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Kein Kerl zum Verlieben

Kein Kerl zum Verlieben

Titel: Kein Kerl zum Verlieben
Autoren: Nan Dee
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sie war ebenso begeistert, wie Ricarda, als sie zum ersten Mal hier ankam. Sie drehten eine Runde in der Anlage und aßen ein etwas verfrühtes Abendessen an der Straße um die Ecke. Dabei plapperten sie in einem fort, als hätten sie sich wirklich ein Jahr lang nicht gesehen.
    An einem anschließenden Abstecher zum Park hatte Susi keinen Bock. Sie war müde und die Hitze machte ihr zu schaffen. In Berlin seien drei Grad gewesen, als sie abflog, sagte sie. Sie warfen noch einem Blick in den seven eleven und gönnten sich ein Eis. Schließlich war Heiligabend. Dann fuhren sie hoch ins klimatisierte Apartment und Ricky steckte ihre Freundin nach einem weiteren Plausch ins Bett.
    Dann rief sie ihre Eltern an.
    „Hallo?“, meldete sich ihre Mutter.
    „Hallo, hier ist Ricarda. Wie geht es euch?“
    „Rida? Das ist schön, dass du anrufst. Uns geht es gut. Dir auch? Werner, Rida ist am Telefon!“, rief sie laut.
    „Hallo, mein Engel“, hörte Ricky gleich darauf die Stimme ihres Vaters. Tränen stiegen ihr in die Augen und ein tiefes Gefühl von Liebe durchströmte sie.
    „Hallo Papa, alles okay?“
    „Alles ist gut hier. Nur gibt es wieder keine weiße Weihnachten. Wie ist es bei dir?“
    „Zuerst einmal frohe Weihnachten euch beiden. Hier in Bangkok ist es schon Abend, die Sonne ist gerade untergegangen. Es sind dreißig Grad draußen, das ist normal.“
    „Frohe Weihnachten dir auch.“ – „Und von mir auch“, kam die Stimme ihrer Mutter aus dem Hintergrund.
    „Bist du allein? Geht es dir gut?“, fragte jetzt wieder ihr Vater.
    „Oh, es geht mir gut. Susi ist doch heute angekommen. Ihr erinnert euch? Susanne, meine beste Freundin? Sie besucht mich ganz überraschend und bleibt eine Woche hier. Auf Arbeit habe ich eine Freundin gefunden und, naja, einen Mann gibt es auch wieder in meinem Leben.“
    „Oh, das ist ja schön, dann bist du unter Freunden und alles ist gut. Feiert schön, trotz Hitze und wir tun hier das Gleiche.“
    „Alles Gute zu euch, ich liebe euch! Ich melde mich bald wieder, tschüss und Grüße an alle.“
    Am nächsten Tag fühlte sich Susi wieder okay und ausgeschlafen. Es war der erste Weihnachtsfeiertag und sie wollten mit Naree und Oliver zusammen feiern. Als Naree erschien, waren sich die beiden gleich auf den ersten Blick sympathisch und umarmten sich herzlich. Susanne beherrschte in geringem Maße ein Gebrauchsenglisch, bestehend aus Resten von Schulenglisch, MTV- und VIVA-Zeiten, übersetzten Songs und dem, was man in Radio, Fernsehen und der Werbung so mitbekam. Zum Plaudern mit Naree reichte es allemal.
    Wenig später kam Oliver herüber. Susanne sah ihn an und ihr entfuhr: „Er sieht ja wirklich wie der geborene Schönling aus, genau, wie du ihn mir beschrieben hast.“
    Oliver schaute verdutzt zu Ricarda und alle mussten lachen.
    „Komm her“, sagte Susi und zog ihn an sich. „Ich bin die Susi“, hauchte sie in sein Ohr. Dann schob sie ihn auf Armeslänge von sich und blickte in seine Augen. „Wenn du Ricky nicht glücklich machst, ziehe ich dir die Ohren lang, hast du das verstanden?“
    „Verstanden!“
    Ricarda hatte Naree gebeten, etwas mitzubringen und Naree hatte erst zögerlich reagiert, dann aber doch eingewilligt. Jetzt fragte Ricky sie: „Hast du mitgebracht?“
    Naree nickte.
    „Dann lasst uns Weihnachten feiern! Und da wir in Thailand sind, lade ich euch herzlich ein: in den Pool!“, rief sie laut.
    Ausgelassen wie eine Horde Kinder fuhren sie mit dem Aufzug nach unten und enterten den Pool, der verwaist dalag und auf sie zu warten schien. Sie sprangen und spritzten und balgten sich und Ricky hatte in diesen Minuten nichts dagegen, vollgespritzt zu werden. Naree gab sich erst etwas gehemmt, doch als sie bemerkte, wie viel Spaß es den anderen bereitete, machte sie mit.
    Oliver tauchte und schwamm unter Wasser zu ihr hin. Er arbeitete sich mit beiden Händen von den Beinen über die Hüften weiter an ihrem Körper nach oben und umarmte sie. Sie küssten sich und ignorierten das Johlen Susannes. Naree blickte leicht verschämt zur Seite.
    „Wenn es dir mit deiner Besucherin in der Nacht zu voll in deiner kleinen Wohnung wird, kannst du gerne bei mir schlafen.“ Er grinste.
    Ricky lächelte ihn an und strich ihm Haar aus der Stirn. „Deine Bude ist auch nicht größer als meine, das Wohnzimmer kenne ich ja schon vom Kaffeetrinken.“ Sie gab ihm einen Schubs. „So lange Susi da ist, werde ich wohl nicht auf dein Angebot zurückkommen, aber danach
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