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(K)ein Kuss ist auch (k)eine Loesung

(K)ein Kuss ist auch (k)eine Loesung

Titel: (K)ein Kuss ist auch (k)eine Loesung
Autoren: Shannon Stacey
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irgendeine Erklärung für diesen Stimmungswechsel präsentierte, würde sie immer weiter bohren. „Mein Heißwasserboiler gibt den Geist auf, und ich fange den Tag nicht gern mit einer kalten Dusche an.“
    Das war fast wahr, weil er oft genug kalt duschen musste. Gelogen war nur, dass daran sein Boiler schuld war.
    Nachdem Justin mit Claire in ihrem Lieblingsdiner gefrühstückt und seine Reifen hatte wechseln lassen, konnte er seine Fassung wieder zurückgewinnen. Die verlor er allerdings jedes Mal gleich wieder, wenn er den weißen Streifen an Claires Ringfinger sah – was häufiger vorkam, weil Claire gern mit den Händen redete.
    Im Spielzeugladen schauten sie sich die Brettspiele für Kleinkinder an, als Claire die Arme vor der Brust verschränkte und seufzte. „Sag es einfach, Justin.“
    „Okay. Nicole ist drei. Warum kann ich ihr nicht einfach eine Puppe kaufen? Da kann sie wenigstens die Einzelteile nicht verlieren.“
    „Schön, dann kauf ihr eine Puppe, obwohl sie sich ein Spiel gewünscht hat. Und davon rede ich übrigens nicht. Du starrst andauernd auf meine Hand. Sag es also einfach.“
    „Du hast deinen Ehering abgenommen.“
    Sie wartete, ob er noch etwas hinzufügen würde. Doch Justin wusste nicht, was er sonst sagen sollte. Das war für sie bestimmt ein wichtiger Schritt, und wenn sie ihn auch nicht auf dieselbe Art liebte wie Brendan, war er doch wichtig für sie. Das wusste er. Ihr war nicht gleichgültig, was er dachte.
    „Das bedeutet nicht, dassich ihn vergessen werde“, erklärte Claire schließlich leise.
    „Das weiß ich.“
    „Und es wird auch niemals jemand seinen Platz in meinem Herzen einnehmen.“
    Oh ja, das wusste er sogar nur zu gut. „Ich bin nicht sauer, weil du den Ring abgenommen hast. Es ist nur eine Veränderung, die mir auffällt. Und wenn ich deinen Finger sehe, muss ich an ihn denken, verstehst du?“
    Tränen stiegen Claire in die Augen, aber sie blinzelte sie fort und nickte. „Ja, geht mir genauso.“
    „Was er so an dir geliebt hat, war deine positive Einstellung. Du warst immer so fröhlich. Er würde wollen, dass du … na ja … abschließt. Dein Leben lebst. Glücklich wirst und … und so weiter.“ Sie sollte glücklich werden. Justin wünschte es ihr, nur nicht mit einem anderen Mann. Jedenfalls nicht, was das „und so weiter“ anging.
    Sie lachte und wischte sich eine einzelne Träne weg, die ihr nun doch über die Wange lief. „Du bist vielleicht kein großer Redner, Justin, aber du bist ein wirklich guter Freund, weißt du das?“
    Na super, genau darauf hatte er es abgesehen. Ein wirklich guter Freund. Er breitete die Arme aus. „Geht’s? Soll ich dich drücken, damit du mir aufs Hemd weinen kannst?“
    „Nein, schon wieder alles okay“, versicherte sie, und er verbarg seine Enttäuschung. „Komm, wir kaufen jetzt das Geschenk, und dann müssen wir schnell wieder los, sonst kommen wir zu spät.“
    Justin entdeckte eine Stoffkatze, die genau wie Moxie aussah. Okay, die war kein Brettspiel, aber er war sich ziemlich sicher, dass sie Nicole gefallen würde. Und dann musste er auf Claires Anweisung hin noch eine Karte kaufen. Und eine Geschenktüte. Und Schleifen.
    Als sie vor dem Haus der Smiths hielten, war Justin wie erschlagen. Er wollte nur noch ein Steak, ein Bier und den Fernseher. Stattdessen erwartete ihn ein Haus voller Leute, ein überdrehtes Geburtstagskind samt einer Horde überdrehter kleiner Freunde und eine Debbie Smith, der sofort auffiel, dass ihre Tochter den Ehering abgenommen hatte.
    Justin hatte sich gerade in der Küche versteckt und tat, als würde er nach Pappbechern suchen, als Mrs Smith hereinkam. „Ah, Justin, ich hatte mich schon gefragt, wo du steckst.“
    „Ich habe mich versteckt.“ Sie lachte, als er rot wurde. „Dann schließe ich mich an. Kelly hat mich gefragt, ob wir Nicoles Geburtstag hier bei uns feiern können, weil wir mehr Platz haben. Ich hätte erst fragen sollen, wie viele Freunde aus Nicoles Spielgruppe kommen. Und das um zwei Uhr nachmittags an einem Freitag!“
    „Wenn alle weg sind, solltest du dich von deinem Mann auf einen Drink einladen lassen. Oder auch auf zwei oder drei.“
    „Ich bestell gleich eine ganze Flasche, Justin, darauf kannst du Gift nehmen.“ Sie zog einen der Hocker von der Arbeitsplatte weg und setzte sich darauf. „Wie geht es Claire?“
    Weil er wusste, dass Claires Mutter gesehen hatte, dass der Ring verschwunden war, redete er nicht erst lange um den heißen
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