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Kaltes Fieber - Ein Lucas-Davenport-Roman

Kaltes Fieber - Ein Lucas-Davenport-Roman

Titel: Kaltes Fieber - Ein Lucas-Davenport-Roman
Autoren: PeP eBooks
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früher Fälle mit Irren gehabt, die auf Frauen und Männer losgingen.«
    Sie redeten über Serienmörder. Es gab sie in allen Großstadtregionen,
manchmal zwei oder drei zur gleichen Zeit. In der Öffentlichkeit bestand der Eindruck, sie seien selten. Das stimmte aber nicht.
    »Ich erinnere mich an eine Sache zu dem Thema, als ich mal in Los Angeles eine Verhaftung vornehmen musste«, sagte Sloan. »Die L. A. Times schrieb in einem Bericht, die Cops vermuteten einen Serienmörder in dem und dem Stadtteil. Das wurde aber nur so ganz nebenbei in dem Artikel erwähnt, als ob’s um die Ankündigung von Regen am nächsten Tag gehen würde.«
     
    Sie überholten einen Pick-up, der sich durch den Verkehr quälte, und die Hand einer Frau zuckte aus dem Fenster auf der Beifahrerseite und zeigte ihnen den Stinkefinger. Lucas sah es im Rückspiegel und grinste. Er hatte im Allgemeinen durchaus Verständnis für Frauen, die Cops den Stinkefinger zeigten, vor allem, wenn sie attraktiv waren. Die Frauen, nicht die Cops.
     
    »Eine Sache ist interessant bei diesem Killer, sofern es sich um denselben handelt - er bietet uns die Leichen auf dem Präsentierteller dar«, sagte Lucas. »Er hat Angela Larson irgendwo hingebracht, um sie zu foltern, sie an einem anderen Ort getötet und die Leiche dann in der Nähe ihrer Wohngegend sozusagen zur Schau gestellt. In ihrer Nachbarschaft, wo die Sache am meisten Aufmerksamkeit erregt … Diesen Mann, Adam Rice, hat er gefoltert und in seinem eigenen Haus zurückgelassen …«
    »Er erkundet wahrscheinlich die Örtlichkeiten, legt die Leichen dort ab, wo sie Aufmerksamkeit erregen, aber er fühlt sich dabei sicher vor Entdeckung.«
    »Ja«, bestätigte Lucas. »Er scheint nicht spontan zu handeln …«

     
    Nach dem Serienmörder-Gespräch diskutierten sie noch eine Weile über Lucas’ Best-of-Rock-Liste. Lucas’ Frau Weather hatte ihm zum Geburtstag einen Apple-iPod sowie einen Gutschein über einhundert Songs aus der Apple-Website geschenkt. Er hatte das Limit dieser einhundert Songs als Einladung zu diszipliniertem Verhalten betrachtet: einhundert Songs, keinen mehr, keinen weniger - die besten hundert Songs der Rock-Ära.
    Die Kunde von dieser Liste hatte im SKA die Runde gemacht, auch unter Lucas’ Freunden, und nach einem Monat mühsamer Arbeit hatte er hundertfünfzig ernsthafte Möglichkeiten zusammengestellt, und täglich kamen weitere dazu. Noch hatte er keinen einzigen Song von der Website heruntergeladen. »Es ist echt quälend«, sagte er zu Sloan. »Da denke ich, ich hätt endlich eine gute Liste beisammen, und dann höre ich was von einem Titel, den ich total vergessen hatte, wie zum Beispiel ›Radar Love‹. Und dieser Song muss doch auf die Liste, oder? Und ich frage mich dann immer, was ich sonst noch alles vergessen habe.«
    »Du machst die Liste ja vor allem, um die Songs beim Autofahren anzuhören, und da scheint’s mir wichtig zu sein, dass es nicht nur harte Sachen sind«, meinte Sloan. »Es darf nicht zu viel AC/DC dabei sein. Es muss auch was Weiches und Romantisches zu hören sein. Verstehst du, wenn du einfach nur so auf dem Highway dahinrollst. Oder nachts, wenn es kalt ist und die Sterne am Himmel glitzern. Billy Joel oder Blondie …«
    »Ich weiß, ich weiß. So was habe ich ja auch auf der Liste. Aber im Moment denke ich halt, ich müsst bei einer Autofahrt mit ZZ Top beginnen, verstehst du? Unbedingt mit ZZ. ›Sharp-Dressed Man‹ oder ›Legs‹ oder so was.«
    »Das versteh ich«, sagte Sloan und nickte. »Irgendwas, das einen in Schwung bringt.« Er starrte aus dem Wagenfenster, hinaus auf die endlos weiten Maisfelder, und seine
Gedanken kehrten zum ursprünglichen Thema zurück: »Mein Gott, wenn ich doch nur auf einen einzigen verdammten Anhaltspunkt gestoßen wär …«
     
    »Es könnte ziemlich trocken da draußen sein«, sagte Lucas, als sie Mankato erreichten. »Trocken und heiß.«
    »Wir halten mal kurz an«, sagte Sloan.
    Mankato war der Ort des größten Massen-Hängens in der amerikanischen Geschichte - achtunddreißig Sioux-Indianer waren an einem einzigen Tag aufgehängt worden. Die Sioux behaupteten, am Jahrestag dieses Verbrechens würden jedes Mal achtunddreißig Adler über dem Fluss kreisen. Lucas glaubte nicht an solche Geschichten, aber als er einmal an einem solchen Jahrestag in Mankato gewesen war, hatte er die Adler kreisen sehen …
    »Da drüben ist ein Holiday-Store«, sagte Sloan. »Die haben Krispy Kremes.«
    Sie
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