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(K)ein Kuss ist auch (k)eine Loesung

(K)ein Kuss ist auch (k)eine Loesung

Titel: (K)ein Kuss ist auch (k)eine Loesung
Autoren: Shannon Stacey
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seit wir das letzte Mal telefoniert haben.“
    Mal abgesehen davon, dass Claire keinen Ehering mehr trug. Doch weil er sich gerade krampfhaft einredete, dass das nichts zu bedeuten hatte, erwähnte er es auch nicht.
    „Dein Vater fährt gerade auf eine Tankstelle und du kennst ihn ja. Wenn er tankt, muss das Handy ausgestellt sein.“
    „Vorsicht ist die Mutter der Porzellankiste.“ Justin verdrehte die Augen und war froh, dass seine Mutter ihn nicht sehen konnte. „Dann grüß Dad von mir. Ich hab euch lieb.“
    „Wir dich auch, Schätzchen. Bis bald.“
    Justin legte auf. Dann warf er zwei Scheiben Brot in den Toaster, die er anschließend mit Erdnussbutter beschmierte. Er brauchte die Kohlenhydrate für seine Nerven, wenn er den Baumkauf mit Claire lebend überstehen wollte. Ihr Geschmack entsprach Schöner Wohnen , leider konnten weder ihr Appartement noch ihr Portemonnaie da mithalten.
    Justin wusste jetzt schon, dass ihre erste Wahl ein drei Meter hoher Baum sein würde.
    Ein Blick reichte, und Claire hatte sich in die Douglastanne verliebt. „Das ist mein Weihnachtsbaum.“
    „Nein, ist er nicht.“ Justin versuchte, sie weiter zu schieben, aber Claire hatte Wurzeln geschlagen. „Geh weiter.“
    „Was stimmt denn nicht mit dem?“
    „Der ist zu groß.“
    „Ein Weihnachtsbaum kann gar nicht zu groß sein.“
    Justin musterte die Douglastanne und schüttelte dann den Kopf. „Selbst wenn man unten ein Stück für den Fuß abschneidet, ist der Baum noch mindestens drei Meter hoch.“
    „Genau wie meine Wohnungsdecke.“ Claire verschränkte die Arme vor der Brust, aber Justin lachte sie nur aus.
    „Du hast überall Schrägen. Drei Meter hoch ist deine Decke höchstens mitten im Wohnzimmer.“
    „Dann stell ich den Baum eben da hin.“
    „Und wenn du mich dann anrufst, weil du den Baum nicht festbekommst und Moxie in den Zweigen herumturnt, dann lache ich nochmal herzlich, bevor ich auflege.“
    „Aber …“
    „Geh weiter, Rutledge.“
    „Vielleicht könnte ich ihn ja …“
    „Nein, du kannst ihn nicht ander Decke befestigen.“
    „Weihnachtsmuffel“, murmelte Claire und warf einen letzten bedauernden Blick auf den Baum ihrer Träume, bevor sie weiterging.
    Nach einer Viertelstunde hatte Justin noch diverse Male sein Veto gegen verschiedene Tannen einlegen müssen, und Claires Adventsstimmung drohte, sich restlos zu verflüchtigen. „Was ist denn mit dem hier?“
    „Als du ihn eben nur angefasst hast, hat er schon die Hälfte seiner Nadeln verloren. Der ist bestimmt schon vor ein paar Tagen geschlagen und nicht verkauft worden. Falls du den nimmst, musst du deine Lichterkette an den nackten Zweigen befestigen.“
    Claire zog an einem Ast und beobachtete, wie die Nadeln zu Boden rieselten. Wie sie es hasste, wenn Justin recht hatte! „Meine Freundin Penny hat sich übrigens nach dir erkundigt.“
    „Kein Interesse.“
    Damit hätte Claire es normalerweise bewenden lassen. Aber als sie sah, wie verschlossen er plötzlich wirkte, musste sie doch noch einmal ein wenig nachbohren. Außerdem hoffte sie, dass ihre erschreckend unplatonischen Gefühle für ihn verschwinden würden, wenn er mit einer Freundin von ihr zusammenkam. „Frag sie doch, ob sie mit dir zu Cals Weihnachtsparty heute Abend gehen will. Ist zwar ein bisschen spontan, aber dafür umso zwangloser.“
    „Du gehst doch mit mir zu Cal. Wie immer.“
    Und danach würde er auf ihrer Couch übernachten. Wie immer. Nur dass sie seit Kurzem auf einmal diese heißen Träume von Justin hatte, sich danach im Bett hin und her wälzte und nur noch an ihn denken konnte.
    „Schon okay“, lenkte sie ein. „Ich habe ihr sowieso gesagt, dass ich sie zu sehr mag, um sie mit dir zu verkuppeln.“
    Justin drehte sich um und schaute sie mit finsterer Miene an. „Was soll das denn heißen?“
    „Ich mag Penny. Wieso sollte ich sie da einem Mann vorstellen, der sich ein paar Mal mit ihr treffen wird, nur um dann mit ihr Schluss zu machen?“
    „Wieso bist du dir da so sicher?“
    „Weil es so immer bei dir läuft.“
    „Ist ziemlich gemein, das zu behaupten.“
    „Aber es stimmt, und das weißt du ganz genau.“
    Justin drehte ihr den Rücken zu und ging zu einem Stand mit anderthalb Meter großen Bäumen. Seufzend beobachtete Claire ihn dabei. Das war natürlich vernünftig – und Justin war ein sehr vernünftiger Mensch – aber solche mickrigen Weihnachtsbäume schafften es niemals in teure Einrichtungszeitschriften.
    „Der hier ist
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