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Das Gold des Gladiators

Das Gold des Gladiators

Titel: Das Gold des Gladiators
Autoren: Andrea Schacht
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Dramatis personae
    Die Hauptpersonen:
    Didia – Tochter des Thermenbesitzers M. Didius Iustus, deren Mundwerk auch durch die verfeinerte römische Erziehung nicht gezähmt werden kann.
    Ingwar – Sohn des germanischen Salbenhändlers, der von der heldenhaften Vergangenheit seines Clans träumt und auf die verweichlichten Römer herabschaut.
    Caecilia – Didias heitere Cousine, die bedauerlich oft der Naschhaftigkeit unterliegt, aber sonst immer auf Harmonie bedacht ist.
    Titus – ihr älterer Bruder, der nach Gelehrsamkeit strebt. Er liebäugelt mit seiner Behinderung und lässt lieber andere die körperlich anstrengenden Arbeiten übernehmen.
    Neferkheperuhersekheper – ägyptischer Sklavenjunge, viel zu klein und zu segelohrig für seinen machtvollen Namen und wird daher einfach Khep genannt. Er kennt sich als Botenjunge in den Abgründen Roms bestens aus.
    Freunde und Feinde:
    Globulus – eigentlich Albin, ein germanischer Kriegsgefangener, der die Karriere als Gladiator gewählt hat und ein bedauerliches Ende findet.
    Plautus – der habgierige, plattfüßige Leiter der Gladiatorenschule, der es sich zur Gewohnheit gemacht hat, sich die Wert-
    gegenstände der getöteten Gladiatoren anzueignen.
    Fuscus – Gladiator, sehr schwarz, sehr stark und ein Freund von Globulus, der eine Dummheit begeht.
    Flavius – Gladiator, der mit verdecktem Visier kämpft, aber dennoch einiges gesehen hat.
    Agnella – eine Gladiatrix, die gegen Wölfe kämpft und zu schlagenden Argumenten neigt.
    Taurus – ein bulliger Gladiator mit erheblich mehr Muskeln als Hirn.
    Andabates – blinder Tempelwächter, der ein Geheimnis hütet.
    Mellila – Bäckerin, die Honig für ihre Kuchen und Veilchensalbe für sich selbst verwendet.
    Sophus – Hauslehrer im Hause der Didier.
    Helwine – germanische Seifensiederin in der Therme.
    Catta Didiana Barbanigra – schwarzbärtige Mausefängerin, die für die Bewachung der Vorräte zuständig ist, und Vorkosterin aller Mahlzeiten, die die Küche verlassen.
    Und die notwendigen Randfiguren – die Heldeneltern:
    Manius Didius Iustus – gestrenger Pater Familias, der nicht merkt, wie er von seiner Tochter immer wieder um den kleinen Finger gewickelt wird, Didias eitle Mutter, Caecilias und Titus’ Vater, ein verdienter Arzt, der seine Praxis in den Thermen unterhält. Berengar – Ingwars Vater, ein freigelassener Salbenhändler, und Nitetis – ägyptische Sklavin, Kheps feinsinnige Mutter.

1. Harte Kämpfe
    Ingwar starrte in die kalten Augen des Gladiators, der das Schwert zu seinem todbringenden Hieb bereithielt. Seine blonden Locken klebten ihm nass in der Stirn, die Beine fühlten sich wackelig an vor Erschöpfung. Zu lange schon hatte dieser Kampf gedauert. Das Schwert seines Gegners schoss vor, er schaffte gerade noch einen Satz zurück und hob sein eigenes, um damit den Hieb abzulenken. Der Aufprall ließ seine Handgelenke vor Schmerzen taub werden. Eine widerliche Wendung der gegnerischen Waffe, und mit einem Klappern fiel sein Schwert auf den Holzboden.
    »Du bist der Gnade des Volkes ausgeliefert, Germane!«, knurrte der Gladiator und warf einen herausfordernden Blick auf das Publikum.
    Es kicherte.
    Dann drehten sich vier Daumen nach unten.
    »Tja, das war’s dann wohl, alter Junge«, grinste Ingwars Gegner hämisch.
    Ingwar wischte sich den Schweiß von der Stirn und musterte seine vier Freunde mit grimmiger Miene.
    »Das hast du gar nicht schlecht gemacht, Ingwar. Er ist doch so viel stärker als du«, versuchte Caecilia ihn aufzurichten und reichte ihm ein sauberes Leinentuch, damit er sich das Gesicht abwischen konnte.
    Seine Antwort auf den wohlmeinenden Trostversuch war ein schlichtes Grunzen.
    »Globulus hat dich überlistet. Wenn du nicht so übertrieben auf die Eleganz seiner Klingenführung geachtet hättest, wäre es dir aufgefallen!«, kommentierte Didia trocken die Leistung des jungen Helden.
    Auch dafür hatte er nur ein Grollen übrig.
    »Immerhin hat er einige recht possierliche Sprünge gezeigt«, ergänzte Khep grinsend. »Vielleicht sollten wir ihn wegen der komischen Einlagen begnadigen.«
    »Hört auf, euch über mich lustig zu machen!«, fuhr Ingwar die vier lautstark an, und mit einem energischen »Schluss jetzt, Leute!« mischte sich der Gladiator ein. Er schlug Ingwar seine Pranke auf die Schulter. »Er hat gut gekämpft, und ihr müsst es erst einmal besser machen.«
    Die Arena, in der sich das Kampfgeschehen abspielte, befand sich weder im Circus
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