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Katzenmond

Katzenmond

Titel: Katzenmond
Autoren: Yasmine Galenorn
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fürs Wolfsdorn-Geschäft haben sie auch verloren. Ich glaube nicht, dass die sich hier wieder blicken lassen werden. Das habe ich letztes Mal allerdings auch gedacht.« Ich notierte mir ein paar Stichpunkte auf einem Block.
    »Den Energy Exchange Club gibt es nicht mehr, und Vanzir hat das Gebäude zerstört.« Camille wandte sich dem Dämon zu. »Wie genau hast du das eigentlich gemacht? Dir wurden doch sämtliche Kräfte genommen.«
    Er zog den Kopf ein. »Die Dreifaltige Drangsal … Während Camille mit Iris in den Nordlanden war, haben sie mich einer ganzen Reihe von Ritualen unterzogen. Ich wusste gar nicht, warum, aber Großmutter Kojote hat mir gesagt, dass ich kooperieren sollte. Und wenn eine der Ewigen Alten dir einen direkten Befehl erteilt …« Er verstummte. Niemand von uns stellte das in Frage. Wenn Großmutter Kojote sagte: »Spring!«, dann sprangen wir. Alle.
    »Was haben sie bei diesen Ritualen gemacht?«, fragte ich, doch Camille winkte ab.
    »Das darf er dir nicht sagen.« Sie maß Vanzir mit einem langen Blick. »Rituale sind eine sehr private Sache, wie meine Initiation zum Beispiel. Ich wusste, dass du bei der Dreifaltigen Drangsal irgendetwas lernst, aber ich war nicht sicher, warum überhaupt. Wir werden dich auch nicht fragen, was oder warum – jedenfalls jetzt noch nicht … Aber falls du noch andere neue Fähigkeiten besitzt, dann sag uns das lieber. Falls du kannst.«
    Sie sahen sich in die Augen, dann huschte Vanzirs Blick kurz zu Smoky hinüber, und er zuckte mit den Schultern. »Ich habe das Gefühl, dass einige meiner früheren Kräfte zurückkehren, aber sie fühlen sich … anders an. Da ist nicht mehr dieser Drang, jemanden auszusaugen, aber es ist, als könnte ich nach etwas greifen und … Ich verstehe es selbst noch nicht. Vorhin zum Beispiel – ich wusste einfach, dass ich dieses Gebäude niederreißen kann. Mir ist nicht klar, wie ich das gemacht habe, aber es hat sich angefühlt, als könnte ich irgendetwas ausstrecken, die Atome berühren, aus denen die Wände bestanden, und daran rütteln, bis sie zerfallen.«
    »Schön«, sagte Smoky. »Aber halt uns auf dem Laufenden.« Er und Vanzir gingen inzwischen höflich miteinander um, aber ich hatte den Eindruck, dass Smoky ihm immer noch nicht traute.
    Vanzir nickte. »Spar dir das Geschnaube. Ich verspreche es. Ich werde es euch sagen, wenn ich etwas Neues spüre.« Er ließ sich auf seinem Stuhl zurücksinken und musterte seine Fingernägel.
    »Dann kommen wir zum unangenehmsten Teil.« Ich ließ den Stift auf den Tisch fallen. »Wir haben es mit einem neuen Dämonengeneral zu tun. Gulakah hat es geschafft, eines der Geistsiegel zu rauben. Uns allen ist wohl klar, dass er nicht in den U-Reichen bleiben wird. Er hat hier für Schattenschwinge einen Volltreffer gelandet, also wird der ihn postwendend wieder herschicken, um noch mehr Schaden anzurichten. Und Gulakah wird nicht so leicht zu besiegen sein, vor allem, wenn er sich mit Telazhar zusammentut.«
    Menolly schwebte von der Decke herab. »Er ist der Fürst der Geister. Den loszuwerden, wird eine ganze Weile dauern. Ganz zu schweigen von dem Monstrositätenkabinett an Geistern, das er mitbringen wird. Die Ungeheuer, die er heute Abend hat auflaufen lassen, waren wahrscheinlich nur der einfache Schlägertrupp. Ich kann es kaum erwarten, dass er demnächst die richtig dicken Jungs auffährt.«
    Ich rieb mir die Schläfen. Ich hatte rasende Kopfschmerzen. »Dagegen können wir im Moment nichts tun. Wir müssen uns damit zufriedengeben, dass wir Van und seine Gesellen ausgeschaltet haben.«
    Yugi klopfte an der Tür und spähte dann durch den Türspalt.
    Chase winkte ihn zu uns herein. »Was gibt’s, Yugi?«
    »Gambit ist tot.« Yugi blickte mit grimmiger Miene in die Runde.
    »Verdammt, was ist passiert?« Chase sprang auf. »Wir hatten ihn in Gewahrsam – er sollte dem Haftrichter vorgeführt und dann in ein Gefängnis verlegt werden.«
    Yugi legte eine Reihe Fotos auf den Tisch. »Hier – die Aufnahmen der Überwachungskamera. Dieser Mann ist … einfach so im Zellenblock aufgetaucht. Wir haben Banne da unten, die den Bereich gegen Magie abschirmen, aber irgendwie ist er trotzdem reingekommen. Hier sieht man ihn in Gambits Zelle – die immer noch verriegelt ist. Danach erkennt man nur noch einen verschwommenen Schatten, und dann ist Gambit tot und der Mann verschwunden.«
    Wir betrachteten die Fotos.
Trytian.
    »Verdammt – wie ist er an euren Bannen
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