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Kater Konstantin - drei Bücher in einem Band

Kater Konstantin - drei Bücher in einem Band

Titel: Kater Konstantin - drei Bücher in einem Band
Autoren: Walter Wippersberg
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Sie hier nicht wieder!”
    Dann platschte er auf seinen riesigen Füßen davon.
    „Eines ist klar”, sagte sich Konstantin oben auf dem Turm. „Ich darf mit den Leuten nur reden, wenn es unbedingt notwendig ist. Die Menschen sind sehr schreckhaft.”
    Aber wie konnte er Uschi und Philipp finden?
    Ihm fiel nichts ein.
    Da beschloss der Kater, erst einmal ins Wasser zu gehen. Zum Baden war er ja hergekommen. Wahrscheinlich würde ihn dabei der Bademeister entdecken und hinauswerfen. Vielleicht aber bemerkten ihn auch die Kinder. Dann konnte er sich mit ihnen verabreden.
    „Und wenn sie mich nicht sehen”, dachte Konstantin, „werde ich eben auf der Straße auf sie warten. Dort trägt Uschi dann wieder ihr blaues Kleid und Flip hat wieder Hemd und Hose an.”
    „Ja, so werde ich es machen”, sagte Konstantin halblaut. Dann lief er die Turmtreppe hinunter.
    Ehe ihn einer der menschlichen Badegäste entdeckt hatte, war er schon mit einem Satz ins Wasser gesprungen.
    „Da ist eine Katze!”, hörte er ein Kind hinter sich rufen.
    „Wo?”, fragte ein anderes.
    „Dort! Im Wasser!”
    Konstantin schwamm natürlich nicht so elegant wie die Menschen. Er strampelte mit allen vier Beinen so schnell er konnte. Damit hielt er sich recht gut über Wasser. Und es machte Spaß.
    Es tat Konstantin Leid, dass die Menschen so rasch auf ihn aufmerksam geworden waren. Nur noch wenige Augenblicke, dann würde der Bademeister kommen und ihn davonjagen …
    Der Kater sah sich um. Die Leute rund um das Schwimmbecken waren wieder aufgestanden, und fast alle zeigten mit ihren Fingern auf ihn.
    „Hat der Turmspringer vorhin nicht etwas von einer Katze gesagt?”, fragte eine Frau.
    „Vielleicht war sie wirklich oben auf dem Turm”, meinte ein Mädchen.
    Und da kam auch schon der Bademeister.
    Eine hagere, ältere Dame stürzte auf ihn zu und kreischte: „Das Vieh muss sofort aus dem Wasser! Ich kann doch nicht in ein und demselben Wasser baden wie eine Katze!”
    Aber ein paar Kinder baten: „Nein, die Katze soll im Wasser bleiben. Sie schwimmt so komisch.”
    Das kränkte Konstantin ein bisschen. Er schwamm, wie eben Katzen schwimmen. Aber die Kinder wollten ihn in ihrem Wasser haben! Und das freute ihn.
    Der Bademeister aber meinte zu den Kindern: „Katzen haben hier nichts zu suchen. Es ist behördlich verboten, Tiere mit ins Bad zu bringen. Wem gehört die Katze?”
    Er blickte sich um. Niemand meldete sich. Die Menschen sahen einander an und zuckten die Achseln.
    Aber da drängten sich zwei Kinder zwischen den Leuten durch, ein Junge und ein Mädchen.
    „Uns gehört die Katze!”, rief der Junge.
    Und das Mädchen winkte dem Kater im Wasser zu:
    „Uuuh, Konstantin!”
    Vor Freude hätte Konstantin beinahe zurückgerufen. Die beiden Kinder mussten Uschi und Philipp sein! Aber er nahm sich zusammen. Er durfte jetzt nicht in der Sprache der Menschen reden, sonst würde der Wirbel rund um das Becken noch größer.
    „Sofort holt ihr die Katze aus dem Wasser!”, befahl der Bademeister.
    „Nein!”, riefen ein paar Kinder. „Die Katze soll im Wasser bleiben. Wir haben noch nie eine Katze im Schwimmbad gehabt.”
    Da meldete sich wieder die hagere Dame:
    „Heraus mit dem Vieh! Eine Katze in unserem Badewasser, das ist unhygienisch!”
    Unhygienisch. Das war ein Wort, das Konstantin noch nicht kannte. Aber es musste etwas Schreckliches bedeuten, denn viele Erwachsene wiederholten das Wort: „Unhygienisch. Ja. Unhygienisch. Heraus mit der Katze!”
    Diese Zustimmung freute die Dame. „Wenn die Katze nicht sofort davongejagt wird”, rief sie, „dann beschwere ich mich beim Bürgermeister!”
    „Hoho!”, rief da ein älterer Herr. „Der Bürgermeister kümmert sich nicht um Katzen. Der hat viel Wichtigeres zu tun.”
    Dieser ältere Herr sah sehr lustig aus. Über seinem freundlichen Gesicht wölbte sich eine spiegelblanke Glatze. Und die spindeldürren Arme und Beine passten gar nicht zu seinem kugelrunden Bauch.

    Mit seinen Worten hatte er die hagere Dame beleidigt: „Der Bürgermeister wird sich darum kümmern. Schließlich bin ich die Witwe des Regierungsrates Obergottsberger.”
    Der Herr mit dem Kugelbauch breitete ein Handtuch über seine Glatze, um sie vor der Sonne zu schützen. Jetzt sah er noch viel lustiger aus.
    „Ich glaube nicht, dass es gesundheitsschädlich ist, wenn eine Katze ein einziges Mal hier badet”, sagte er. „Aber jeder soll das halten, wie er will. Wer ausnahmsweise einmal mit einer
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