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Kater Konstantin - drei Bücher in einem Band

Kater Konstantin - drei Bücher in einem Band

Titel: Kater Konstantin - drei Bücher in einem Band
Autoren: Walter Wippersberg
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Badehosen. Nicht ein einziges Mädchen hatte ein Kleid an, und nicht ein einziger Junge trug ein Hemd.
    Wie sollte der kurzsichtige Kater Konstantin da Uschi und Philipp herausfinden?
    Das war ganz und gar aussichtslos.
    „Nun ja”, überlegte Konstantin, „wenn ich die beiden nicht finden kann, dann müssen die beiden eben mich finden.”
    Am Ende des einen der beiden Schwimmbecken ragte ein Sprungturm in den wolkenlosen Himmel. Die meisten Leute sprangen vom Einmeterbrett und vom Dreimeterbrett. Aufs Fünf- oder Zehnmeterbrett wagten sich nur wenige.
    „Ich werde mich auf das oberste Brett stellen”, beschloss Konstantin. „Da werden mich Uschi und Flip bestimmt sehen.”
    Konstantin lief quer über die Wiese. Die Menschen kümmerten sich nicht um ihn. Sie ließen sich in der Sonne braten und waren zu faul zum Schauen. Einem dicken Herrn trat Konstantin sogar auf die Hand, aber der Dicke grunzte nur und wischte sich den Schweiß von der Stirn.
    Konstantin war froh, als er endlich den Sprungturm erreichte. Seine empfindliche Katzennase hatte unter dem Geruch von Menschenschweiß und Sonnenöl arg gelitten.
    Blitzschnell huschte der Kater jetzt über die heißen Betonstufen den Turm hinauf.

    Vorsichtig trat er auf das Zehnmeterbrett.
    Schritt für Schritt wagte er sich vor bis an den Rand. Als er dann hinuntersah, wurde ihm fast schwindlig. Mit allen vier Pfoten krallte er sich fest.
    Bald aber hatte er sich an die luftige Höhe gewöhnt. Er legte sich ganz vorne hin auf den Bauch und ließ die Vorderpfoten baumeln. Die Sonne brannte auf sein Fell. Und es roch gut hier oben.
    Konstantin fühlte sich wohl.
    Außerdem musste man ihn gut von unten sehen können.
    Aber es schaute niemand zu ihm herauf.
    Da rief Konstantin: „Hallo! Uschi! Flip! Hier! Da bin ich!”
    Tatsächlich blinzelten ein paar Leute hinauf zum Turm. Hatte da nicht ein Mensch gerufen? Es war aber keiner dort.
    Darum hielten sie ihre Gesichter wieder der Sonne entgegen. Sie konnten ja nicht wissen, dass es ein Kater war, der gerufen hatte.
    Konstantin wartete. Aber niemand entdeckte ihn. Gerade wollte er wieder hinunterklettern, da hörte er ein Klatschen. Es kam immer näher.
    Ein Mann stieg die Treppe herauf. Er hatte riesige Plattfüße, die klatschten auf den Betonstufen.
    Jetzt entdeckte der Mann auch Konstantin.
    „Hat man so etwas schon gesehen!”, wunderte er sich. „Da legt sich hier oben eine Katze in die Sonne! Komm, Miezekatze, du musst weg von hier. Ich springe nämlich gleich. Und da federt das Brett so stark, dass du mit mir hinunterfällst."
    Konstantin erhob sich und machte Platz.
    „Brave, Miezekatze!”, lobte ihn der Mann mit den Plattfüßen. Dann stellte er sich ganz vorne an die Kante des Sprungbretts. Er streckte die Arme aus und hüpfte ein wenig.
    Da fiel dem Kater Konstantin ein: Er konnte diesen Mann fragen. Vielleicht hatte er Uschi und Philipp gesehen.
    „Mein Herr!”, rief Konstantin.
    Der Mann drehte sich um.
    „Ich bin hier im Schwimmbad mit zwei Kindern verabredet. Sie heißen …”
    Der Plattfüßige hatte zuerst geglaubt, es wäre noch ein Mensch auf den Turm geklettert. Jetzt aber sah er den Kater sprechen. Das erschreckte ihn so sehr, dass er nach hinten kippte.
    Es knallte ganz schrecklich, als er auf dem Wasser aufschlug. Eine Welle schwappte über den Beckenrand. Die Leute rund um das Becken sprangen erschrocken auf. Es dauerte eine Weile, bis der Plattfüßige wieder auftauchte.
    Prustend kletterte er aus dem Wasser und keuchte aufgeregt: „Da oben! Da oben ist eine Katze! Sie hat mit mir gesprochen!”
    Er musste eine Menge Wasser geschluckt haben, denn mit jedem Wort brach ein Wasserschwall aus seinem Mund.
    Ein Mann in einem weißen Leibchen kam dahergerannt. Es war der Bademeister.
    „Bei Ihnen ist wohl eine Schraube locker!”, brüllte er den Plattfüßigen an.
    Und Konstantin – oben auf dem Zehnmeterbrett – dachte verwundert:
    „Komisch! Der Plattfüßige hat doch überhaupt keine Schraube an seinem Körper, die hätte ich ja sehen müssen.”
    Aber der Bademeister schrie weiter: „Sie können von Glück reden, dass Sie noch leben! Vom Zehnmeterbrett dürfen nur Leute springen, die das auch können!”
    „Ich kann es ja!”, empörte sich der Plattfüßige. „Ich bin Landesmeister im Turmspringen.”
    „Und ich bin der Kaiser von China!”, spottete der Bademeister.
    Da drehte sich der Plattfüßige um. „Ich lasse mich von Ihnen nicht beleidigen!”, rief er. „Mich sehen
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