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Keine Schokolade ist auch keine Loesung

Keine Schokolade ist auch keine Loesung

Titel: Keine Schokolade ist auch keine Loesung
Autoren: Meg Cabot
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des Sicherheitsbeamten im Eingang der Fischer Hall besetzt, versucht, die Farbe von seinem silbernen Abzeichen zu wischen.
    »Ja«, entgegnet er mürrisch. »Ich habe ein paar extra Schichten übernommen. Die Mädchen fahren diesen Sommer ins Ferienlager. Diese Camps sind teuer. Die guten jedenfalls.« Petes Miene lässt keinen Zweifel daran, dass er diese Entscheidung bereut.
    »Sie lassen Studenten umsonst hier wohnen dafür, dass sie die Post verteilen?«, fragt Simon wie ein Hund, der sich weigert, seinen Knochen loszulassen.
    Die Wasser Hall liegt auf der anderen Seite des Parks, in einem anderen Postleitzahlbezirk als die Fischer Hall. Sie wird von einem anderen Briefzentrum bedient. Außerdem handelt es sich um ein neueres Gebäude, in dem man keine Angst vor Asbestverseuchung haben muss oder davor, dass eine Zimmerdecke einstürzt, weil oben die Toilette überläuft.
    »Ja«, sage ich. »Unser Briefträger stellt die Post den Bewohnern nicht direkt zu, weil ein Wohnheim nur als vorübergehende Adresse gilt. Aus diesem Grund kümmern sich Gavin und Jamie um die Verteilung der Post gegen freie Unterkunft, zusätzlich zu ihren Schichten am Empfang.«
    Ich gebe zu, dass ich mit den Vorschriften ziemlich Schindluder getrieben habe, weil ich das Gebäude im Prinzip manage wie meine eigene – so lautet Coopers Bezeichnung – »Insel der Nichtsnutzspielzeuge«, dank der Kids, die ich als Aushilfspersonal eingestellt habe und die sonst nirgendwohin könnten, aufgrund finanzieller oder familiärer Zwänge. Ich bin mir ziemlich sicher, dass nichts, was ich mache, jemals Simons Zustimmung finden wird, und dass er, würde er das volle Ausmaß kennen, sich nur in seiner Überzeugung bestätigt fühlte, dass sowohl ich als auch meine Stelle sofort abgeschafft gehören.
    »Freie Unterkunft«, wiederholt Simon kühl.
    Draußen klingt eine Sirene. Die Flügelfenster sind so weit geöffnet wie möglich. Das entspricht nur fünf Zentimetern, dank der vorgeschriebenen Fenstersicherungsmaßnahmen, die das College eingeführt hat, nachdem im vergangenen Jahr zu viele Fischer-Hall-Studenten in den Tod gestürzt waren, dennoch ist jeder Pfiff und jedes Hupen glasklar zu hören. Die Fischer Hall hat zwar eine Klimaanlage, aber das System ist veraltet, und so muss man sich damit abfinden.
    »Freie Unterkunft im Austausch für die Verteilung der Post?« Simon kann es nicht fassen. »Und Sie führen hier Teambuilding-Übungen für diese Postverteiler durch? Abends?«
    »Äh …«, sage ich. »Ja.«
    Warum muss von allen Heimleitern, die an dem Abend, an dem ich mein Sommerpersonal bei einem schweren Vergehen ertappe, hätten Dienst haben können, ausgerechnet Simon der Zuständige sein? Jeder andere – Tom Snelling zum Beispiel, der die Waverly Hall leitet, in der die Verbindungsbrüder untergebracht sind – hätte das Bier und die Paintball-Waffen konfisziert und kein Wort darüber vor dem Verwaltungsrat verloren. Aber nein, es musste der pingelige, überhebliche Simon sein. Kann es überhaupt noch schlimmer kommen?
    Ja. Weil ich nämlich nah genug am Fenster stehe, um festzustellen, dass die Sirene, die ich höre, von einem Krankenwagen stammt, der, wie ich beobachten kann, gerade auf den Washington Square West biegt.
    Natürlich ist die Fischer Hall nur eines von vielen Gebäuden am Washington Square. Der Krankenwagen könnte jedes mögliche davon ansteuern. Aber wie hoch stehen die Chancen?
    Simon starrt Cooper böse an. »Und wer ist der da?«, fragt er höhnisch. »Der ist nämlich sicher schon ein bisschen zu alt, um zu Ihrem Postverteilungspersonal zu gehören.«
    »Cooper Cartwright«, sagt Cooper und tritt vor, während er die rechte Hand ausstreckt. Mit Erleichterung sehe ich, dass er sein Paintball-Gewehr versteckt hat. »Sicherheitsberater. Heather hat mich gebeten, heute Abend hier dafür zu sorgen, dass alle notwendigen Sicherheitsvorkehrungen für die Teambuilding-Übung eingehalten werden.«
    Sicherheitsberater? Ich fühle, wie mein Mut sinkt. Ausgeschlossen, dass Simon uns das abkauft.
    »Mir war nicht bewusst«, sagt Simon und schüttelt Cooper die Hand, »dass die Fischer Hall über ein ausreichend hohes Budget verfügt, um einen Sicherheitsberater zu engagieren.«
    »Nun«, sagt Cooper und schenkt Simon ein vielsagendes Zwinkern, »bei all den Tragödien, die sich hier im letzten Jahr ereignet haben, habe ich mich bereit erklärt, auf mein Honorar zu verzichten. Wir können schließlich nicht zulassen, dass
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