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Kein Leben ohne Hund

Kein Leben ohne Hund

Titel: Kein Leben ohne Hund
Autoren: Koerzdoerfer Norbert
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Pfoten wie das Christkind – mit dem Atem eines Drachen – in den Himmel der Daunen.
    Ruby schnarcht. Frauchen döst. Mini-Herrchen träumt. Ich wache glücklich.
    Ich trage Ruby, bis ihr Flügel wachsen.
    Werden wir unseren Hunden immer ähnlicher?
    Dein Hund ist dein Spiegel: Zeig mir deinen Hund – und ich sage dir, wer du bist! Warum werden Menschen zu ihren Hunden?
    Ruby war wild, neugierig, quecksilbrig, schnell wie ein Wirbelwind. Wir fuhren Porsche zusammen.
    Heute ist Ruby halb taub und halb blind – eine Omi. Wenn wir zu zweit Gassi pilgern, tun wir das in Zeitlupe – mit gefühltem Rollator. Zwitschernde Vögel, glitzernde Sonne – aber zwei Halbleichen. Wenn Ruby hinkt, sticht meine Bandscheibe. Wenn Ruby über die Straße schleicht, stoppe ich die Autos mit dem Regenschirm. Früher warfen wir Stöckchen, heute schnüffeln wir an der Laterne.
    Das Leben ist langsamer geworden, aber jeder Augenblick auch wertvoller. Unsere Körpersprache spiegelt sich – aus gelebtem Mitgefühl. Mein Lieblingsbein hinkt auch schon – vom Auf-der-Couch-Liegen.
    Unser Haus ist unser Himmel. Früher suchten wir das Abenteuer, heute »wohnen« wir. Rubys Lieblingsort: Unser efeuumranktes, schmiedeeisernes, quietschendes Gartentor. Der Efeu ist ihr Duft-Paradies. Eine Parfümerie für Hunde. Hier erschnüffelt sie, wer da war und was passiert ist. Drei Minuten Duft-Glück.
    Rubys Lieblingsort im Haus: Ihr Doppel-Fressnapf. 100 Mal pro Tag pilgert sie kreisend um den Küchentisch – und blickt ins Leere. Es darf ja nur drei Mal was drin sein. Aber kaum hat Ruby gefressen, hat sie es auch schon wieder vergessen. Der Fluch der Fresssucht?
    Essen ist Leben, Liebe, Geborgenheit und Glück. Ruby, dein Napf wird nie leer sein!
    Schlafzimmer-Verbot für Hunde?
    Kuschel-Nacht. Regentropfen prasseln. Die Glut des erloschenen Kamins wärmt rot. Frauchen und Herrchen liegen Pfote in Pfote unterm Daunengebirge. Es knistert.
    Plötzlich: Grrrrrch! Platzt die Aschewolke? Das Drachen-Schnarchen sägt aus dem Körbchen: Ruby schnarcht wie ein Monster. Frauchen (giftig): »Sie schnarcht ja lauter als du.« Ich (unschuldig): »So schnarch ich? Irgendwie beruhigend.« Frauchen (genervt): »Das geht nicht. Ruby muss raus.« Ich (ungläubig): »Raus – unser Fellherz?« Frauchen (befehlend): »Schieb Ruby im Körbchen ins Bad.« Ich (empört): »In den Marmorkerker?« Frauchen (aufgebend): »Dann musst du ihr Schnäuzchen so hinlegen, dass sie nicht schnarcht wie ein Wildschwein.« Ich krieche zum Körbchen und bette Rubys Stupsnäschen auf den steilen Rand. Plötzlich: Wohlige Stille. Ein Flüstern aus dem Daunenberg: »Komm, Herrchen …«
    Drei Uhr nachts. Geisterstunde für schnarchende Geister-Hunde: Taps. Kratz. Knarz. Ratloses Pfoten-Ballett auf knarrenden Dielen weckt ein schlafendes Liebespaar wie heulende Vampire. Ruby auf Geister-Gassi-Trip: Der Horror-Hund. Ruby tapst, sucht, rutscht, fällt, plumpst, jault die Treppe runter. Stille. Gassi auf dem französischen Teppich? Alarm! Frauchen: »Das ist dein Köter.« Ich raus. Alarmanlage aus. 50 Stufen runter. Nichts! Ruby guckt mich an. Ich gucke Ruby an. Altersvergesslich? Ich flüstere: »Frauchen ist sauer.« Ruby gähnt. Garten-Gassi. Ich bette sie ins Küchenkörbchen: »Schnarch gut.«
    Fünf Uhr früh. Ein Einbrecher schleicht sich tapsend nach oben. Ruby hat Schlafzimmer-Weh.
    Ist Ruby blind? Sie sieht nur noch mit dem Herzen
    Wir kommen wie ein hinkendes Liebespaar vom Gassi (maisgelb wegen Schonkost). Ich suche den Schlüssel. Ruby sucht die Tür, die groß wie ein Elefant ist. Sie schnuppert am Türrahmen. Ich öffne die Tür. Aber Ruby sieht das Loch nicht. Müde? Zu viel gesehen?
    Ruby sieht nur noch mit dem Herzen – denn mich erkennt sie ja. Dinge sind unwichtig – Autos, Türen, Geruchloses. Wir Menschen kommunizieren: 1. mit den Ohren. 2. mit den Augen. 3. mit dem Handy.
    Unsere Hunde kommunizieren: 1. mit der Nase. 2. mit den Augen (schwarz-weiß). 3. mit den Öhrchen. Rubys Herz sitzt im Näschen. Nur das, was Ruby riechen kann, gibt es wirklich!
    Unser Häuschen ist ein Palast der Düfte. Frauchen kocht gerochene 24 Stunden: Rühreier, Pfannkuchen, Käsetoast, Suppenhuhn, Rindergulasch, Spätzle, Spaghetti, Kartoffelbrei, Würstchen, Maultaschen, Pizza, Fischstäbchen, Schnitzel, Seezunge, Käsefondue, Raclette, Curryhuhn, Filetsteaks, Grillwürstchen – schon satt?
    Ruby fraß alles – früher! Aber je weniger Fett, Zucker und rohes Fleisch auf dem
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