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Kein Kerl zum Verlieben

Kein Kerl zum Verlieben

Titel: Kein Kerl zum Verlieben
Autoren: Nan Dee
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sich aufs Land begibt, außerhalb der Städte, gibt es hier noch wilde oder gefährliche Tiere. Es ist ja nichts wirklich Schlimmes passiert, der Master hat das Gegenmittel bekommen und alles wird gut.“
    „Ja, ich denke, du hast recht. Gehen wir schlafen?“
    An Sex dachte diesmal nicht einmal Oliver, es war nicht die richtige Stimmung für ihr erstes gemeinsames Mal, aber sie kuschelten sich aneinander und schliefen glücklich zusammen ein.
     

 
     
12
     
    Am nächsten Morgen frühstückten sie wieder zusammen am Tisch im Freien, zu viert. Ricarda wollte so schnell wie möglich ins Krankenhaus zu John fahren, doch Eyleen sagte, sie sollten erst am Nachmittag erscheinen und sich vorher noch etwas Khao Yai anschauen.
    Ricarda war nicht ganz glücklich darüber, aber Eyleen sprach bereits weiter: „Ich möchte das Schloss sehen, es gibt in Khao Yai ein Schloss, das so aussieht, wie das berühmte german castle in bavaria.“ Sie sah Ricarda und Oliver an.
    „Was meint sie?“, fragte Ricarda.
    „Ein berühmtes Schloss in Deutschland, Bavaria ist Bayern. Meint sie etwas Schloss Neuschwanstein?“, überlegte Oliver.
    „Ja, ja“, rief Eyleen und wiederholte: „Schloss Neuschwan-s-tein. Das müssen wir uns ansehen! Alle Leute aus Thailand kennen und mögen das Schloss in bavaria, jeder würde gern nach Deutschland fahren und es sich ansehen. Aber hier gibt es ein ähnliches Schloss.“
    Der Fahrer wurde plötzlich lebhaft und unterstützte Eyleen. „Chateau Khao Yai!“, rief er aufgeregt.
    „Es scheint sich um das thailändische Schloss Neuschwanstein zu handeln, beziehungsweise um die thailändische Entsprechung dieses Schlosses. Gehört habe ich davon noch nie. Sehen wir es uns an?“ Oliver sah abwartend zu Ricarda, die zustimmend nickte.
    „Warum nicht?“
    Eyleen und der Fahrer freuten sich wie kleine Kinder und stiegen ein. Ricarda kuschelte sich an Oliver, genoss die Fahrt und die schöne Aussicht. Sie ließ sich treiben. Die beiden Einheimischen schienen schon zu wissen, was sie taten. Sie kamen an Aussichtspunkten vorbei, an kleinen Feldern, an steilen Schluchten und einmal rief Oliver: „Ein Elefant!“, aber sie waren so schnell daran vorbei, dass keiner etwas gesehen hatte außer ihm. Sie durchquerten einige Dörfer und wenn ein Mensch auftauchte, fragte der Fahrer nach dem Schloss. Langsam kamen sie in eine Gegend, wo große gepflegte Anwesen mit englischem Rasen und Prachtvillen vorherrschten. Hier wohnte, wer das nötige Geld besaß. Ein Golfplatz huschte vorbei und endlich erblickten sie – in der Ferne – hinter einem See ein Gebäude, das entfernt Ähnlichkeit mit einem Schloss aufwies, aber längst nicht so groß, nicht so prunkvoll, verspielt und verschnörkelt wie das in Neuschwanstein war.
    „Chateau Khao Yai! Chateau Khao Yai!“, rief Eyleen aufgeregt. Sie hielten an und der Fahrer stieg mit ihnen aus und lachte mit Eyleen um die Wette. Er sprach zu ihr und sie kramte eine von Master Pics Kameras heraus, um das Gebäude aus der Entfernung zu fotografieren. Näher heran kamen sie nicht, weil ein drei Meter hoher Eisenzaun die Weiterfahrt versperrte. Das Anwesen sah edel aus und war von einem extrem gepflegten Garten umgeben. Aber Schloss Neuschwanstein? Ricarda und Oliver sahen sich an und schüttelten synchron die Köpfe.
    Langsam machten sie sich auf nach Pak Chon, aßen im Ort zu Mittag und erschienen halb drei im Krankenhaus. Master Pic lag in einem Saal mit etwa zwanzig weiteren Patienten zusammen, nur Decken teilten die Betten voneinander ab und gaben ein trügerisches Gefühl der Privatsphäre. Neben seinem Bett, das auf Rollen stand, saß Somdet auf einem Stuhl. An der Decke drehten sich Ventilatoren und sorgten für eine schwache Luftbewegung im Saal. Stöhnen, Knarren und Stimmengemurmel lag in der Luft. Es roch nach Desinfektionsmitteln, Krankheit und Eiter.
    John freute sich über ihr Kommen und schien sie schon sehnsüchtig erwartet zu haben. Er war lebhaft und anscheinend wieder voll in Ordnung. „Holt mich endlich hier heraus, damned! Mir geht es gut, ich bin okay.“
    Sie erledigten mit Somdets Hilfe die Entlassungsformalitäten und brachten John zum Van. Die Schwellung war fast völlig zurückgegangen und Schmerzen fühlte er nur noch unterschwellig. Wieder alle vereint, machten sie sich auf den Heimweg. Master Pic fragte, was sie noch erlebt hatten und Ricarda berichtete ihm vom Chateau Khao Yai, welches der Master auch nicht kannte. Bald darauf schlief er ein.
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