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Katzenmond

Katzenmond

Titel: Katzenmond
Autoren: Yasmine Galenorn
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sie zurück und warf sich herum, um irgendwo Schutz zu suchen. Im nächsten Moment schoss aus einem der wabernden Tentakel auf seinem Kopf ein dünner schwarzer Blitz. Er traf sie in den Rücken und warf sie um. Sie kreischte so laut, dass ich sicher war, ihren Todesschrei zu hören, und Smoky und Morio flogen förmlich zu ihr herüber.
    Menolly und Roz schleuderten einträchtig Eisbomben auf den Dämonengeneral, doch die explodierten in der Luft und zersprengten nur einen weiteren Geist.
    Telazhar ging auf das Dämonentor zu. Und Gulakah folgte ihm mit dem Geistsiegel in der Hand.
    »Nein – das bekommst du nicht!« Ich warf mich nach vorn, doch im nächsten Augenblick verschwanden die beiden durch das Portal, und das Portal verschwand ebenfalls. Sie waren weg, und mit ihnen das Geistsiegel.
    »
Scheiße.
Wir hatten recht. Telazhar hat tatsächlich schon die ganze Zeit für Schattenschwinge gearbeitet, und jetzt hilft er Gulakah. Und sie haben das Geistsiegel. Jetzt sind es schon zwei … O nein …« Ich konnte nur noch verzweifelt vor mich hin flüstern, als mir das ganze Ausmaß der Katastrophe bewusst wurde.
    »Camille braucht Hilfe! Delilah, hierher.« Smoky klang leicht panisch.
    Ich wankte zu ihr. Etwas Schwarzes, das mich an einen Blutegel erinnerte, klebte an ihrem Rücken. Es hatte sich durch den Stoff ihrer Kleidung gefressen. »Was zur Hölle ist das?«
    Trytian kam herübergestapft. »Ganz toll gemacht. Jetzt hat keiner von uns das Siegel.«
    »Du kannst mir mal im Mondschein begegnen. Weißt du, was da an Camille hängt?« Ich stieß ihn vor mich. »Wenn du es weißt, tu was!«
    Er warf mir einen langen, kalten Blick zu, drehte sich dann aber zu Camille um. »Teufelsegel. Ihr müsst ihn wegfrieren. Und macht das besser bald, sonst frisst er sich durch bis zum Herzen, und dann gehört sie dem Feind.« Damit gab er seinen Lakaien einen Wink, und sie verließen den Club.
    Wir saßen inmitten des völligen Chaos. Smoky blies einen Schwall eisiger Kälte auf Camilles Rücken. Der Teufelsegel löste sich und fiel ab, und Camille stöhnte. Sie wälzte sich herum und setzte sich langsam auf – sie sah ungefähr so fertig aus, wie ich mich fühlte. Wir alle hatten einiges eingesteckt, sogar Menolly.
    »Tja …« Die plötzliche Stille war ohrenbetäubend. Ich hatte das Gefühl, dass irgendjemand etwas sagen musste. »Was machen wir jetzt?«
    »Ich weiß es noch nicht«, sagte Shade. »Aber ich will die Entscheidung wirklich nicht hier treffen. Zumindest ist Newkirk tot. Genau wie Van und Jaycee.«
    »Ja«, flüsterte ich. »Aber um welchen Preis?«
    Camille stand unsicher auf. »Wenn dieses …
Ding
 …, das an meinem Rücken saß, auf Gulakahs Kräfte schließen lässt, dann habe ich ab sofort eine Scheißangst vor ihm. Ich konnte spüren, wie es sich zu meinem Herzen vorarbeitet … als würde es eine Spur böser kleiner Samen in mir hinterlassen. Die sind mit ihm gestorben, aber wenn es noch länger gedauert hätte, würde ich jetzt für Schattenschwinge kämpfen.«
    »Das ist ja schlimmer als bei der Karsetii. So ein Egel saugt dir nicht nur die Macht aus, er dreht dich um. Und er kam aus einem dieser Schlangententakeldinger auf seinem Kopf.« Ich wandte mich Shade zu. »Glaubst du, Gulakah ist in die U-Reiche zurückgekehrt?«
    »Wahrscheinlich ja, um das Geistsiegel abzuliefern. Aber er wird wiederkommen, das garantiere ich dir. Diese Runde haben wir verloren. Schattenschwinge wird dafür sorgen, dass das nicht unbemerkt bleibt.«
    Smoky schüttelte den Kopf. »Ja, das glaube ich auch. Shade hat recht. Wir können davon ausgehen, dass Gulakah zurückkommen wird. Und mit ihm Telazhar. Die beiden arbeiten zusammen, das war offensichtlich.« Er blickte sich um. »Wo ist dieser Penner Trytian hin?«
    »In den dämonischen Untergrund, wahrscheinlich um seinen Vater zu informieren. Ich glaube … Das sage ich wirklich ungern, aber wir werden uns wohl mit ihm in Verbindung setzen und eine längerfristige Allianz aushandeln müssen. Seine Armee ist dezimiert, weil er die meisten seiner Treggarts hat töten lassen, aber wir dürfen Trytian nicht außer Acht lassen.« Camille streckte sich und verzog das Gesicht. »Was ist mit den Frauen dahinten?«
    »Wir haben ihnen gesagt, dass sie in ihren Zimmern bleiben sollen … alles entführte Werwölfinnen. Ich finde, es wird Zeit, diesen Laden dem Erdboden gleichzumachen. Wir müssen ihr Waffenarsenal finden und alles konfiszieren, was wir brauchen können.
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