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(K)ein Kuss ist auch (k)eine Loesung

(K)ein Kuss ist auch (k)eine Loesung

Titel: (K)ein Kuss ist auch (k)eine Loesung
Autoren: Shannon Stacey
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dankte, dass es ihr Justin geschickt hatte. Genau deshalb wollte sie ihn auch jetzt nicht davon abhalten, sich einen Kaffee zu holen.
    Claire öffnete ihre Augen wieder, als der Truck plötzlich auf der Straße wendete. „Was machst du denn jetzt?“
    „Mit den vielen Kindern hatte ich keine Chance, bei deinen Eltern die Toilette zu benutzen und jetzt schaffe ich es auf gar keinen Fall mehr bis zu Dunkin’ Donuts. Also fahr ich zur Tankstelle oben an der Straße. Da kann ich mir auch einen Kaffee holen, bevor wir auf dem Highway sind.“
    Es war ihm wieder eingefallen, und jetzt schwindelte er ihr etwas vor. Sie musste ihm sagen, dass sie ihn durchschaut hatte, dass es doch nur ein Haus war, und sie damit klarkam. Aber für heute reichte es wirklich, also blieb sie stumm.
    Falls sie sich eines Tages tatsächlich nach einem neuen Mann umsah, konnte sie nur hoffen, dass er so großartig sein würde wie Justin. Nur ohne ihr bester Freund zu sein.

3. KAPITEL
    Die offene Garagentür ließ zwar die Kälte herein, aber nur so konnten die Abgase des Schneemobils nach draußen abziehen. Justin hatte den Motor angeworfen, damit er warmlief, bevor er das Mobil auf den Anhänger verfrachtete. Da blieb es den Winter über. Wann immer Justin einen Tag freihatte, musste er nur den Anhänger am Pick-up befestigen und losfahren.
    Nachdem er seine Maschine verladen hatte, zog er die Plane vom zweiten Schneemobil, das in einer Ecke der Garage stand. Das kam zwar nicht mit auf den Anhänger, und es war auch schon lange nicht mehr angemeldet, trotzdem ließ Justin auch bei ihm den Motor an.
    Das Schneemobil hatte Brendan gehört, und Justin konnte sich nicht dazu durchringen, es zu verkaufen. Andererseits konnte das Ding auch nicht auf ewig hier herumstehen und verstauben. Deshalb hatte Justin es mit einer Plane abgedeckt, machte regelmäßig einen Checkup und ließ den Motor hin und wieder laufen. Dieses Schneemobil war Brendans ganzer Stolz gewesen. Ob nun endgültig der Zeitpunkt gekommen war, sich davon zu trennen? Wenn Claire ihren Ehering abnahm, vielleicht konnte er auch das Schneemobil verkaufen.
    Natürlich musste er das zuerst mit Claire besprechen. Genau genommen gehörte es nämlich ihr. Aber weil sie für Motorschlitten nichts übrig hatte und zu ihrer Wohnung auch kein Garagenstellplatz gehörte, hatte sie Justin gebeten, es unterzustellen. Was er natürlich getan hatte.
    Sein Handy vibrierte in der Hosentasche. Schnell stellte er den Motor des Schlittens ab und zog das Telefon heraus. Als er den Namen auf dem Display sah, lächelte er. „Hallo, Mom!“
    „Hallo, Schätzchen! Bist du gerade beschäftigt?“
    „Für dich habe ich immer Zeit. Wo steckst du?“
    „Keine Ahnung. Del, wo sind wir?“
    Justin hörte die tiefe Stimme seines Vaters im Hintergrund. „Er sagt, wir sind ungefähr vier Stunden von Branson in Missouri entfernt. Erst wollen wir da ein paar Tage verbringen und dann weiter runter nach Texas.“
    „Aber ihr könnt Countrymusik doch nicht ausstehen“, sagte Justin und steckte eine rote Stecknadel in Branson auf der großen Landkarte an der Garagenwand. Dann nahm er sich einen Stift und notierte das Datum daneben.
    „Das stimmt. Aber dein Vater will unbedingt das Museum für wahnwitzige Dinge besuchen, also ziehen wir weiter.“
    Das war wohl ihr Motto– ,Wir ziehen weiter‘. Jedenfalls seit die beiden ihr Haus an Justin verkauft und sich ein Wohnmobil angeschafft hatten. Das war nun anderthalb Jahre her, und die beiden waren noch nicht wieder zu Hause aufgetaucht. Nachdem sie jahrzehntelang geschuftet und allen möglichen Kram angeschafft hatten, beschlossen sie eines Tages, sich von allem zu trennen. Sie veranstalteten einen riesigen Flohmarkt und begannen ihr Nomadenleben.
    Damals hatte Justin sich gerade eine kleine Wohnung mit einem Typen geteilt, den er nicht besonders mochte. Die meisten seiner Sachen lagerten sowieso noch immer bei seinen Eltern. Und weil er in Sachen Ehe und Familie noch keinen Schritt weiter war, bot es sich an, dann eben das Haus zu kaufen, in dem er seine Kindheit verbracht hatte. Außerdem hatten seine Eltern ihm ein super Angebot gemacht.
    „Wie geht es Claire?“, erkundigte sich seine Mutter, als er durch den Vorraum von der Garage in die Küche ging.
    „Gut, ich will gleich einen Weihnachtsbaum mit ihr kaufen.“
    „Grüß sie ganz herzlich von uns. Gibt es sonst irgendetwas Neues? Ist mit dem Haus alles in Ordnung?“
    „Alles super, Mom. Nichts passiert,
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