Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Katzenmond

Katzenmond

Titel: Katzenmond
Autoren: Yasmine Galenorn
Vom Netzwerk:
Dann reißen wir die Mauer ganz unten ein und schließen den Club endgültig.«
    »Sollen wir ihn in die Luft jagen? Das Gebäude ist leer bis auf den Club. Es hat heute Abend schon einige Explosionen hier gegeben. Wir könnten alles Van in die Schuhe schieben, und Chase kann dann verkünden, dass der irre Bombenleger gefasst und getötet wurde.« Ich blickte mich um und fragte mich, was in den letzten paar Monaten in diesem Club alles vor sich gegangen sein mochte.
    »Klingt gut.« Menolly warf Smoky einen Blick zu. »Könnt du und Shade es hier ordentlich krachen lassen?«
    »Oh, lasst mich das machen«, warf Vanzir mit einem boshaften Grinsen ein.
    »Dich? Hast du Dynamit dabei, oder was?« Ich sah ihm in die Augen. Darin wirbelten die üblichen, nicht zu bezeichnenden Farben, doch da war noch etwas – etwas Neues.
    Er schüttelte den Kopf. »Das brauche ich nicht. Vertrau mir einfach.«
    Wir holten die Frauen raus, riefen Sharah an und baten sie, herzukommen und sie zu versorgen. Sie nahm auch den Leichnam der jungen Frau mit, den wir inzwischen aus dem Tunnel geholt hatten, und ich gab ihr die Sachen mit, die ich eingesteckt hatte. Sharah versprach, Clarahs Familie zu benachrichtigen.
    Nachdem wir mehrere Wände eingerissen hatten, fanden wir ein Waffenlager, darunter auch einige magische Schocker. Wir räumten einen Teil der Bar aus, vor allem die richtig leckeren Sachen, und brachten alles nach draußen. Vanzir blieb im offenen Eingang stehen. Er reckte die Hände zum Himmel, ließ den Kopf in den Nacken fallen und starrte zur Decke hinauf. Ein Knacken war zu hören, dann ein Ächzen und Rumpeln. Gleich darauf brachen die Betonwände ein. Die Decke wackelte, und mit hässlichem Kreischen knickten die dicken Metallträger ein und brachen in der Mitte durch den Beton.
    Vanzir schwitzte. Sein Gesicht war eine abscheuliche, schmerzverzerrte Grimasse. Er holte noch einmal tief Luft, und als er wieder ausatmete, fiel der Club in sich zusammen, nein, er implodierte. Metallträger kreischten, donnernd krachten Betonbrocken herab. Vanzir taumelte zurück, und Smoky fing ihn auf, ehe er zu Boden ging. Wir sahen zu, wie der Club langsam vor unseren Augen zerfiel, und dann verschwand er in einer mächtigen Staubwolke.

[home]
    Kapitel 23
    W ir riefen Chase an und sagten ihm Bescheid, dass wir ins Hauptquartier unterwegs waren. Alle hatten Blessuren, die untersucht werden mussten. Als wir staubig, zerzaust und arg mitgenommen in die Zentrale wankten – alle bis auf Smoky, der natürlich so pieksauber war wie frisch gefallener Schnee –, stand Chase auf einmal vor uns und starrte uns mit offenem Mund an.
    »Was ist denn mit euch passiert?«
    »Frag nicht. Aber vorerst dürfte es keine weiteren Bombenanschläge und Brandstiftungen geben. Menolly ist beinahe gepfählt worden, Camille hat mehr blaue Flecken als ein Preisboxer, und ich glaube, ich habe mir wieder die Rippen gestaucht. Und das Steißbein, weil mich jemand an die Wand geklatscht hat.« Ich wechselte einen Blick mit den anderen. Wir hatten Vanzir noch nicht danach gefragt, wie zum Teufel er das geschafft hatte. Offensichtlich besaß er irgendeine neue übernatürliche Kraft, aber wie hatte er die bekommen? Und von wem?
    Morio rieb sich den Nacken. »Mich sollte sich auch jemand anschauen – also, meine Verletzungen natürlich. Ich glaube, es ist nichts weiter, aber ich habe ganz schön was abbekommen.«
    Sharah nickte. »Was ist mit euch anderen? Smoky und Shade brauche ich wohl nicht zu fragen. Aber wie steht es mit dir, Roz? Vanzir? Shamas?«
    Sie schüttelten die Köpfe, offenbar nur schmutzig und teils mit Blut bespritzt.
    »Wir warten hier auf euch«, sagte Shade. Sharah führte Camille, Morio und mich zu den Behandlungsräumen. Keiner von uns musste in der Klinik bleiben. Sharah säuberte Wunden, trug Salben und Tinkturen auf, wo es nötig war, und vergewisserte sich, dass keinerlei Reste des Teufelsegels zurückgeblieben waren. Nach zwanzig Minuten entließ sie uns wieder.
    Chase saß mit den Jungs im Warteraum. Roz war weg – er war nach Hause gegangen, um sich zu vergewissern, dass das Haus gut bewacht war. Wir versammelten uns in einem der Konferenzräume und sprachen alles durch.
    »Jaycee und Van sind erledigt. Tot und beseitigt. Die meisten Treggarts auch. Und Newkirk. Die Koyanni werden zusehen, dass sie Land gewinnen, jetzt, da ihr neuer Anführer tot ist. Ohne einen fähigen Anführer bringen sie nicht viel zustande, und ihre Kontakte
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher