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Kapitalismus Forever

Kapitalismus Forever

Titel: Kapitalismus Forever
Autoren: W Pohrt
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Beflissensten unter den Mördern sogar Hebräisch gelernt hatten. Die kannten den Talmud besser als jeder Jude. Und so ist das heute auch. Die Moslemfresser können Koran-Suren zitieren, die einem Moslem mit Sicherheit unbekannt sind.
    Breivik hat viele Brüder im Geiste.
    Anzunehmen ist, dass im Koran tatsächlich einige unschöne Regeln stehen. Aber das ist bei allen monotheistischen Religionen so. Davor hatte man einen ganzen Haufen Götter, einen für den Krieg, einen für die Liebe etc. Jetzt hatte man nur noch einen. Um trotzdem gemäß den Vorschriften der Glaubenslehre leben zu können, brauchte man ein einziges Religionsbuch, worin alle Wechselfälle des Lebens berücksichtigt sind. Und das bedeutet, dass es wie im Bauernkalender zu jeder Regel eine andere gibt, die das genaue Gegenteil besagt. Religionsbücher sind Ratgeber für alle Lebenslagen.
    Je nach Lebenslage sucht man sich im Reli­gionsbuch die passende Stelle aus, eine passt immer. Wenn man seinen Feind töten kann, nimmt man »Auge um Auge, Zahn um Zahn«. Wenn man sich mit dem Feind lieber nicht anlegen will, weil er stärker ist, nimmt man »halte die andere Wange auch noch hin«. Oder Jesus als Wutbürger passt besser zu den eigenen Interessen, also die Geschichte, wie er die Händler aus dem Tempel vertrieben hat. Der Glaube und die Machthaber profitieren einerseits von dieser Flexibilität, andererseits bedeutet sie, dass Kriege noch heftiger werden als zuvor, weil es nicht mehr nur um materielle Dinge geht, sondern um die richtige Interpretation der Heiligen Schrift.
    Ich bin weder bibelfest noch könnte ich die zehn Gebote aufsagen. Mich interessieren diese Reli­gionsbücher nicht. Ich will wissen, wie die Leute ticken, und das weiß ich. Nämlich so: Allah ist groß – aber ein Cadillac ist größer. Dem Iran geht es um Atomwaffen, nicht um fromme Sprüche.
    Wir kennen den faulen Zauber doch von der Wiedervereinigung. Erst sagten die Ossis, dass es ihnen um die Freiheit ginge, auch so eine Reli­gion. Das hätte ich mir noch gefallen lassen. Aber dann kam heraus, was sie wirklich wollten, nämlich unsere D-Mark. Und beim Geld hört die Freundschaft auf.
    Überhaupt zeichnet sich das Entsetzen über die Frömmigkeit der Moslems durch einen Totalausfall jeglicher Selbstwahrnehmung aus. Wenn die Nachrichten melden, in einem islamischen Land habe eine islamische Partei die Wahl gewonnen, dann nicht ohne besorgten Unterton.
    Ist es hier denn anders? Wir leben in einem Land, wo eine Christlich Demokratische Partei und eine Christlich Soziale Union zusammen mit der FDP an der Regierung sind, und wo dauernd mit dem » christlichen Menschenbild « herumgewedelt wird, welches unsere Verfassung präge.
    Und wie war das mit der Homosexualität in Deutschland? Ich zitiere mal Wikipedia:
    »Der § 175 des deutschen Strafgesetzbuches existierte vom 1. Januar 1872 (Inkrafttreten des Reichsstrafgesetzbuches) bis zum 11. Juni 1994. Er stellte sexuelle Handlungen zwischen Personen männlichen Geschlechts unter Strafe. Bis 1969 bestrafte er auch die ›widernatürliche Unzucht mit Tieren‹ (ab 1935 nach § 175b ausgelagert).«
    Ich habe die Zeit noch mitgekriegt, wo der Hotelier ein Doppelzimmer nur an nachweislich verheiratete Paare vermieten durfte, weil er sich andernfalls der Kuppelei strafbar machte. Und so lange ist es noch nicht her, dass eine »uneheliche Mutter« – so hieß die damals – sozial geächtet war. Kinder hatten dem heiligen Bund einer auf Lebenszeit geschlossenen Ehe zu entstammen. Wenn nicht, dann war das nicht nur für die Mama, sondern auch für die Kinder ein Makel.
    Die Moslems anzuschwärzen hilft also den Westlern, die eigene dunkle Vergangenheit zu ver­drängen und den eigenen Dreck, der immer noch herumliegt, unter den Teppich zu kehren. Oder es hilft, dem Objekt eigener Begierden nahe zu sein, indem man sich bei anderen Personen darüber entrüstet.
    Das ist zum Beispiel beim Thema »Zwangsverheiratung minderjähriger Mädchen durch ihre Eltern« in Internetforen zu beobachten. »Der Wüstling und die blütenreine Unschuld« – der Stoff, aus dem die Träume alter Männer sind. Von denen gibt es gerade hier eine ganze Menge, aber die fliegen lieber nach Thailand, wo man mit jungem Gemüse Spaß haben kann, ohne gleich Lebenslang zu kriegen.
    Komisch, dass keiner Mitleid mit dem zwangsverheirateten Mann hat. Die gleiche Gewalt, die ihm das junge Mädchen zuführte, verhindert nämlich die Trennung von der Frau, die ihn
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