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(K)ein Mann für die Ewigkeit?

(K)ein Mann für die Ewigkeit?

Titel: (K)ein Mann für die Ewigkeit?
Autoren: Heidi Rice
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ein Rudel ausgehungerter, betrunkener Wölfe verfüttert wurde, während sie ihnen in Unterwäsche ein Lied vorsang.
    Warum um Himmels willen arbeitet Issy Helligan als Stripperin?
    Vom Balkon aus starrte Gio Hamilton sprachlos die junge Frau an, die mit dem Selbstbewusstsein einer Kurtisane den Raum betreten hatte. Ihre weiblichen Kurven wiegten sich im Einklang mit den Schritten ihrer langen Beine. Auf ihrem Kostüm, das einen Zuhälter hätte erbleichen lassen, glitzerten Pailletten.
    „Gio?“ Die Stimme seiner Sekretärin aus Florenz drang aus dem Telefon.
    „ Si , Gio.“ Er versuchte, sich auf das Gespräch zu konzentrieren. „Wegen des Projekts in Venedig melde ich mich noch einmal bei dir“, sagte er. „Wahrscheinlich ist es nur eine Formalität. Ciao.“ Er beendete das Gespräch. Und starrte.
    Das war doch nicht das süße, ausgelassene und unfassbar naive Mädchen, mit dem er aufgewachsen war!
    Doch dann sah er die blasse, sommersprossige Haut ihrer Schultern und wusste, sie war es. Pulsierende Hitze strömte ihm in die Lenden, als er an seine letzte Begegnung mit ihr dachte. Dieselbe blasse Haut, leicht gerötet nach ihrem Liebesspiel, und dieselben rötlich braunen Locken, die über ihre nackten Schultern fielen.
    Das alte Lied aus dem Musical, das wegen des Gejohles kaum zu hören war, holte Gio in die Gegenwart zurück. Issys volle, samtige Stimme jagte ihm einen Schauer über den Rücken, seine Erregung wuchs, bis schließlich die Rufe „Ausziehen, Ausziehen“ von Carstairs und den anderen ihren Gesang gänzlich übertönte.
    Gios Geringschätzung für den arroganten Schnösel und seine Kumpel verwandelte sich augenblicklich in Verachtung, als Issy erstarrte und ihr Lied abbrach. Auf einmal war sie nicht mehr die unerfahrene junge Frau, die ihn in einer heißen Sommernacht verführt hatte, sondern das unbeholfene Mädchen, das ihm seine gesamte Teenagerzeit lang hinterhergelaufen war, die blauen Augen vor Bewunderung leuchtend.
    Eine Mischung aus Ärger, Erregung und etwas, das er nicht wahrhaben wollte, stieg in ihm auf.
    Dann machte Carstairs einen Satz nach vorn. Gio ballte die Hände zu Fäusten, als Carstairs Issys Taille umfasste. Sie drehte den Kopf weg, sodass er sie nicht küssen konnte.
    Das durfte doch nicht wahr sein.
    „Lass deine schmutzigen Finger von ihr, Carstairs.“
    Elf Augenpaare richteten sich auf ihn.
    Issy schrie kurz auf, als er auf sie zukam. Ihre Augen wurden erst groß vor Staunen und dann starr vor Schreck.
    Carstairs hob den Kopf, sein Gesicht vom Champagner gerötet, sein Blick verwirrt. „Wer zum …“
    Gio verpasste ihm einen Kinnhaken. Schmerz durchzuckte seinen Arm. Er rieb sich die pochenden Knöchel und sah zu, wie Carstairs auf dem Teppichboden zusammensackte.
    Als er Issy nach Luft schnappen hörte, drehte Gio sich um und sah, wie ihr Blick abglitt. Noch während sie fiel, fing er sie auf und hob sie auf seine Arme. Gio kümmerte sich nicht um die Bemerkungen von Carstairs Freunden. Keiner von ihnen war nüchtern genug, um ihm Probleme zu machen.
    „Schaffen Sie dieses Stück Dreck hier raus, sobald er das Bewusstsein wiedererlangt“, befahl Gio dem älteren Kellner, der von seinem Posten im Billardraum herbeigeeilt war.
    Der Mann nickte. „Sehr wohl, Euer Durchlaucht. Wird die Dame wieder zu sich kommen?“
    „Ja, es geht schon. Lassen Sie mir bitte Eiswasser und Brandy aufs Zimmer kommen, sobald sie sich um Carstairs gekümmert haben.“
    Gio holte tief Luft und ging den Korridor in Richtung der Aufzüge entlang. Dabei atmete er den Rosenduft ihres Haars ein und stellte fest, dass nicht nur seine Knöchel pochten.
    Als er den Fahrstuhl betrat, bewegte Issy sich ein wenig, und nun, im Neonlicht, konnte er ihr Gesicht besser sehen.
    Der leichte Überbiss gab ihr einen unwiderstehlichen Schmollmund. Trotz des dicken Bühnen-Make-ups und dem knallrot glänzenden Lippenstift strahlte ihr herzförmiges Gesicht noch immer die verlockende Kombination von Unschuld und Sinnlichkeit aus, die ihm vor langer Zeit so viele schlaflose Nächte beschert hatte.
    Gios Blick fiel auf ihr Dekolleté, das nur knapp von dunkelroter Seide bedeckt wurde. Der alte Aufzug hielt ruckelnd in Gios Etage an, und das Pulsieren in Gios Lenden machte sich wieder bemerkbar.
    Er rückte ihren leblosen Körper in seinen Armen zurecht und ging den Korridor zu seiner Suite, die er hier im Club nutzte, hinab.
    Schon mit siebzehn war Issy Helligan eine Naturgewalt gewesen. Sie zu
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