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Kater Konstantin - drei Bücher in einem Band

Kater Konstantin - drei Bücher in einem Band

Titel: Kater Konstantin - drei Bücher in einem Band
Autoren: Walter Wippersberg
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Katze baden will, der soll in dieses Becken hüpfen. Wer nicht, für den ist ja noch das andere da. Wozu hat dieses Schwimmbad denn zwei Becken?”
    Sprach's, wischte das Handtuch von der Glatze und sprang kopfüber in das Becken, in dem auch der Kater Konstantin schwamm.
    „Wer ist denn dieser freche Kerl?”, zeterte die hagere Dame. „Ich werde mich über ihn beim …”
    „… Bürgermeister beschweren”, hatte sie sagen wollen, aber stattdessen stieß sie einen spitzen Schrei aus. „Du lieber Himmel”, piepste sie, „dieser Kerl … ich meine: dieser Herr, das ist ja der Herr Bürgermeister.”
    Da tauchte der kahle Kopf des Herrn wieder auf.
    „Jawohl, Frau Regierungsratswitwe, Sie haben es erraten: Ich bin der Bürgermeister.”
    Die hagere Dame wurde knallrot im Gesicht, sie verbeugte sich: „Entschuldigen Sie bitte, Herr Bürgermeister. Ich habe Sie in der Badehose nicht gleich erkannt. Und ich konnte ja nicht wissen, dass Sie auch im Schwimmbad sind.”
    „Dachten Sie vielleicht, ich bleibe bei dieser Hitze im Rathaus sitzen?” Der Herr Bürgermeister drehte sich auf den Rücken und sein Bauch ragte als Halbkugel aus dem Wasser.
    „Außerdem möchte ich mir die Sonne auf den Bauch scheinen lassen”, fügte er noch hinzu. „Ich kann das nämlich gleichzeitig: Schwimmen und mir die Sonne auf den Bauch scheinen lassen.”
    Die Leute rund um das Schwimmbecken lachten.
    Die hagere Dame aber machte sich eilig davon.
    Der Kater Konstantin hätte sich gern beim Herrn Bürgermeister bedankt. Doch er ließ es lieber bleiben. Er wusste ja, wie schreckhaft die Menschen sein konnten.
    Uschi und Philipp sprangen nun auch ins Wasser. Und viele andere Kinder hüpften hinterdrein.
    Es wurde noch ein vergnügter Nachmittag.
    Konstantin sprach zwar nicht mit den Kindern, aber er versuchte, richtig schwimmen zu lernen. In weniger als einer halben Stunde hatte er das Brustschwimmen erlernt und in einer weiteren halben Stunde auch das Kraulen. Seinen langen, buschigen Schwanz benutzte er dabei als Steuer. Und so schwamm er bald fast so schnell wie die Kinder.
    Gegen Abend kamen neue Badegäste. Das waren Leute, die sich nach ihrer Arbeit noch ein wenig erfrischen wollten. Manche beschwerten sich beim Bademeister über die Katze im Schwimmbecken.
    Aber der Bademeister flüsterte immer nur: „Der Herr Bürgermeister hat es persönlich erlaubt.”
    Die Sonne war schon halb hinter den Hügeln im Westen verschwunden, da machten sich Philipp und Uschi auf den Heimweg.
    „Gehst du wieder zurück zu Herrn Fliederbusch?”, erkundigte sich Uschi auf der Straße.
    „Nein”, lachte der Kater. „Zu dem gehe ich nie wieder.”
    „Aber wohin willst du denn?”, fragte Philipp.
    „Was soll das heißen?”
    Konstantin blickte die Kinder verwundert an.
    „Ich bleibe natürlich bei euch. Wo denn sonst?”
    „Fein”, sagte Uschi. Aber es klang gar nicht froh. „Weißt du, Konstantin, unsere Eltern …”
    „Wir müssen sie zuerst fragen”, meinte Philipp. „Du musst das verstehen, Konstantin. Unsere Eltern haben noch nie einen sprechenden Kater gesehen …”
    „Natürlich nicht”, knurrte Konstantin. „Außer mir spricht ja keiner.”
    „Wie ich unseren Vater kenne”, fuhr Philipp fort, „würde er bestimmt irgendwen anrufen und melden, dass sich in seiner Wohnung ein sprechender Kater herumtreibt.”
    „Na und?”, fauchte Konstantin.
    „Dann würden bestimmt ein paar Leute kommen und dich sehen wollen. Und wer weiß”, Philipp erschrak, „am Ende würden sie dich vielleicht in einen Tiergarten bringen.”
    „Tiergarten”, wiederholte Konstantin „Klingt nicht schlecht. Was ist das?”
    „In einem Tiergarten”, erklärte Uschi, „müssen Tiere in Käfigen wohnen und sich von den Leuten anstarren lassen.”
    „Was?” Konstantins Fell sträubte sich. „Euer Vater will mich einsperren lassen?”
    „Nein, nein”, versuchte Philipp den Kater zu beruhigen. „Ich habe nur gemeint …”
    Konstantin blieb stehen.
    „Zu Leuten, die mich einsperren wollen, gehe ich auf keinen Fall. Auf Wiedersehen, ihr beiden. Macht euch keine Sorgen um mich. Ich finde schon, was ich brauche. Ein Plätzchen zum Schlafen und … etwas zum Essen. Ich kann mir ja ein paar Mäuse fangen. Wozu bin ich schließlich ein Kater?”
    Auf einmal sah Konstantin richtig traurig aus.
    „Dabei habe ich mich so darauf gefreut”, seufzte er, „mit euch zu Abend zu essen.”
    „Bitte, bleib da!”, sagte Uschi. „Wir finden bestimmt
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