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Keine Schokolade ist auch keine Loesung

Keine Schokolade ist auch keine Loesung

Titel: Keine Schokolade ist auch keine Loesung
Autoren: Meg Cabot
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nur mit dem Kopf. Du armes, armes Kind, sagte er noch einmal.
    Ich darf nicht sterben, wird mir plötzlich bewusst. Selbst wenn Cooper sich tatsächlich um Lucy kümmert, wird er nicht wissen, was er mit meinen Puppen anfangen soll. Ich muss leben, zumindest so lange, bis ich sichergestellt habe, dass meine Puppen zu jemandem kommen, der sie zu würdigen weiß. Vielleicht zu jemandem aus dem Heather-Wells-Fanclub. Die Seite auf Facebook hat knapp zehntausend Likes.
    Aber bevor ich dazu komme, mir darüber Gedanken zu machen, wie ich das bewerkstellige, springt direkt vor mir eine zweite maskierte Gestalt hinter einer Couch hervor.
    »O nein!«, schreit sie und schiebt ihre Schutzbrille hoch. Ich bin mehr als nur ein bisschen erstaunt, als ich sehe, dass es Jamie Price ist, eine Studentin. Sie wirkt entsetzt. »Gavin, das ist Heather. Du hast Heather erwischt! Heather, tut mir furchtbar leid. Wir haben nicht gewusst, dass Sie es sind.«
    »Heather?« Gavin schiebt seine eigene Maske hoch, dann lässt er seine Waffe sinken. »Oh, shit. Mein Fehler.«
    Ich schließe aus seinem »mein Fehler«, dass Gavin die Schuld auf sich nimmt dafür, dass ich an der großkalibrigen Kugel sterben werde, die er mir in den Rücken gejagt hat. Er tut mir ein bisschen leid, weil ich weiß, wie viel ich ihm bedeute, vielleicht sogar mehr als seine Freundin Jamie. Gavin wird wahrscheinlich eine jahrelange Therapie brauchen, um darüber hinwegzukommen, dass er mich aus Versehen getötet hat. Er schien nämlich an seiner Rolle in unserer Mai-bis-Dezember-Romanze Gefallen gefunden zu haben, die nur in seiner Einbildung existiert hat, weil unsere Liebe niemals Wirklichkeit werden kann. Gavin ist ein Filmstudent, und ich liebe Cooper Cartwright. Außerdem bin ich die stellvertretende Leiterin eines Studentenwohnheims, und es verstößt gegen die Vorschriften für Verwaltungsangestellte des New York College, mit Studenten zu schlafen.
    Nun wird aus unserer Romanze natürlich definitiv nie etwas werden, weil Gavin mich erschossen hat. Ich spüre, wie mir das Blut den Rücken hinunterrinnt.
    Ich bin mir nicht sicher, warum ich noch fähig bin zu stehen, angesichts des Umstands, dass meine Wirbelsäule zerschmettert ist. Es ist schwer zu erkennen, wie tief die Wunde ist, da die Bibliothek in Dunkelheit gehüllt ist. Es dringt nur ein wenig Außenlicht durch die ehemals eleganten Flügelfenster herein, durch die man die Schachtische im Washington Square Park eine Ebene tiefer sehen kann.
    »Gavin«, sage ich mit schmerzverzerrter Stimme. »Würdest du dafür sorgen, dass meine Puppen an jemanden gehen, der …«
    Augenblick.
    »Ist das Farbe ?«, frage ich, während ich meine Finger dicht vor mein Gesicht halte, um sie genauer zu untersuchen.
    »Es tut uns furchtbar leid«, sagt Jamie verlegen. »Auf der Packung steht, dass die Farbe sich aus den meisten Stoffen ganz leicht rauswaschen lässt.«
    »Ihr spielt Paintball im Haus?« Ich habe kein Mitleid mehr mit Gavin. Tatsächlich entwickle ich gerade eine Stinkwut auf ihn. »Und ihr denkt, ich mache mir Sorgen wegen meiner Klamotten ?«
    »Ja … nein …«
    Obwohl, ehrlich gesagt ist diese Bluse zufällig eins meiner Lieblingsstücke. Sie sitzt locker an den Stellen, die ich nicht unbedingt betonen möchte, ohne mich schwanger aussehen zu lassen, und lenkt das Augenmerk auf die Bereiche, die ich den Leuten gern präsentiere –Dekolleté – meins ist perfekt. Das sind extrem seltene Eigenschaften einer Bluse. Hoffentlich hat Jamie recht, und die Farbe geht tatsächlich wieder raus.
    »Großer Gott, Leute. Ihr könntet jemandem ein Auge ausschießen!«
    Es ist mir egal, dass ich wie die Mutti in einem dieser Weihnachtsfilme klinge. Ich bin echt sauer. Ich war gerade drauf und dran, Gavin McGoren zu bitten, meine Sammlung von Puppen aus aller Herren Länder in seine Obhut zu nehmen.
    »Ach, kommen Sie, Heather«, sagt Gavin und sieht mich mit weit aufgerissenen Augen an. »Auf Sie ist schon mit echter Munition geschossen worden. Und jetzt machen Sie Terz wegen so ein bisschen Farbe?«
    »Ich habe mich niemals freiwillig in eine Situation begeben, in der man mich mit echter Munition beschossen hat«, kläre ich ihn auf. »Das gehört nicht zu meiner Jobbeschreibung. Es scheint mir nur einfach öfter zu passieren. Würdest du mir nun bitte erklären, warum der Sicherheitsdienst an einem Sonntagabend bei mir zu Hause anruft und mich darüber informiert, dass es eine Beschwerde gibt wegen einer nicht
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