dem Mord und Totschlag beschäftigten, der in dieser Stadt dauerhaft beheimatetet war. So blieb ihnen nämlich keine Zeit, genauer hinzusehen, was in den Autos so vor sich ging, die sich nur in Zeitlupentempo fortbewegten.
    Bereits zuvor hatte er die kürzeste Route aus der Stadt ermittelt und nicht zufällig war es mittlerweile dunkel. Das erschwerte den Blick ins Wageninnere.
    Tina ließ diesmal nämlich nichts anbrennen. Wenn sie mal nicht wie eine Irre an der Tür rüttelte, giftete sie ihn an. Anfänglich schlug sie auch nach ihm, doch als er das Gaspedal durchtrat, beschränkte sie sich auf Brüllen und Rütteln ...
    „Du bist der dämlichste Idiot aller Zeiten, ist dir das schon mal aufgefallen? Irgendwie hast du den Schuss nicht gehört, oder? Wie kommst du eigentlich auf die geniale Idee, mich ständig wer weiß wohin zu verschleppen? Geht’s dir nicht gut? Ich will hier raus, kapiert? Lass mich sofort aussteigen!“
    Einmal Luft holen und an der Tür rütteln. Dann war sie bereit für die zweite Runde und ließ wieder den Wagen erzittern.
    „Hast du es immer noch nicht verstanden? Ich hasse dich! Ich habe keine Lust mehr, in deine dämliche Visage zu sehen! Irgendwann musst selbst du das begreifen, so schwer ist das nicht! Versuche einfach zu denken, dann wird das schon! Du sollst mich endlich in Ruhe lassen, such dir irgendeine dumme Gans und higgense an der herum! Ich habe das bereits vor Jahren abgehakt und keine Lust, nur weil du scheinbar einen echten geistigen Schaden hast, mich ständig von dir entführen zu lassen!“
    Luft holen und einige Male rütteln ...
    „Und wenn du nicht sofort das beschissene Auto anhältst, mache ich dich kalt!“
    Warten, hektisch Luft holen, rütteln ...
    „Ich schwöre dir, diesmal bringe ich dich in den Knast und da soll es gar nicht nett sein, habe ich mir sagen lassen. Die stehen auf solche Schönlinge wie dich, wenn sie erst lange genug dort weggeschlossen sind. Letzte
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