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Kaltes Fieber - Ein Lucas-Davenport-Roman

Kaltes Fieber - Ein Lucas-Davenport-Roman

Titel: Kaltes Fieber - Ein Lucas-Davenport-Roman
Autoren: PeP eBooks
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kauften jede Menge Coke, Diet Coke und Dasani-Mineralwasser, eine Wegwerfkühlbox aus Styropor samt einem Beutel Eis sowie zwei Hotdogs und zwei Krispy Kremes.
    »Ich dachte, ihr South-Beach-Diät-Leute dürftet nicht mal Brot essen, geschweige denn einen Donut«, erklärte Sloan fröhlich kauend, während sie aus der Stadt hinaus aufs Land fuhren.
    »Spielverderber«, knurrte Lucas. Der Krispy Kreme schmeckte so gut, dass er seinen Schwächeanfall nicht im Geringsten bereute.
     
    Sie fuhren nach dem Verlassen der Stadt noch drei Meilen auf dem Highway 169 nach Süden, bogen dann nach Osten ab, überquerten auf einer schmalen Brücke einen rund acht Meter breiten Bachlauf, gerieten auf eine ebenso schmale Asphaltstraße, die schließlich in einen Kiesweg überging, und
von dieser Stelle aus sahen sie vor einem holzverschalten, weiß gestrichenen Farmhaus eine Ansammlung von Fahrzeugen, meist Streifenwagen, die sich unter einer ausladenden Ulme zusammendrängten.
    Das Haus mit einer an der Ostseite angebauten Garage stand auf erhöhtem Grund, der es in einer Größe von rund einem halben Hektar umschloss. Auf einer unebenen Rasenfläche standen ein Dutzend Ulmen und Eichen sowie zwei Apfelbäume. Eine Reifenschaukel hing von einer der Eichen, und Bohnenfelder reichten bis an die nicht eingezäunte Rasenfläche heran. Rund dreißig Meter hinter dem Haus waren mehrere Schuppen und Ställe stetigem Verfall ausgesetzt. Keine Farm, die noch betrieben wird, dachte Lucas, nur die Überreste eines früheren landwirtschaftlichen Betriebs.
    »Wie hat der Killer seine Opfer an diesem Ort gefunden?«, fragte Lucas, als sie sich dem Haus näherten. »Wie und unter welchen Gesichtspunkten hat er sie sich ausgesucht?«
     
    Sie kamen an einem Briefkasten vorbei, auf dem mit der Hand in schiefen schwarzen Buchstaben der Name Rice geschrieben stand. Ein Cop am Rand des Rasens richtete die Linse einer Kamera auf sie. Vier andere Cops einschließlich des Sheriffs warteten vor dem Haus auf sie, so wie Nordwall es Lucas angekündigt hatte. Vier weitere Leute, drei Frauen und ein Cop, saßen in einem alten Buick, der auf dem Gras neben der Zufahrt abgestellt war. Eine Frau mit rotgeweinten Augen hing schlaff auf der Rückbank und sah ihnen durch die geöffnete hintere Wagentür entgegen.
    »Verwandte«, sagte Lucas.
    Er stellte den Porsche neben dem letzten Streifenwagen ab, und Sloan und er stiegen aus.
    »Davenport, wo zum Teufel bleibt die Spurensicherung?«, fragte der Sheriff ohne irgendein Begrüßungszeremoniell.
Nordwall war ein großer, untersetzter Mann mit weißem Haar und einer rot geäderten Knopfnase. Sein Kopf hatte die Größe einer Fünflitermilchkanne, und Sorgenfalten runzelten sein Gesicht; er war sichtlich verunsichert.
    »Haben Sie sie angerufen?«
    »Ja, und sie sagten, sie würden sofort losfahren.«
    »Na ja, sie brauchen länger als wir, um herzukommen«, erwiderte Lucas. Er blickte zum Haus hinüber. »Sie haben dafür gesorgt, dass nichts angerührt wurde?«
    »Ja.« Nordwall sah Sloan an. »Und wer sind Sie?«
    Lucas machte die beiden miteinander bekannt und berichtete Nordwall kurz von dem Fall Angela Larson. »Oh, ja, ich habe in der Zeitung darüber gelesen«, sagte Nordwall. »Aber ich erinnere mich nicht mehr genau … Und Sie haben den Medien gegenüber wahrscheinlich auch nicht alle Details preisgegeben.«
    »Nein, das haben wir nicht«, erwiderte Sloan. Er hob die Kühlbox von der Rückbank des Porsche, stellte sie auf den Boden, deutete auf die Dosen und sagte: »Verschiedene Getränke, falls jemand Durst hat.«
    »Bringen Sie Miz Rice und Miz Carson ein paar Dosen«, sagte Nordwall zu einem der Deputys. Er sah an Lucas vorbei hinüber zu dem Buick und erklärte: »Die Mutter von Rice, ihre Schwester und eine Freundin. Miz Rice möchte die Toten sehen, aber ich werde das nicht zulassen. Sie hätte dieses schreckliche Bild bis zu ihrem eigenen Tod ständig vor Augen. Erst wenn sie in den Leichensäcken stecken, kann sie einen Blick darauf werfen.«
    Lucas nickte und deutete zum Haus hinüber. »Wer hat sie gefunden?«
    »George. Einer meiner Deputys.«
    Einer der Cops, ein schmächtiger Mann mit dünnem schwarzem Haar und einem auf- und abzuckenden Adamsapfel hob die mit einer Coke bewaffnete Hand.

    »Ich«, sagte er.
    »Erzählen Sie mal«, bat Lucas.
    Der Deputy zuckte die Achseln. »Na ja, Rice kam nicht zur Arbeit. Er ist Manager in einem Eisenwarenladen in Mankato, und er hat die Schlüssel zu
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