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Katakomben (Van den Berg) (German Edition)

Katakomben (Van den Berg) (German Edition)

Titel: Katakomben (Van den Berg) (German Edition)
Autoren: Mark Prayon
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hörten am lauten Knacken von Ästen, dass sich Hugo in Bewegung setzte. „Du wartest hier“, rief van den Berg und nahm die Verfolgung auf. Sein Handy empfing eine SMS: „Irina in Sicherheit“, stand auf dem Display. Noch immer konnte er Hugo nicht sehen, aber die Geräusche, die er erzeugte, verrieten, in welche Richtung er unterwegs war. Nachdem er etwa fünfzig Meter durch dichtes Gehölz gestolpert war, erreichte van den Berg einen schmalen Weg. Er hörte ein mechanisches Klicken. Der Kommissar rannte jetzt so schnell er konnte. Dann sah er, wie ein Schatten in einem Mercedes verschwand, kurz danach sprang der Motor an. Van den Berg schaltete sofort und zielte auf die Reifen. Der dritte Schuss traf, der Pneu verabschiedete sich mit einem lauten Knall. Van den Berg schaffte es, auch das andere Hinterrad außer Gefecht zu setzen. Der Killer sprang bei laufendem Motor aus dem Wagen. „Bleib stehen Hugo, oder ich knall dich ab!“, schrie der Kommissar dem Flüchtenden hinterher. Hugo reagierte mit einem höhnischen Lachen.
    Van den Berg ärgerte, dass sich der Killer äußerst geschickt fortbewegte. Er hatte sich wieder in die Büsche geschlagen, wo er glaubte, seinen Verfolger besser abschütteln zu können.
    Van den Berg feuerte fünf Kugeln in Hugos Richtung, aber er sah ein, dass es keinen Sinn hatte. Der Kommissar konnte ihn noch nicht einmal schemenhaft erkennen. Der Abstand zwischen den beiden wurde größer. Er versuchte das Tempo anzuziehen, dann schrie er kurz auf und legte eine schmerzhafte Bauchlandung hin. Van den Berg war an einer Wurzel hängen geblieben. „Scheiße“, stöhnte er so leise es ging. Als er sich aufraffte, merkte er, dass seine Kniescheibe höllisch schmerzte.
    Er musste jetzt auf die Zähne beißen und die Verfolgung fortsetzen. Van den Berg hatte verdammt gute Ohren, so wusste er, dass er noch auf der richtigen Fährte war. Die Baumgruppen wurden nun spärlicher, Hugo lief einen Hang hinauf, der vom Mondschein schwach erleuchtet war. Van den Berg schoss das Adrenalin durch den Körper, als er Hugos Umrisse erkannte. Er war zu weit entfernt, als dass er ihm eine Kugel verpassen konnte. Er musste näher an ihn rankommen.
    Das Knie tat weh, aber er konnte sich halbwegs normal bewegen. Van den Berg lief wie ein Wahnsinniger. Der Abstand wurde kleiner. Während er rannte, hatte er Hugo ständig im Blick. Am Beginn der kleinen Steigung hielt er kurz inne. Irgendetwas war auf den Boden geknallt. Es klang mächtig und schwer. Während van den Berg weiter lief, schossen unzählige wirre Gedanken durch seinen Kopf. Erneut stolperte er, aber diesmal gelang es ihm, sich auf den Beinen zu halten. Seine Kräfte verließen ihn langsam. Es waren nur noch wenige Meter, dann würde er wissen, ob er sich getäuscht hatte.
    Als er die Stelle erreichte, riss er ungläubig die Augen auf und atmete tief durch. Da waren die Umrisse eines Menschen, der auf dem Boden lag, aber er war nicht allein. Wieder entsicherte van den Berg seine Waffe und näherte sich den Schatten. Er fragte sich, ob er noch bei Verstand war. „Du kannst den Revolver einpacken“, schallte es ihm entgegen. Jetzt erkannte er, wer da auf Hugo hockte und ihm eine Pistole ins Genick drückte. „Hast du die Handschellen?“ Die Frage kam mit einem triumphierenden Unterton. Van den Berg grinste fassungslos und legte dem Killer die Eisen an. Hugo war bewusstlos, aber sein Puls stabil.
    Der Kommissar schaute seine Partnerin mit halb geöffnetem Mund an: „Wie …?“ „Ich bin euch gefolgt und habe zwischendurch eine Abkürzung genommen. Es war leicht vorhersehbar, in welche Richtung das Arschloch fliehen würde. Es gab nur zwei Möglichkeiten abzubiegen, und da war ziemlich viel Schlamm.“ „Wie hast du ihn fertiggemacht?“ „Hab ich dir nicht erzählt, dass ich einmal auf einem Klettertrip in den Anden war? Ich bin den Baum hoch und dann auf ihn drauf.“ Der Kommissar nahm die Psychologin in den Arm und küsste sie zart auf die Wange. Van den Berg musterte Hugo mit einer Mischung aus Abscheu und Faszination. Jetzt lag eine der beiden widerlichen Bestien wehrlos vor ihm. Nicole begutachtete den Ring mit der siebenflammigen Granate. „Das Symbol der Fremdenlegion.“
    Jetzt hörten sie in einiger Entfernung die Geräusche einer Wagenkolonne. Die beiden Polizisten nahmen Hugo in ihre Mitte und zogen den Killer bis zur Hütte, wo die Einsatzwagen warteten.
    Van den Berg ging auf Irina zu, die völlig übermüdet auf dem
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