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Kein Leben ohne Hund

Kein Leben ohne Hund

Titel: Kein Leben ohne Hund
Autoren: Koerzdoerfer Norbert
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Partner, der gerne dogsittet. Die zweitbeste Lösung ist ein Hundehotel, das nicht zu teuer ist und an das sich der Hund glücklich gewöhnt: als Ferienoase weg von Frauchen und Herrchen und den Monsterchen.
    15. Carpe diem
    Das Alter wird zum wärmenden Winter des Lebens. Wenn dein Hund alt wird, beginnt der Ritt in den Sonnenuntergang. Man spürt es. Der Hund spürt es. Wir werden alt. Der Anfang vom Ende ist kein Zeitpunkt, sondern ein Gefühl. Die Lebenszeit eines Hundes? Acht bis zehn Jahre bei großen. Zehn bis zwölf Jahre bei kleinen. Zwölf bis 15 Jahre, wenn man Glück hat, bei Mischlingen. Selten werden Hunde 15 bis 20 Jahre. Man muss den Winter eines Hundes als wärmendes Geschenk empfinden.
    Das Leben entschleunigt sich, alles wird langsamer. Plötzlich spürt man, wie schön die Welt ist und wie knapp unsere Zeit. Die Zeit wird die Währung unserer Liebe. Wie viele Weihnachten feiern wir noch zusammen? Wie viele Jahre schenkst du mir noch? Wie viele Tage werden wir noch zusammen aufwachen und einschlafen? Lass uns jeden Tag wie ein kleines Leben genießen. Lass uns die Zeit festhalten, indem wir intensiver im Jetzt leben als im Gestern oder Morgen. Es gibt nur das Heute und nur uns.
    Die Krankheiten klopfen an. Der Tod kriecht durch die Füße, bei Königen und bei Hunden. Ruby war nie wirklich krank, das war ein großes Glück. Aber sie wurde langsamer, ängstlicher, sehschwächer, tauber, sprang nicht mehr ins Auto, quälte sich die Treppe hoch, blieb lieber zu Hause. Sie war in ihrem Winter angekommen. Aber solange es schmeckt, lebt man.
    Dein Tierarzt ist dein Freund und Ratgeber und manchmal auch der Sensenmann. Tierärzte sind teuer, aber sie können auch die Schutzengel eines Hundelebens sein. Warum nicht einmal im Jahr zum Tierarzt? Es ist wie eine Paartherapie. Meist geht man glücklicher weg, als man gekommen ist. Unser Hund hatte Angst vorm Tierarzt; vielleicht, weil Rubys erster Besuch die Sterilisation war, eine Horrorerinnerung, die Entmutterung einer Frau. Vielleicht mochte Ruby aber auch die Gerüche nicht – voller Stress- und Angsthormone. Im Wartezimmer liegt die Angst in der Luft, das spürt auch ein Mensch. Trotzdem wurde unser Arzt Dr. Fabian von Manteuffel unser Freund und Ratgeber. Alles, was er sagte und auch nicht sagte, war klug und kam von Herzen. Ohne ihn und seine Pillen und seinen sanften Langmut wäre Ruby nicht 17 Jahre geworden – ohne Schmerzen. Ein guter Tierarzt ist die beste Lebensversicherung. Bleib nicht beim ersten oder zweiten, sondern frag deine Freunde. Such. Und bleib bei dem, dem du vertraust.
    16. Keine Angst vor dem Ende
    Der Körper schwächelt, die Pfoten sind müde. Du trägst deinen Hund wie ein Baby auf deinen Armen. Der Kreis des Lebens schließt sich schmerzlich. Aber man darf davor keine Angst haben. Wir wussten, dass wir das letzte Weihnachten mit dem Hund unseres Lebens feierten – und es war gut so. Alles hat ein Ende, auch das Leben deines Lieblings.
    Wann beginnt der Anfang vom Ende? Wenn die Pfoten einknicken. Wenn dein Hund leidet. Wenn er zu schwach ist zu laufen. Wenn er mehr schläft denn wacht. Wenn er sich an der Wand anlehnen muss. Wenn er sich unter dem Tisch verkriecht. Wenn er nichts mehr sieht, nichts mehr hört und nur noch wenig riecht. Wenn sich Schmerzen in seinen Körper schleichen, die wir nur ahnen können – denn ein Hund weint nicht, ein Hund klagt nicht, ein Hund leidet stumm. Wir haben das Ende sehr, sehr, sehr lange hinausgezögert. Wir wollten uns nicht trennen von dem, was wir liebten. Aber wahre Liebe muss die Kraft zum Loslassen besitzen. Es wurde der erste Todesfall in unserer Familie. Wir stellten Kerzen auf und unsere Kinder streichelten unseren guten, alten, treuen, müden Hund.
    Der Tod wurde zur Erlösung und Befreiung.
    Fazit. Das Ende ist Dankbarkeit und ein neuer Anfang
    Wenn es Schutzengel gibt und wenn sie auf die Erde schweben und uns begleiten – dann als Hund.

Ein Blick zurück
    Ein Jahr ohne Hund war ein Jahr der Dankbarkeit.
    Ruby (1993–2011) ist ein Jahr tot. Was bleibt?
    Es ist der Blick zurück – in Liebe – ohne Bedingungen.
    Einen Hund zu haben, ist ein Way of Life .
    Keinen Hund zu haben? Macht einsamer.
    Ein Hund schenkt dem Menschen eine uralte Form des Lebens.
    Du gehst nie allein. Du bist immer zu zweit. Draußen im Leben seid ihr immer Freunde, Gefährten, Buddys.
    Zwei für zwei, einer für den anderen, der andere für dich.
    Mit einem Hund fühlst du dich umarmt und behütet
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