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Kein Sterbenswort - Kein Sterbenswort - Tell No One

Kein Sterbenswort - Kein Sterbenswort - Tell No One

Titel: Kein Sterbenswort - Kein Sterbenswort - Tell No One
Autoren: Harlan Coben
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sein könnte …«, er brach ab, blickte starr auf die Straße, nahm allen Mut zusammen und fuhr fort, »… Gott steh mir bei, da habe ich sie in dem Glauben gelassen.«
    Ich reichte ihm das Handy. »Ruf an«, sagte ich.
    Er rief einen Mann namens Larry Gandle an. Ich war Gandle im Lauf der Jahre ein paar Mal begegnet. Sein Vater war mit meinem Vater auf die Highschool gegangen. »Ich habe Beck«, sagte Hoyt zu ihm. »Wir kommen zu den Stallungen, aber ihr müsst den Jungen freilassen.«
    Larry Gandles Antwort konnte ich nicht hören.
    »Sobald wir wissen, dass der Junge in Sicherheit ist, kommen wir«, sagte Hoyt. »Und erzähl Griffin, ich hab, was er sucht. Wir können das Ganze zu Ende bringen, ohne dass mir oder meiner Familie was passiert.«
    Wieder sagte Gandle etwas, dann wurde die Verbindung unterbrochen. Hoyt gab mir das Telefon zurück.
    »Bin ich Teil deiner Familie, Hoyt?«
    Wieder richtete er seine Pistole auf meinen Kopf. »Zieh langsam die Glock raus, Beck. Vorsichtig, mit zwei Fingern.«
    Ich tat, was er verlangte. Er fuhr das elektrische Fenster auf meiner Seite herunter. »Wirf sie raus.«
    Ich zögerte. Er drückte mir den Lauf seiner Waffe ans Auge. Ich schnippte die Glock aus dem Fenster. Ich hörte nicht, wie sie zu Boden fiel.
    Wir fuhren schweigend weiter und warteten darauf, dass das Handy wieder klingelte. Als es so weit war, ging ich ran. Tyrese sagte mit leiser Stimme: »Er ist okay.«
    Erleichtert legte ich auf.
    »Wo fährst du mit mir hin, Hoyt?«
    »Das weißt du doch.«
    »Griffin Scope bringt uns beide um.«
    »Nein«, sagte er, wobei er die Pistole weiter auf mich gerichtet hielt. »Nicht beide.«

45
    Wir bogen vom Highway ab und fuhren durch ländliche Gebiete. Es gab immer weniger Straßenlaternen, schließlich waren die Autoscheinwerfer die einzige Lichtquelle. Hoyt griff nach hinten über die Lehne und nahm einen braunen Briefumschlag vom Rücksitz.
    »Hier ist es, Beck. Alles.«
    »Was alles?«
    »Alles, was dein Vater über Brandon gesammelt hat. Und dazu das, was Elizabeth über Brandon gesammelt hat.«
    Im ersten Augenblick war ich verwirrt. Er hatte es die ganze Zeit bei sich gehabt. Dann überlegte ich weiter. Der Wagen. Warum hatte Hoyt im Wagen gesessen?
    »Wo sind die Kopien?«, fragte ich.
    Er grinste, als freute er sich, dass ich diese Frage gestellt hatte. »Es gibt keine. Es ist alles in diesem Umschlag.«
    »Das begreife ich nicht.«
    »Du wirst es schon noch begreifen, David. Tut mir Leid, aber jetzt bleibt es an dir hängen. Es geht nicht anders.«
    »Das nimmt Scope dir nicht ab«, sagte ich.
    »Doch, das tut er. Du hast ja schon richtig bemerkt, dass ich lange für ihn gearbeitet habe. Ich weiß, was er hören will. Heute ziehen wir einen Schlussstrich unter die ganze Geschichte.«
    »Mit meinem Tod?«, fragte ich.
    Er antwortete nicht.
    »Und wie willst du das Elizabeth erklären?«
    »Vielleicht hasst sie mich danach«, räumte er ein. »Aber wenigstens ist sie am Leben.«
    Vor uns sah ich das Tor, das als Hintereingang des Anwesens diente. Finale, dachte ich. Der uniformierte Wächter winkte uns durch. Hoyt hielt die ganze Zeit die Waffe auf mich gerichtet. Wir fuhren die Zufahrt entlang, als Hoyt unvermittelt auf die Bremse trat.
    Er drehte sich zu mir um. »Bist du verkabelt, Beck?«
    »Was? Nein.«
    »Scheiße, lass mich nachsehen.« Er streckte die Hand nach meiner Brust aus. Ich beugte mich zur Seite. Er hob die Waffe, kam näher und tastete mich ab. Dann lehnte er sich zufrieden zurück.
    »Dein Glück«, sagte er höhnisch.
    Er legte erneut den Gang ein. Selbst im Dunkeln erkannte man, dass es ein sehr feudaler Wohnsitz war. Die Silhouetten der Bäume wogten im Mondschein, obwohl es nahezu windstill war. Vor uns erschienen ein paar Lichter. Hoyt fuhr langsam darauf zu. Ein verblasstes graues Schild informierte uns, dass wir an den Freedom-Trail- Stallungen angekommen waren. Wir hielten auf dem ersten Parkplatz links. Ich blickte aus dem Fenster. Ich verstehe nicht viel von Ställen und Pferden, aber dies war eine beeindruckende Anlage. In dem größten Gebäude, das an einen Flugzeughangar erinnerte, wäre Raum für ein Dutzend Tennisplätze gewesen. Die Ställe selbst waren V-förmig aufgefächert und erstreckten sich in beide Richtungen, so weit ich sehen konnte. Ein Springbrunnen plätscherte in der Mitte des Geländes. Außerdem gab es eine Rennbahn, mehrere Hindernisse und einen Springreit-Parcours.
    Davor warteten mehrere Männer auf
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