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Keiner kuesst so heiß wie du

Keiner kuesst so heiß wie du

Titel: Keiner kuesst so heiß wie du
Autoren: Jennifer Lewis
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„Dieses Unternehmen scheint kurz vor dem Kollaps zu stehen.“
    „Nein, das tut es nicht“, widersprach sie. „In einem Jahr wird sich keiner mehr daran erinnern, was hier los war, und das Unternehmen wird wieder zu den erfolgreichsten im Land gehören.“
    Joe hob eine Augenbraue. „Tatsächlich? Wenn die gute alte Mrs Kincaid es wirklich getan hat, glaube ich nicht, dass die Firma sich wieder erholen wird. Gut möglich, dass sie ihr Leben als lustige Witwe in vollen Zügen genießen wird.“
    „Sie hat es nicht getan.“ Obwohl auch Brooke den letzten Zweifel nicht ausräumen konnte. Jeder Mensch hatte seine Grenzen. Und das, was Elizabeth Kincaid hatte durchmachen müssen, hatte die Grenze des Erträglichen überschritten. „Und bitte hör auf, irgendwelche Gerüchte in die Welt zu setzen. Das macht es nur noch schlimmer.“
    „Wirst du mich jetzt bei deinem Boss verpetzen?“ Er schob die Tasche höher über die Schulter.
    „Nein. Er hat schon genügend Probleme. Was er jetzt braucht, ist eure Unterstützung.“
    „Du hörst dich ja schon an wie seine Ehefrau.“ Sein Grinsen war alles andere als beruhigend. „Wenn wir uns doch nur alle so glücklich schätzen könnten wie RJ.“
    Sie erstarrte. Wusste er, dass etwas zwischen ihnen gelaufen war? Als die Tür endlich aufging, verließ sie erleichtert den Aufzug. „Ich bin aber nicht seine Ehefrau.“
    Obwohl ich es eines Tages sein könnte, schoss es ihr durch den Kopf. Allmählich ging die Fantasie mit ihr durch. Brooke musste aufpassen, denn es war eine gefährliche Fantasie, die ihre Karriere und ihr Ansehen mit einem Mal zerstören könnte.
    Dennoch hätte sie diesen herrlichen Tagtraum gern noch ein bisschen weitergeträumt …

2. KAPITEL
    Hinter Brooke lag eine lange und schlaflose Nacht. Ihr Haar war an diesem Morgen so zerzaust, dass sie den Lockenstab zu Hilfe nehmen musste, um ihre braunen schulterlangen Locken zu bändigen. Danach legte sie sorgfältig Make-up auf, damit sie RJ genauso schön gegenübertreten konnte, wie sie sich dank seines charmanten Verhaltens am Abend zuvor gefühlt hatte. Sah sie heute nach dem gestrigen leidenschaftlichen Kuss nicht sogar anders aus?
    Eigentlich nicht. Immerhin waren ihre Augen nicht rot und verweint – jedenfalls noch nicht. Denn wahrscheinlich würde RJ sie zur Rede stellen wegen der Unmengen an Whiskey, die sie ihm eingeflößt hatte. Schließlich hatte er sich nur wegen des Alkohols dazu hinreißen lassen, sie zu küssen. Sie hingegen schwärmte schon seit Jahren für ihn. Deswegen hatte sie sich ihm auch widerstandslos in die Arme geworfen und seinen Kuss erwidert.
    Sie entschied sich für das eleganteste Kleid, das sie besaß und das sie in einer Edelboutique im Schlussverkauf erstanden hatte. Es war im Stil dieser wahnsinnig modernen Designerkleider geschnitten, die normalerweise nur reiche Mädchen trugen. Brooke betrachtete sich prüfend in dem großen Spiegel. Sah so vielleicht die zukünftige Freundin von RJ Kincaid aus?
    Sie konnte sich schon denken, was ihre Mom sagen würde. Bei deiner Figur solltest du so etwas viel häufiger tragen. Doch es passte einfach nicht zu ihr. Außerdem wollte sie keinen Mann, der es nur auf ihren Körper und nicht auch auf ihr Hirn abgesehen hatte.
    Sie zog den Regenmantel von Burberry an, eine Errungenschaft aus einem erlesenen Secondhandladen. Brooke bevorzugte einen nüchternen, eher konservativen Stil, um zum Ausdruck zu bringen: Ich bin seriös . Sie wollte, dass man sie ernst nahm. Deshalb wäre ihr es nie in den Sinn gekommen, mit RJ zu flirten. Denn ihr Job war ihr wichtiger als ein launiger Flirt.
    Plötzlich wurde ihr ganz mulmig. Würde RJ seinen Ausrutscher bereuen und so tun, als wäre nichts geschehen? Wäre es ihm peinlich, ihr gegenüberzutreten? Das Herz schlug ihr bis zum Hals, als sie auf das Gebäude der Kincaid Group zuging.
    Nachdem sie im dritten Stock aus dem Aufzug gestiegen war, fühlte sich ihre Kehle wie zugeschnürt an. Wie sollte sie ihn nur begrüßen? Würde er sie zum Teufel jagen, weil sie ihn betrunken gemacht und in eine verfängliche Situation gebracht hatte?
    Aber vielleicht hatte er es ja auch schon wieder vergessen, sie geküsst zu haben.
    Die Tür zu seinem Büro war zu. Schlief RJ etwa immer noch auf der Couch? Mit zitternden Händen hängte sie im Vorzimmer den Mantel auf, dann ging sie langsam zur Tür. Gerade als sie anklopfen wollte, überlegte sie es sich anders.
    Vielleicht wäre es doch besser abzuwarten,
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