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Kampfroboter

Kampfroboter

Titel: Kampfroboter
Autoren: R. R. Merliss
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auf seine Schuhe.
    „Er – er – er hat gesagt, ich soll nichts sagen – für eine Weile.“
    „Wohin ist er gegangen, Jimmy?“ fragte Jordan weiter.
    „Nach Red Mountain. Er hat nach dem Kraftwerk gefragt“, antwortete der Junge wie aus der Pistole geschossen.
    „Was will er denn damit?“ fragte der Sheriff mit einem Seitenblick zu Jordan. Der zuckte die Schulter.
    „Vielleicht hat er sich das alles nur ausgedacht!“ Grimmig betrachtete der Sheriff den Jungen, der verächtlich die Mundwinkel herunterzog.
    „Ich habe mir nichts ausgedacht. Ich hab’s doch gesehen, wie er mit seinem Bein ein Loch gemacht hat. Ich war ja selbst dabei!“
    Der Vater des Jungen und der Sheriff schüttelten die Köpfe. Offensichtlich glaubten sie dem Jungen immer noch nicht. Jordan aber wußte jetzt hundertprozentig, daß der Kleine nicht log. Er war sicher, daß er eine brauchbare Spur gefunden hatte.
    „Ja – und ich weiß noch etwas“, berichtete der Junge weiter.
    „Er stottert“, schloß er triumphierend.
    „Was – er stottert? Also jetzt reicht es mir aber! Jetzt weiß ich ganz genau, daß du lügst, du unver…“
    „Schon gut“, unterbrach Jordan den wütenden Sheriff. „Er hat ihn wirklich gesehen. Laßt den Jungen in Ruhe!“
    Jordan warf einen schnellen Blick auf die Uhr und fuhr dann fort: „Ich bin in ein paar Stunden dort. Warten Sie beide auf mich!“ Er schaltete das Visifon ab und startete den Motor des Hubschraubers.
    Als die Baumwipfel unter der Maschine versanken, schaltete Jordan die Automatik ein und hatte damit Zeit, über seine weiteren Schritte nachzudenken. Es war ihm ganz und gar nicht klar, was der geflüchtete Roboter in einem Kraftwerk wollte. Sämtliche Atomkraftwerke waren stark bewacht, und es schien vollkommen unmöglich, daß der Roboter an den eigentlichen Reaktor heran kam. Was wollte er bloß in dem Kraftwerk …?
    Ein Warnlicht flackerte auf, und Jordan schaltete zurück auf Normalsteuerung. Unter ihm lag der Raumflughafen. Nachdem er Landeerlaubnis bekommen hatte, setzte er den Hubschrauber nahe am Flugsicherungsturm auf. Der Motor lief noch, da hatte Jordan schon die Kabine geöffnet und sprang heraus. Quer über das Landefeld jagte ein kleiner Wagen heran und stoppte mit quietschenden Reifen knapp einen Meter hinter dem Agenten. Ein Ordnungsbeamter sprang heraus und hatte im Nu Jordan eingeholt.
    „Sagen Sie, was fällt Ihnen eigentlich ein, die Masch…“
    Jordan hielt dem Beamten seine Plakette unter die Nase. Der riß erschrocken die Augen auf und trat respektvoll einen Schritt zurück.
    „Verzeihung, Sir – ich – ich konnte nicht wissen –“
    „In Ordnung. Bitte sorgen Sie dafür, daß meine Maschine versorgt wird.“
    Jordan drehte sich um und wollte hinüber zum Hauptgebäude gehen, um von der Flugleitung eine Düsenmaschine für den Flug nach Kalifornien zu bekommen. Da kam ihm plötzlich ein furchtbarer Gedanke.
    Ruckartig kehrte er um und lief zurück zum Hubschrauber.
    Er sprang in die Kanzel, hatte das Visifon eingeschaltet und wartete fluchend, bis er endlich die Verbindung hatte. Als der Bildschirm hell wurde, kratzte sich der dickliche Sheriff in Kalifornien gerade unter der Achsel. Erstaunt sah er auf und blickte Jordan erschrocken an.
    „Hören Sie zu! Sie müssen sofort Alarm schlagen. Der Kerl – ich meine – die Maschine, darf auf keinen Fall an den Atommeiler he rankommen! Verstanden?“
    „Warum denn so aufgeregt? Sie wissen so gut wie ich, daß kei ner an den Meiler herankommt, ohne eine tödliche Dosis radioaktiver Strahlung zu empfangen!“
    „Geben Sie Alarm! Nicht gleich oder später – sondern jetzt! Der Bursche nimmt den ganzen Meiler auseinander und läßt das Hafni um hochgehen, fürchte ich!“
    Ohne zu warten, ob der Sheriff noch etwas zu sagen hätte, hechtete Jordan aus dem Hubschrauber und raste auf das Hauptgebäude zu.
    Da plötzlich dröhnte eine Stimme über den Platz:
    „Achtung – Mr. Jordan. Achtung – Mr. Jordan. Eine F 104S steht für Sie bei Halle drei bereit. – Eine F 104S steht für Sie bei Halle drei fertig zum Abflug!“
    Vor Halle drei stand tatsächlich eine funkelnagelneue F 104S, die schnellste Düsenmaschine, die es überhaupt gab.
    Die Turbine lief schon, und zwei Mann standen bereit, die Bremsklötze wegzureißen.
    Jordan stieg in die Kanzel. Obwohl eigentlich keine Zeit zu verlieren war, exerzierte er doch die nötigen Handgriffe mit großer Sorgfalt durch. Brennstoffzufuhr – klar! Sauerstoff
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