Kaltgeschminkt (German Edition)

Kultur sind Feen auch aus jenem Grund noch immer existent, weil wir sie nie vergessen haben. Erst wenn man diese Wesen aus seinen Gehirnwindungen absorbiert, sind sie tatsächlich fort.
    Auf wikipedia werden Sie folgende Beschreibung zur hier dargestellten Blutfee oder in der schottisch-gälischen Sprache Leanan Sídhe (männlich) oder Liannan Sídhe (weiblich) finden:
    „In der keltischen Mythologie ist die irische leanan sídhe (lʲan̴̪-an ˈʃiːə. Weitere Schreibweisen in schottisch-gälisch sind: liannan shìth , Lianhan Sidhe oder Leanhaun Shee) eine schöne Frau des Aos Sí (Feenvolks), die einen Menschen als Geliebten hat. Die Geliebten der leanan sídhe leben nur kurz, führen aber ein Leben voller Inspiration und Kreativität. Die leanan sídhe wird im Allgemeinen als Muse dargestellt, die einem Künstler im Tausch gegen Ruhm und Anerkennung Inspiration schenkt. Dieser Tausch endet oft mit der Geisteskrankheit des Künstlers und einem frühen Tod. In den Märchensammlung von William Butler Yeats wird das Vampirhafte der Fee besonders hervorgehoben. Ähnlich gestaltet es sich bei der Lhiannan Shee, die auf der Isle of Man bekannt ist.Diese Fabelwesen bemühen sich um die Liebe von Sterblichen; wenn die Sterblichen die Liebe der Feen ablehnen, müssen diese Feen fortan dem Sterblichen dienen; erwidern die Sterblichen die Liebe, können sie nur die eine Leanan sídhe gegen eine andere tauschen. Die Feen brauchen das Leben ihrer Liebhaber auf und lassen sie auch nach dem Tod nicht entkommen.“
    (Quelle: wikipedia)
    Schön und gut. Bezeugen kann ich alles davon, jedes Wort ist wahr und der verantwortliche Spitzel hat gute Arbeit geleistet. Nennen Sie ihn von mir aus Sherlock. Abwandlungen solcher gefährlicher Feen sind auch die intrigante Queen Mab aus Albion (England), die Schneekönigin mit seelenlosen Augen und Herz aus Eis und eine schottische Prinzessin, das Wechselbalg Eyrwyn, was so viel bedeutet wie „weiss wie schnee, rot wie Blut“. Richtig, das kennen Sie.
    Die Deutschen haben gottlob ihren Dichter Klabund, der einst an seinen Freund Herrmann Hesse schrieb: »Einmal kommt ja die Frau, die uns unbewusst an allen anderen Frauen rächt und die uns radikal frisst. Mit Haut und Haaren. Mit Leib und Seele. Auch nicht ein Seelenzipfelchen bleibt unverspeist.«
    Diese Vorstellung von Damen die ebenso wunderschön, wie verführerisch und grausam sind, ist uralt. Sie hat unzählige Namen. „Googeln“ Sie mal oder strengen Sie am besten selbst Ihr Hirn an und gehen zur Abwechslung mal wieder in die Bibliothek. Dort findet man, sofern man ein wenig sucht, wundervolle und gruselige Darstellungen der schauderhaften Fee. In all ihren Facetten.
    Sídhe ist gälisch und bedeutet Grabhügel. Ein Grabhügel ist in Erin (Irland) und Alba (Schottland) ein Feengrab – genannt Feenhügel. Zum keltischen Totenfest, Samhuin (dt.: Allerseelen), verlassen die Feen das innere des Hügels und kommen hervor um zu tanzen. (Wie gesagt, mit diesen nackten blonden Schönheiten im Hinterkopf können Sie auch gleich zu lesen aufhören.) Von dort aus kann man zum Beispiel auch die Beansidhe , die Todesfeen, kreischend aufbrechen sehen bzw. hören. Die Lhiannan Sidhe wird sich Ihnen wohl leise und sanft von genau der Seite aus nähern, die sie gerade nicht im Blick haben. Erst das leise Glühen ihrer Augen lenkt Ihre Aufmerksamkeit auf sie. Es gibt männliche und weibliche Exemplare, wobei die weiblichen überwiegen, da pro Clan nur ein Herrscher zum Fortbestehen der Rasse benötigt wird. Raten Sie mal, was mit den anderen männlichen Schätzchen passiert. Lassen Sie Ihrer Fantasie freien Lauf. Die ausgebluteten, verdorrten Körper lösen sich dann in der Erde auf. Wie Schnee sollen sie schmelzen, so sagt man.
    Mit Magie hat dies alles nichts zu tun. Oder mit Aberglaube. Die Sidhe sind Wesen wie der ›schreckliche Blattsteiger‹ oder das ›schwalbenbäuchige Mangalitza‹. Klingen seltsam, sehen auch so aus, existent sind sie trotzdem. Der einzige Zauber dieser Damen ist ihre unnachahmliche, überirdische Schönheit, die sie je nach persönlicher Vorliebe des von ihnen begehrten und ausgewählten Mannes formen. Backen Sie sich ihre Traumfrau. Wie bei allen Feenvölkern und auch bei giftigen Getieren verbirgt die Schönheit der Blutfeen eine grässliche Gefahr. Möglicherweise sind sie tatsächlich die Quelle des im 15. Jahrhundert aufgeflammten verweichlichten Vampirmythos. Auch die Opfer der Blutfee verkümmern, seelisch