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Katzenmond

Katzenmond

Titel: Katzenmond
Autoren: Yasmine Galenorn
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das Genick zu brechen, und ging dann gemeinsam mit Trytian auf einen weiteren los.
    Vanzir und Rodney jedoch wichen zurück, als plötzlich Lärm aus dem Portal drang. Trompeten schmetterten, Feuer knackte, und die Schreie der Verdammten schrillten durch die Luft.
    »Ein Dämonentor. Telazhar hat ein Dämonentor geschaffen!« Morio wirkte vor Entsetzen wie versteinert. »Was zur …«
    Camille hielt sich das Handgelenk und kam taumelnd auf die Füße. Diese Beule an ihrer Stirn würde morgen höllisch wehtun. Sie hörte Morio, und ehe ich sie aufhalten konnte, stürmte sie schnurstracks auf Telazhar zu.
    Morio wankte ihr nach, also setzte ich mich in Bewegung.
    Vanzir warf einen Blick zu ihnen hinüber und attackierte den Nekromanten von der anderen Seite, während Rodney sich den letzten Treggart vornahm. Der Knochenmann packte den Dämon bei den Eiern und verdrehte sie so heftig, dass sie abrissen. Ein spitzer Schrei gellte durch den Raum, und der Dämon ging mit blutgetränkter Hose zu Boden.
    Ich holte Morio ein, schob ihn beiseite, bekam Camille zu fassen und riss sie zurück. Sie wehrte sich, doch ich schob sie neben Morio. »Wenn ihr noch einen Funken Magie übrig habt, dann setzt sie ein! Jetzt!«
    Ein Donnerschlag erschütterte den Club. Aus dem Dämonentor quoll Nebel, der im Nu den Raum erfüllte. Trytian stand plötzlich neben mir. Er packte mich am Arm und zerrte mich beiseite.
    »Weg da, verdammt noch mal – glaub mir, du willst hier nicht herumstehen, wenn der Ehrengast erscheint.« Er zog mich mit sich, und ich sah ein Bein mit einem Huf aus dem Portal treten. Mir stockte der Atem.
Nicht Schattenschwinge – bitte, bloß nicht Schattenschwinge!
    Newkirk wankte blutüberströmt aus der Ecke. Ein Auge hing nur noch am Sehnerv, es baumelte auf seiner Wange. Er hatte beide Hände vor die Brust gekrallt – um das Geistsiegel. Ein heller Glanz blinkte zwischen den Fingern hervor, als das Siegel zu summen begann, und Newkirk warf den Kopf in den Nacken und stieß ein irres Lachen aus.
    Die Gestalt, die aus dem Dämonentor kam, war reptilienartig. Der Dämon war drei Meter groß und erinnerte mich ein wenig an die Sleestaks aus dem
Land der Saurier.
Allerdings wuchsen aus seinem Kopf eine Menge sanft schlängelnder Tentakel, die ihm wie eigenwillige Dreadlocks über den Rücken fielen. Kalte, schwarze Augen hatte er – sofern man von einem
er
sprechen konnte. Ich glaubte, kurz einen Penis gesehen zu haben, aber im Moment galt meine Aufmerksamkeit eher den rasiermesserscharfen Zähnen und den hässlichen Krallen. Er hatte eine schmutzig grüne Farbe, und sein Blick huschte unstet umher.
    Vier Schemen folgten ihm aus dem Tor heraus, und ich stöhnte, als Bilder von den Wänden flogen und kreuz und quer durch die Luft schossen. Morio jaulte erschrocken auf und duckte sich, als ein Stuhl ganz von selbst über seinen Kopf hinwegsauste.
    Neben mir hörte ich Trytian scharf keuchen. »Gulakah! Verfluchte Scheiße, das ist Gulakah, der Geisterfürst! Alle sofort raus hier, sonst
sind wir tot.
« Er gab einem seiner Begleiter, einem Blähmörgel, einen hastigen Wink. »Hol das Siegel! Schnell!«
    O verflucht! Trytian legte es tatsächlich auf das Geistsiegel an. Ich raste auf Newkirk zu und huschte zwischen den bedrohlichen Gestalten hindurch, die langsamer waren als ich. Kaum hatte ich den Koyanni erreicht, schoss ein grelles Licht aus dem Geistsiegel hervor und traf mich wie eine Faust in die Magengrube. Ich strauchelte und fiel über einen umgekippten Tisch. Trytians Dämonen waren mir hart auf den Fersen, doch auch sie stolperten und machten eine Bauchlandung. Smoky und Shade kamen von zwei Seiten herbei, doch Gulakah bewegte sich so schnell, dass er verschwamm, und stand plötzlich vor dem Koyanni. Sein geisterhaftes Gefolge attackierte die Drachen, während Gulakah Newkirk mit einer Hand die Eingeweide aus dem Leib fetzte und mit der anderen das Geistsiegel von seinem Hals riss.
    »Nein!« Menolly sprang los, doch Trytian stellte ihr ein Bein und wandte sich rasch dem Fürsten der zornigen Geister zu. Er versuchte, Gulakah das Geistsiegel zu entreißen. Einer der Geister fegte durch ihn hindurch, und der Daimon segelte einmal quer durch den Club und blieb reglos an der hinteren Wand liegen.
    Camille ließ einen Energieblitz los, der den Dämonengeneral zwar traf, aber abprallte und immerhin noch einen der Geister ausschaltete. Gulakah drehte den Kopf wie eine Schlange und starrte sie an. Wimmernd wich
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