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Kampf um Golgrimms wundersame Welt (German Edition)

Kampf um Golgrimms wundersame Welt (German Edition)

Titel: Kampf um Golgrimms wundersame Welt (German Edition)
Autoren: Frank Schürmanns-Maasen
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ihn ja um!“, zischte er, bereute seine forsche Herangehensweise jedoch nahezu sofort. Der stechend böse Blick der Kaiserin fixierte den Anführer der Spionfledermäuse, ihre Augen wurden schmal und sie presste ihre Lippen zornerfüllt zusammen.  Ohne ein Wort zu sagen ließ sie den Kobold los und ergriff stattdessen die Fledermaus. Der Kobold landete mit einem dumpfen Aufprall auf seinem Allerwertesten und hustete und krächzte, während er sich mit der Hand den Hals rieb. Auf Servatius Rücken kroch die Angst hoch.
    „ Du! Befiel mir niemals etwas! Hast du verstanden? Niemals! Und jetzt fliegst du los und findest den Zauberer! Ich spüre seine Anwesenheit in der Durstwüste, der Endlosen. Flieg dort zuerst hin. Sobald du ihn gefunden hast, will ich es wissen.“
    Achtlos ließ die finstere Kaiserin Servatius daraufhin einfach fallen und mit einem ebenso dumpfen Aufprall landete auch er ihm Dreck am Boden. Wütend schnaubte er. Er wollte etwas erwidern, doch er zog es vor seinen Groll hinunterzuschlucken. Dieser Groll schmeckte schal. Einmal tief durchatmend erhob er sich wieder und unterließ es demonstrativ, sich den Dreck vom Fell zu klopfen. Dann wandte er sich Stoffel und Siegbert zu.
    „Ihrrr habt esss gehörrrt, Jungs. Wirrr haben einen Auftrrrag zzzu errrledigen.“ zischte er und sofort fuhr ihm die Kaiserin dazwischen.
    „ Nein! Der Dicke und der Idiot bleiben hier. Ich brauche sie für andere Zwecke. Du fliegst allein. Und zwar besser gestern als heute, hast du verstanden?"
    „ Ja, ich habe verrrssstanden.“ zischte Servatius und flatterte in die Höhe. Seine Befürchtungen, dass die finstere Kaiserin die mit Abstand bösartigste und unsozialste Arbeitgeberin aller Zeiten sein könnte, schienen sich zu bewahrheiten.
    Als die Spionfledermäuse noch unter dem bösen Hexenmeister arbeiteten, der sich schließlich als Grimmbold, der Kobold, herausstellte, war der auch nicht immer nett zu ihnen gewesen, aber dennoch hatte er sie respektiert. Egal wie eine Befehlskette auch aussehen mochte, etwas Respekt musste vorhanden sein, immerzu. Diese Frau jedoch, diese dunkle böse kaiserliche Göttin, schien überhaupt keinen Respekt zu haben. Vor gar nichts. Nur selten wurden die Fledermäuse für irgendwelche Aufträge getrennt. Grimmbold hatte es fast nie getan.
    Der schale Groll in Servatius schmeckte jetzt bitter - sehr, sehr bitter. Er hoffte nur, dass die Kaiserin nicht allzu gemeine Sachen mit Siegbert und Stoffel  vorhatte. Siegbert hatte ohnehin ein sehr schwaches Nervenkostüm und Stoffel… Naja, Stoffel war verrückt und nicht der Klügste, aber im Kern war die immerzu kichernde Fledermaus ein guter Junge. Wann hatte Servatius ihn eigentlich das letzte Mal wirklich ausgelassen kichern hören? Das war schon länger her.
    Immer mehr Sorgen um seine Brüder und um die Zukunft machten sich in Servatius kleiner Fledermausseele breit. Dann flatterte er höher und höher und flog schließlich davon.
    Unter ihm, umgeben von Ööörks, blickten ihm Siegbert und Stoffel hinterher. Siegbert schluckte einen dicken Kloß in seinem Hals hinunter. Ihr Chef flog allein auf eine Mission hinaus. Ihm wurde schwer ums Herz. Nicht einmal Hunger verspürte er zu diesem Zeitpunkt. Stoffel blickte ebenfalls Servatius hinterher. Seine Augen waren riesig und glasig. Er kicherte nicht. Nur sein Mundwinkel zuckte immer wieder unkontrolliert aufwärts. Dann schauten beide zu Grimmbold, der mittlerweile wieder auf den Füßen stand. Sein Hals hatte dunkle Striemen vom Würgegriff der Kaiserin.
    „ Chefchen?“ fragte Stoffel zaghaft. Der Kobold sah die Beiden an, doch er schüttelte den Kopf und trat einen Schritt zurück, als der Schatten der Göttin über sie alle fiel.
    „ Aber Chefchen…“ flüsterte Stoffel noch einmal, verzweifelt und verloren. Dann hob er den Blick zur finsteren Kaiserin.
    „ Grimmbold weiß, wo sein Platz ist. Es wird Zeit, dass ihr Ungeziefer das auch lernt.“, zischte sie bösartig. „Schamane!“
    Sofort eilte der Oberste aller Ööörks herbei und verneigte sich so tief, dass seine breite Stirn fast den Boden berührte. Die Füllfederhalter an der Kette um seinen Hals klapperten leise.
    „Meine… Göttin…“, keuchte er.
    „ Schmiedet Waffen und Rüstungen. Rüstet euch für den Sturm auf Anduras.“, befahl die Kaiserin.
    „ Aber… Göttin… Wir sind… viel zu… wenige. Wir…“, schnaufte der alte Schamane, doch auch ihm schnitt die Kaiserin das Wort ab.
    „ Warum stellt hier
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