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Kein Leben ohne Hund

Kein Leben ohne Hund

Titel: Kein Leben ohne Hund
Autoren: Koerzdoerfer Norbert
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bei Dir.
    Keiner sieht mich – nur Du.
    Weißt Du noch? Früher? Als wir zu zweit waren? Als alles möglich war? Als wir glücklich waren, weil wir zusammen waren?
    Du wirst nie mehr allein gehen, ich werde Dein Schatten sein.
    Ich bin wir. Wir sind wir.
    Pass für mich auf Frauchen auf und halte sie fest! Umarme sie so, wie Du mich immer gestreichelt hast. Warum geht Ihr zwei nicht abends unterm Mond um die Häuser? Warum joggst Du nicht mit ihr bei Sonnenaufgang um unseren kleinen Park?
    Sie ist das Beste, was Dir je passiert ist – mich eingeschlossen.
    Sie liebt Dich noch mehr, als ich Dich geliebt habe, auch anders, menschlicher. Du weißt schon: Eine Liebe, die Dir kein Hund je schenken kann.
    Küsse sie und lasse sie nie mehr los.
    Denkst Du, Du lebst ewig?
    Es gibt kein größeres Herz als Frauchen. Sie ist die Frau Deines Lebens. Du hast mir doch immer gesagt: »One life, one wife.«
    Ihr Herz ist groß wie iCloud.
    Weinst Du noch um mich?
    Ein Jahr ist vorbei. Ein Jahr ohne mich. Aber hat es die Welt gemerkt?
    Ich habe die ersten Blumen geliebt, als alles grün wurde, satt, voller Leben und Hoffnung.
    Ich habe die Sonne geliebt, die uns wärmte, die uns Energie schenkte. Es waren die langen Sommer ohne Sorgen.
    Ich habe das Meer geliebt wie Du, die ewigen Wellen, den salzigen Wind, den weiten Horizont, die Sehnsucht nach irgendwo.
    Ich habe auch die goldenen Blätter des Herbstes geliebt, die Haselnüsse und Kastanien, den Geruch der Vergänglichkeit und die Eichhörnchen in unserm Garten.
    Ich habe den Schnee nicht so geliebt wie Du, für Dich waren die ersten tanzenden Schneeflocken die Rückkehr in Deine bayerische Kindheit. Schnee war für Dich Geborgenheit und ein Hermelin für Deine Seele, aber meine Pfoten haben gefroren.
    Wir beide haben die Weihnachtszeit am meisten geliebt. Es war die Zeit der Gemütlichkeit. Die flackernden Kerzen, der knisternde Kamin, der duftende Tee, das backende Frauchen, der süße Glühwein, die rotbäckigen Kinder, der leuchtende Adventskranz und die grüne Tanne, die aus der Kälte kam.
    Wir waren schon ein sehr glückliches Rudel.
    Aber dieses Jahr konnte ich zur Heiligen Nacht nicht da sein, ich war im Anderswo. Aber ich habe Euch gesehen und ich war glücklich.
    Das neue Jahr soll ein Neuanfang werden.
    Ihr sollt beginnen, mich zu vergessen.
    Ich war einmal.
    Es gibt eine Zeit zum Trauern und eine Zeit, die Tränen zu trocknen.
    Und eine Zeit, das Vergangene loszulassen, damit Deine Hand frei ist für eine neue Leine.
    Es ist Zeit für einen neuen Hund in Eurem Leben.
    Du hast meine Erlaubnis, Dich neu zu verlieben.
    Du warst der Mensch meines Lebens, aber Dein Leben geht weiter.
    Ich will Dich und Euch glücklich sehen.
    Ich will, dass Ihr Eure Herzen wieder für einen neuen Hund öffnet.
    Lasst ein neues Bellen in unser Haus.
    Lasst ein neues Leben wedeln.
    Es wird anders sein, aber es wird ähnlich sein.
    Es wird keine Ruby II sein, es wird ein neuer und wieder einzigartiger Hund sein.
    Der liebe Gott wird das schon richten.
    Ich danke Euch für ein wunderschönes Leben.
    Ich danke Euch für einen erlösenden Tod.
    Ich bin nicht mehr – und Ihr seid frei.
    Lebt.
    Immer, Euer erster Hund Ruby, zurzeit im Himmel.«

Der Tag, an dem Deutschlands berühmtester Hund starb
    Ruby starb um 18.12 Uhr am 18. Januar 2011.
    Ruby war 17 Jahre und zwei Monate alt.
    Ruby war auch 17 Jahre lang durch die samstägliche Kolumne Mein Hund & ich in der Bild der berühmteste Hund Deutschlands.
    Ruby war Kult.
    Ruby gab es als Plüschtier und auf der Bücherbestsellerliste.
    Als Ruby starb, ging ein Seufzen durchs Land.
    Von Iris Berben bis Gabriele Henkel.
    Am 21. Januar 2011 erschien auf der ersten Seite der Bild der Nachruf auf Ruby.
    Hunde-Deutschland nahm online Abschied von dem Hund, der ein Land berührte.
    Eine E-Mail-Lawine der weinenden Worte.
    Auszüge von einem einzigen Tag, an dem Deutschland ärmer wurde.

    Brokermania schrieb:
    Ich habe selber einen Hund und ich fürchte mich vor diesem Tag, wenn ein Familienmitglied von uns geht. Es ist wirklich unglaublich, wie Hunde ein Menschenleben dermaßen verschönern und bereichern können …
    zerle09 schrieb:
    Ich habe kein Knochenende verpasst, bin sooo traurig, mach es gut Ruby ;-(

    Lenoschka schrieb:
    Für den einen ist es nur ein Tier – für den Halter ein Familienmitglied, wenn nicht mehr! Hut ab, noch die Kraft zu haben, das dann aufzuschreiben. Ich habe das erst vor einem Jahr erlebt und werde das gleich wohl in
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