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Kalte Berechnung - Eine Rachegeschichte

Kalte Berechnung - Eine Rachegeschichte

Titel: Kalte Berechnung - Eine Rachegeschichte
Autoren: Stefanie Maucher
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sadistisches Mädchen auf den Rücken gedreht hat. Hasserfüllt starrst Du mich an, doch darüber hinaus sehe ich auch Fassungslosigkeit und Angst in Deinem Gesicht, was mir ein triumphales Grinsen auf das meine zaubert. Der Moment, nach dem ich mich gesehnt habe, ist gekommen. Ich frage mich, ob Du nun dieselbe Angst empfindest, die Du sonst anderen einflößt. Fürchtest Du Dich vor dem Tod?
    Als hättest Du den Gedanken gehört, beantwortest Du die unausgesprochene Frage: „Was willst du jetzt machen, du dumme Fotze? Mich abstechen? Mach doch!“
    Du klingst nicht so, als hättest Du große Angst vorm Sterben. Vielleicht traust Du mir einen Mord noch immer nicht zu?
    Das kann sich ändern.

Sieben

    Zuerst solltest Du lernen, in einem anderen Ton mit mir zu sprechen. Wütend versetze ich Deiner verletzen Hand einen Tritt. Ein schöner Schrei! Aber zu laut.
    Habe ich Mitleid? Nein! Eine berauschende Mischung aus Entsetzen und Erregung macht sich in mir breit, sorgt für ein wohliges Kribbeln. Es tut gut, dem Hass und der Wut freien Lauf zu lassen. Trotzdem muss ich das Risiko, dass uns jemand hören könnte, eindämmen und Deine herrlichen Schreie unterbinden.
    „Du solltest mich mit mehr Respekt behandeln“, belehre ich Dich mit ruhiger, aber bestimmter Stimme, während ich die Lederbänder um meine Hüfte löse und meinen gelben Anti-Stress-Ball aus der Tasche ziehe. „Überhaupt solltest du Frauen viel besser behandeln. Und vor allem deine dreckigen Finger von kleinen Mädchen lassen!“
    Ich unterdrücke das Bedürfnis, Dir ins Gesicht zu spucken, bücke mich stattdessen zu Dir hinunter und setze Dir das Messer an die Kehle. Nicht um sie Dir aufzuschlitzen, sondern damit Du nicht auf irgendwelche dummen Gedanken kommst. Zum Beispiel auf den, Dich zu wehren.
    „Halt still, sonst stech ich dich sofort ab“, drohe ich, während ich vorsichtig über Deinen gefesselten Arm steige und mich rittlings, ohne mein Gewicht abzufedern, auf Deinen Brustkorb fallen lasse. Du stöhnst auf, weil die Kanten der Stufen schmerzhaft in Deinen Rücken gedrückt werden. Doch das Messer von Deinem Hals zu nehmen, erweist sich als Fehler. Kaum habe ich es zur Seite genommen, versuchst Du, mich abzuwerfen und beginnst, mit den ungefesselten Beinen gegen mich zu arbeiten. Unsanft rammt sich Dein Knie in meinen Rücken. Wie eine Reiterin auf einem bockigen Pferd, erhöhe ich den Druck meiner Schenkel auf Deinen Brustkorb, hole aus und schlage Dir mit der Faust, die das Messer hält, ins Gesicht, bevor ich es wieder an Deine Kehle setze.
    „Versuch das noch einmal und du bist ein toter Mann!“, zische ich. Du erstarrst. Brav, mein Kleiner, brav. Das einzig nicht Reglose an Dir ist Deine schmerzverzerrte Miene. In Deinem Gesicht arbeitet es. Vermutlich läuft Dein Gehirn auf Hochtouren, so wie meines. Dumm nur, dass – ich sehe es Dir an – Deine Kapazitäten bereits voll ausgeschöpft sind.
    Meine nicht!
    Freu Dich auf ein phantasievolles Repertoire an Folter und Qualen, die ich mir daheim für Dich ausgemalt habe. Zuerst aber muss ich dafür sorgen, dass Du nicht zu laut schreist. Die Musik macht es unwahrscheinlich, dass man uns dort unten hören wird, doch es erscheint mir besser, auf Nummer sicher zu gehen und Deine Schreie zu dämpfen.
    „Mach den Mund auf!“, fordere ich Dich ungeduldig auf.
    Stur hältst Du ihn geschlossen. Ich setze die Spitze der Klinge direkt unter Deinem rechten Auge an und wiederhole die Anweisung, bedrohlich leise: „Mund aufmachen! Sofort!“
    Diesmal gehorchst Du und öffnest ihn weit. Ich stopfe den weichen, knautschigen Anti-Stress-Ball hinein, den ich eigens zu diesem Zweck mitgebracht habe.
    „Mach jetzt bloß keinen Blödsinn. Wehe, du trittst oder versuchst, mich zu beißen! Dann sorge ich dafür, dass du nicht mal mehr siehst, was ich als nächstes mit dir mache“, warne ich Dich und nehme das Messer zur Seite. Ich lege es zwischen meinen Schenkeln auf Deinem Brustkorb ab, denn ich brauche beide Hände. Die Drohung scheint zu wirken. Nun nehme ich die breiten, langen Lederbänder, meinen vielseitigen Gürtel-Ersatz, schlinge sie um Deinen Kopf und fixiere damit den Ball in Deinem Mund. Ich ziehe sie so stramm, dass sie in Deine Mundwinkel einschneiden und verknote sie mehrfach, nachdem ich geprüft habe, dass der Knebel fest sitzt und nicht verrutschen kann.
    Wie ein Spanferkel, gespickt mit einer Zitrone, liegst Du da.
    Während ich das Messer wieder zur Hand nehme, frage ich mich, ob
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