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Katakomben (Van den Berg) (German Edition)

Katakomben (Van den Berg) (German Edition)

Titel: Katakomben (Van den Berg) (German Edition)
Autoren: Mark Prayon
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konnte keinen Schalter entdecken, er hatte Mühe etwas zu erkennen, denn das Licht, vom Hausflur war zu schwach, um die Dunkelheit zu vertreiben. Er hörte, dass die Metzgerin, die unmittelbar vor ihm stand, einen Stein in der Wand bewegte und dann etwas herauszog. Van den Berg griff nach dem Revolver in seiner Jackentasche. Im gleichen Augenblick spürte er eine Hand an seiner Hüfte, die ihn nach oben drückte.
    Der Kommissar lief die Stufen zurück in die Diele, die Frau war dicht hinter ihm. Jetzt konnte er sehen, was sie aus der Wand geholt hatte. Sie hielt ihm ein paar bekritzelte Blätter Papier entgegen. Der Kommissar erkannte gleich, dass die Handschrift von Pascal Bouvier stammte.
    Vor dem Haus des Kommissars war es stockdunkel, in keiner der Wohnungen brannte Licht. Der Mann drehte sich nach allen Seiten um, bevor er die Treppe betrat, die zur Haustüre hinführte. Er öffnete die Klappe des Briefkastens und stopfte das Couvert hinein. Er glaubte, dass ihn niemand beobachtete.

 
    Bei De Breuyn, De Gruye und De Wilde liefen die Fäden für die Fahndung nach Fontaine zusammen. Alle Hinweise, die zum Aufenthaltsort des Jägers rein kamen, erwiesen sich als Schuss in den Ofen. Seit zwei Stunden waren die Killer auf der Flucht. Van den Berg hatte angeordnet, Hugo genau so lange Zeit zu geben. Falls er vorhatte, Irina freizulassen, wenn er in Sicherheit war, würde er das bis dahin getan haben.
    De Wilde gab den Befehl, jetzt auch nach Hugo zu fahnden.
    Van den Berg studierte die Unterlagen, die Bouvier hinterlassen hatte. Der Kontakt zu Hugo war detailliert aufgelistet. Der Killer hatte ihn kontaktiert und hatte ihm Geld für Catherine geboten. Beim dritten Mal hatte Bouvier eingewilligt. Der Kommissar warf einen Blick auf das vierte und letzte Papier, auf dem jemand etwas gezeichnet hatte. Es handelte sich um ein Gebäude, das mit einem schwarzen Filzstift und nur wenigen Strichen gezogen war. „Hat das ihr Mann gezeichnet?“, fragte er die Metzgerin ungeduldig. „Ich glaube nicht“, erwiderte sie ruhig. „Zeichnen konnte er nicht gut.“
    Der Kommissar schaute sich genau an, was der Grafik mit Bleistift hinzugefügt war. Er dachte an die Zahlen, die die Mädchen auf ihren Armen trugen. „Wenn ihr Mann das nicht gezeichnet hat, wer war es dann?“ Chantal Bouvier zuckte mit den Schultern, ohne dabei eine Miene zu verziehen. Er wählte Nicoles Nummer. „Wir müssen uns treffen, schnell“, sagte er knapp. Van den Berg wandte sich an die Metzgerin. „Wir sind noch nicht fertig. Ich werde sie nicht festnehmen, zumindest nicht jetzt. Sie verlassen Brüssel auf gar keinen Fall, ist das klar?“ Chantal Bouvier nickte teilnahmslos.

 
    Als der Kommissar das Perroquet betrat, saß Nicole bereits an einem der vorderen Tische und studierte ihre Notizen, die sie der Kladde anvertraut hatte. Van den Berg zwickte ihr sanft in die Schulter und lächelte sie unsicher an, bevor er neben ihr Platz nahm. „Es gibt keine verdammte Spur – weder von Hugo noch von Fontaine“, begann Nicole gereizt. „Ich habe gerade mit Frank De Gruye telefoniert, es sieht wirklich beschissen aus. Aber hast du mit was anderem gerechnet?“ Van den Berg legte die Aufzeichnungen Bouviers auf den Tisch.
    Nicole betrachtete die vier Seiten, während van den Berg die Toilette aufsuchte und zwei Milchkaffee bestellte. „Ein widerliches Schwein“, meinte die Psychologin, als van den Berg zurückkam. „Seine eigene Tochter zu verramschen, das ist noch eine Nummer kranker, als das, was Hugo und Fontaine in den Katakomben getrieben haben.“ Nicole tippte auf die Zeichnung. „Was meinst du?“ „Ein Haus würde ich sagen“, sagte van den Berg und zog seine Stirn in Falten. „Ich tippe auf eine Hütte“, erwiderte Nicole selbstsicher. „Schau mal, wie tief das Dach heruntergezogen ist, außerdem sind die Türen und Fenster sehr klein.“ „Vielleicht kann Hugo nicht so exakt zeichnen.“
    Die Psychologin lächelte. „Ich denke auch, dass Hugo diese bezaubernde Skizze entworfen hat, aber ich bin sicher, er hat das ganz bewusst so gemalt, wie es ist.“ „Du meinst die Hütte, in der uns Hugo entwischt ist?“ „Könnte schon sein, aber ich habe Zweifel“, meinte Nicole und schaute van den Berg ernst in die Augen. „Schau dir die Buchstaben hier an, das müssten Abkürzungen für etwas sein.“ „Habe ich auch schon überlegt, die Zeichen könnten für Straßennamen oder Stadtteile stehen.“ Nicole nickte. „Ein schönes
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