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Keine Schokolade ist auch keine Loesung

Keine Schokolade ist auch keine Loesung

Titel: Keine Schokolade ist auch keine Loesung
Autoren: Meg Cabot
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die beste Chefin aller Zeiten bin«, sage ich, während ich ihrer Umarmung standhalte. »Ich bin mir außerdem sicher, wenn jemand aus der oberen Etage von dieser Paintball-Schlacht und dem Bier erfährt, werde ich niemandes Chefin mehr sein.«
    »Was können die Ihnen schon anhaben?«, entrüstet Gavin sich. »Wir sind in einem Gebäude, das den Sommer über geschlossen hat und das innen sowieso komplett neu gestrichen wird, und außerdem sind wir alle über einundzwanzig. Niemand tut hier etwas Illegales.«
    »Sicher«, sage ich spöttisch. »Genau deshalb hat mich der Sicherheitsdienst verständigt. Weil hier niemand etwas Illegales tut.«
    Gavin zieht eine Grimasse, die mit der Schutzmaske, die immer noch auf seinen Kopf geschoben ist, besonders makaber wirkt.
    »War das Sarah?«, fragt er. »Sarah ist diejenige, von der die Beschwerde kommt, nicht? Sie nervt uns nämlich ständig damit, dass wir leiser sein sollen, weil sie gerade versucht, ihre Masterarbeit oder was auch immer abzuschließen. Hab ich’s doch gewusst, dass sie das hier nicht cool nehmen würde.«
    Ich gebe keinen Kommentar dazu ab. Ich habe keine Ahnung, wer ihn und die anderen bei der Campus-Polizei verpfiffen hat. Gut möglich, dass es Sarah Rosenberg war, Bewohnerin und Seniorassistentin der Fischer Hall, zuständig für Notfälle in der Nacht und dafür, der Heimleitung bei Abendeinsätzen zu assistieren. Nach dem Ableben des letzten Direktors hat die Fischer Hall allerdings leider keine Heimleitung mehr, der Sarah assistieren könnte. Sie hilft mir, das studentische Personalgewusel zu beaufsichtigen, während wir darauf warten, dass man entscheidet, wer unser neuer Wohnheimdirektor wird. Ich habe Sarah bereits eine Nachricht hinterlassen – es ist merkwürdig, dass sie nicht an ihr Handy gegangen ist, weil sie zurzeit an Sommerkursen teilnimmt und daher gewöhnlich in ihrem Zimmer büffeln sollte. Sie hat nichts anderes zu tun, als zu lernen, obwohl sie vor ein paar Monaten ihren allerersten festen Freund gefunden hat.
    »Hört zu, Leute«, sage ich und ziehe mein Handy heraus, um es noch einmal bei Sarah zu probieren. »Ich habe euch das Geld nicht für Bier gegeben, das wisst ihr genau. Wenn hier im Gebäude tatsächlich jemand das Bewusstsein verloren hat, müssen wir ihn sofort finden und uns vergewissern, dass es nichts Ernstes ist.«
    »Oh, sicher«, sagt Jamie mit besorgtem Blick. »Aber das kann nicht am Alkohol liegen. Wir haben nur zwei Sixpacks gekauft.«
    »Na ja, aber die Basketballer haben eine Flasche Wodka mitgebracht«, gesteht Gavin verlegen.
    »Gavin!«, fährt Jamie ihn an.
    Ich fühle mich, als wäre ich tatsächlich angeschossen worden, nur dieses Mal in den Kopf statt in den Rücken und mit einer echten Kugel. Das entspricht nämlich dem Ausmaß der Migräne, die sich gerade hinter meinem linken Augapfel entfaltet.
    »Was?«, kreische ich.
    »Na ja, es ist nicht so, als hätte ich sie daran hindern können.« Gavins Stimme hebt sich eine Oktave. »Haben Sie schon mal gesehen, was für Brecher das sind? Dieser eine Russe, dieser Magnus, bringt es auf zwei Meter zehn. Was hätte ich denn zu ihm sagen sollen? Njetski mit dem Vodkaski ?«
    Jamie überlegt kurz. »Heißt das nicht njet ? Und Vodka ? Ich meine, das sind russische Begriffe.«
    »Großartig«, sage ich und wende mich von ihnen ab, während ich auf Wahlwiederholung drücke und erneut bei Sarah anklingele. »Falls einer von diesen Jungs die bewusstlose Person ist, werden wir ihn nicht einmal auf eine Trage hieven können. Also, wo hält sich das Basketballteam im Moment auf?«
    Gavin zieht etwas aus seiner Overalltasche und geht begeistert in Richtung Fenster. Im Schein der Außenlaternen sehe ich, dass er einen Grundriss des Gebäudes auseinanderfaltet. Dieser ist mit geheimnisvollen Zeichen versehen, die mit rotem Filzstift geschrieben sind, vermutlich ein Schlachtplan für heute Abend. Der stechende Schmerz hinter meinem Auge wird noch heftiger. Ich sollte jetzt eigentlich mit einem Essen vom Chinesen gemütlich zu Hause sitzen und mir mit meinem Freund Freaky Eaters anschauen, unsere Sonntagabendtradition, obwohl Cooper aus irgendeinem Grund nicht erkennt, wie genial diese Serie ist, und lieber 60 Minutes sehen möchte oder, wie er es gern nennt, »die Sendung, in der keine Essgestörten vorkommen«.
    »Wir werden uns wahrscheinlich aufteilen müssen, um sie zu finden«, sagt Gavin und nimmt einen schnellen Schluck aus seiner Bierdose, bevor er auf einen
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