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Keiner wie er (German Edition)

Keiner wie er (German Edition)

Titel: Keiner wie er (German Edition)
Autoren: Kera Jung
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durchzog und ihn zum Handeln zwang. Denn er war dieses gesamte Theater inzwischen gründlich leid.
    Als sie sich kurz darauf erhob, stand Daniel im gleichen Moment, trat um den Schreibtisch und packte ihr Handgelenk. „Nein!“
    „Lassen Sie mich los!“
    „Erst, wenn du mir die eine oder andere dringende Frage beantwortet hast.“
    „Ach?“, schnaubte sie. „Und welche wären das?“
    „Warum warst du neulich hier?“
    „Das sagte ich dir bereits.“ Wenigstens ließ sie endlich das dämliche Gesieze.
    „Es war gelogen.“
    „Und woher weißt du das?“
    „Intuition ... Kombinationsgabe ...“
    Verächtlich verzog sie das Gesicht. „Jonathan hat mich verpfiffen!“
    „Das auch.“
    „Schön. Ich habe mich geirrt, reicht das?“
    „Nein!“
    Stöhnend kaute sie auf ihrer Unterlippe herum. Das hatte Daniel seit Ewigkeiten nicht an ihr gesehen. „Warum kannst du nicht einfach akzeptieren, dass ich eine Entscheidung getroffen habe?“, erkundigte sie sich schließlich.
    „Weil du sie aufgrund von Faktoren trafst, die nicht zutreffen“, erwiderte er. „Das ist nicht fair!“
    „Ach, ist das so?“ Offenbar war sie anderer Meinung. „Ich habe keine Ahnung, woher du die verdammte Frechheit nimmst, mir zu erklären, was ich denke. Aber du irrst dich. Nein, ich weiß nicht genau, was du mit beiden Mädchen an diesem Abend geplant hattest. Deshalb sah ich trotzdem, was ich sehen musste, um zu wissen, dass ...“
    „Was?“
    „ Dass wir beide nun einmal zu verschieden sind, um miteinander auskommen zu können.“
    Fassungslos starrte Daniel sie an. Dann warf er lachend den Kopf zurück. „Ehrlich, du faszinierst mich immer wieder. Besonders der Bullshit, den du so von dir gibst.“ Er wurde ernst. „Ich sagte es dir an jenem Abend und ich wiederhole mich gern noch einmal. Du bist keinen Deut besser als ich. Und bevor du widersprechen willst, vergiss bitte eines nicht: Auch ich sah dich . Tina. Wären an diesem Abend in Houston drei Männer in deine seltsame engere Wahl gekommen, hättest du mit allen dreien gleichzeitig gevögelt. Darauf würde ich meinen Hintern verwetten. Und weißt du, was neben der Tatsache, dass ich es tatsächlich ließ, einen weiteren ziemlich bedeutsamen Unterschied zwischen uns beiden darstellt?“
    Selbstverständlich erfolgte keine Antwort, sie bemühte nur ihren angewiderten Gesichtsausdruck, was Daniel noch wütender machte. Inzwischen waren sich ihre Gesichter sehr nah und er klang ziemlich dunkel.
    „Du wolltest es nicht! Mit keinem dieser Männer wolltest du wirklich gehen. Trotzdem hast du sie auf eine Art provoziert, wie ich es selten sah. Und ich habe bereits eine Menge gesehen. Ich schätze, sie sollten deine miese Meinung nur bestätigen. Wärst du dabei draufgegangen, hättest du es grinsend in Kauf genommen. Einfach so, nur, um Recht zu behalten.“
    Spöttisch lachte sie auf, doch Daniel ließ sich nicht beirren. „Genau so verhält es sich auch bei mir, oder? In Wahrheit hatte ich nie eine Chance. Du bist nur in die Stadt gekommen, um deine abfälligen Vorbehalte über mich zu bestätigen. Und hättest du mich nicht im Club gefunden, sondern fröhlich vor dem Fernseher beim einsamen Bier, hättest du dich von mir abgewandt, weil ich zum Couchpotato verkommen bin. Gib es doch wenigstens zu! Du wolltest dich endlich angewidert von mir abwenden können. Der ewige Märtyrer, richtig Tina?“
    „Du gibst nur geballte Scheiße von dir, ist dir das schon mal aufgefallen?“
    „Die ist das Ergebnis verdammt angestrengter Grübeleien.“ Er trat einen Schritt zurück und spürte nebenbei, wie sich die vordringlichste Wut ein wenig legte. „Vielleicht habe ich mich verrannt, diese Möglichkeit räume ich durchaus ein. Wenn es sich anders verhält, erkläre mir, weshalb du dich auf den weiten Weg nach New York machst und dann nicht einmal mit mir sprichst! “
    „Woher weißt du, dass ein weiter Weg hinter mir lag?“ Ihr Mund verzog sich zu dem verhassten spöttischen Lächeln. „Wäre ja durchaus möglich, dass ich gerade in der Nähe und die Gelegenheit daher günstig war.“
    „Auch richtig.“ Daniel nickte, wenn auch mit Mühe, denn so langsam ließ mal wieder seine garantiert nicht grenzenlose Geduld zu wünschen übrig. „Aber im Grunde ist es egal, woher du kamst! Das ist nicht der springende Punkt. Wie viel hat es dich gekostet, mich zu finden? Niemand kannte diesen Club, niemand wusste, dass ich dort war. Wie lange bist du durch die Stadt geirrt, bevor
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