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Keiner kuesst so heiß wie du

Keiner kuesst so heiß wie du

Titel: Keiner kuesst so heiß wie du
Autoren: Jennifer Lewis
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hervorgegangen war.
    Zärtlich strich RJ ihr über die Brüste hinab bis zu einem Oberschenkel. Sein herber Duft betörte ihre Sinne, als er sie erneut küsste.
    Alles an RJ war köstlich und verführerisch. Am liebsten hätte Brooke sich wie eine Schlange um ihn gewunden, um für immer bei ihm zu bleiben.
    Doch wieder war es nur ein kurzes Vergnügen. Wieder löste er sich und ließ sie mit einem brennenden Verlangen auf den Lippen zurück. Dann fuhr er sich stirnrunzelnd durchs Haar, als würde er sich fragen, was er hier gerade tat.
    Ein eisiger Schauer erfasste sie. Vielleicht war das jetzt der Moment, der Brookes Karriere ein für alle Mal beenden würde. Intuitiv erhob sie sich, was nicht ganz einfach war, da ihr die Knie zitterten. „Vielleicht ist es an der Zeit zu gehen. Schließlich ist es bereits nach sieben Uhr.“
    Mit geschlossenen Augen ließ RJ sich gegen die Rückenlehne der Couch sinken. „Ich bin ziemlich erledigt. Ich glaube, ich werde heute keinen Schritt mehr tun können.“
    „Ich rufe Ihnen ein Taxi.“ Ganz bestimmt würde sie ihn nicht mit dem Wagen fahren lassen, bei der Menge Alkohol, die er getrunken hatte. Ihn allerdings zu Fuß zu begleiten oder ihn nach Hause zu fahren schien ihr auch keine so gute Idee zu sein. Was, wenn er sie zu sich hineinbitten würde? Sie würde nicht ablehnen können, es aber vermutlich bitter bereuen.
    „Machen Sie sich keine Sorgen um mich, Brooke. Ich werde hier auf dem Sofa schlafen. Ist nicht das erste Mal. Und sollte ich wach werden, gibt es genügend Papierkram, den ich erledigen kann.“
    „Aber dann werden Sie sich morgen wie gerädert fühlen.“
    „Nein, bestimmt nicht.“ Müde ließ er sich wieder in die Polster fallen. „Gehen Sie nach Hause und ruhen Sie sich aus. Wir sehen uns morgen wieder.“
    Brooke biss sich auf die Lippe. Irgendwie fühlte es sich nicht besonders gut an, nach einem so leidenschaftlichen Kuss abgewiesen zu werden. Aber was hatte sie erwartet? Dass er ihr von nun an nie wieder von der Seite wich? Bei der Menge Whiskey, die er getrunken hatte, mochte er den Kuss vielleicht sogar schon wieder vergessen haben.
    „Was ist mit Dinner?“
    „Keinen Hunger“, murmelte er.
    „Im Kühlschrank sind noch ein paar Sandwiches vom Meeting übrig geblieben. Wenn Sie möchten, hole ich sie Ihnen.“
    „Hören Sie auf, mich zu bemuttern und gehen Sie nach Hause.“ Jetzt klang er sogar ein bisschen schroff. Brooke schluckte und wandte sich zur Tür. Dann bemerkte sie, dass RJ sich wieder aufgesetzt und den Kopf in den Händen vergraben hatte. „Ich kann einfach nicht glauben, dass meine Mom im Gefängnis sitzt. Das ist so unfair. Noch nie in meinem Leben habe ich mich so machtlos gefühlt.“
    Brooke ging wieder zu ihm hin. „Sie ist eine starke Frau, und sie wird es durchstehen. Sie haben alles für sie getan, was in Ihrer Macht stand. Aber es wird ihr nicht helfen, wenn Sie nun den Mut verlieren. Sehen Sie zu, dass Sie etwas Schlaf kriegen. Morgen ist ein neuer Tag, und Sie müssen schließlich ein Unternehmen retten.“
    Er atmete hörbar aus. „Sie haben recht, Brooke. Wie immer. Danke für alles.“
    Und schon hatte er sich hingelegt und die Augen geschlossen. Plötzlich war sie voller Zärtlichkeit für ihn. Er war so stark und stolz, gleichzeitig aber auch so verletzlich im Kampf um die Unschuld seiner Mutter. RJ war der Typ Mann, den jede Frau wollte. Und sie war lediglich eine von vielen.
    Leise verließ sie sein Büro und schnappte sich im Vorzimmer ihre Jacke und Handtasche, die sie dort zuvor auf ihrem Schreibtisch abgelegt hatte. Danke für alles. Das war vermutlich seine Art, sich für den Nachmittag zu bedanken – für die getippten Briefe, die E-Mails und die erhaltenen Küsse. Eben für einen ganzen Arbeitstag.
    „Nacht, Brooke.“
    Sie erschrak, als sie ihren Namen hörte. Sie hatte vollkommen verdrängt, dass es ja noch andere Mitarbeiter auf der Etage gab. Normalerweise war um diese Uhrzeit niemand mehr im Büro. Doch die PR-Assistentin Lucinda zog sich gerade die Jacke an. Brooke fragte sich, ob ihre Wangen immer noch gerötet und Lippen vom Küssen voll waren. Bestimmt sah man es ihr an, dass sie mit ihrem Boss heiße Küsse ausgetauscht hatte.
    „Mach’s gut, Luce.“ Eilig lief sie zum Aufzug und hoffte, keinem Menschen mehr über den Weg zu laufen.
    Als die Aufzugtür sich öffnete, stand Joe aus der Marketingabteilung vor ihr. „Was für ein Tag“, seufzte er, als sie in den Aufzug trat.
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