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Kalt wie ein Brilliant

Kalt wie ein Brilliant

Titel: Kalt wie ein Brilliant
Autoren: Carter Brown
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Arbeitsgebiet.«
    »Ich habe mich auf Empfehlung
an Sie gewandt. Ich brauche dringend einen guten Detektiv. Leutnant Schell von
der hiesigen Kriminalpolizei hat mich an Sie verwiesen.«
    »Schell?« wiederholte ich
ungläubig.
    »Wundert Sie das?«
    »Das kann man wohl sagen!« Bei
meinem letzten Besuch in Santo Bahia hatte sich mein so harmlos aussehender
Beschattungsauftrag zu einer Mörderjagd großen Stils ausgewachsen, und Leutnant
Schell hatte getan, als sei ich persönlich für die zahlreichen Leichen
verantwortlich.
    Elmo lächelte frostig. »Der
Leutnant hält den Auftrag für aussichtslos und meinte, nur das sprichwörtliche
blinde Huhn — bitte, das sind seine Worte, Mr. Boyd! — könne hier ein Korn finden.
In diesem Zusammenhang fiel Ihr Name.«
    »Es tut doch wohl, zu wissen,
daß man Freunde hat«, bemerkte ich verbittert. »Worum handelt es sich denn bei
diesem aussichtslosen Auftrag?«
    »Vor einer Woche wurde in
meinem Juweliergeschäft ein Diebstahl begangen«, begann er mit gemessener
Stimme. »Ein Diamantdiadem im Werte von 1oo ooo Dollar ist verschwunden.«
    »Die Polizei hat den Schmuck
offenbar noch nicht gefunden«, meinte ich, »aber in solchen Fällen setzen die
Versicherungsgesellschaften meist ihre eigenen Leute ein. Wozu brauchen Sie
dann mich?«
    »Eine berechtigte Frage, Mr.
Boyd.« Die Brillengläser blitzten empört auf. »Stellen Sie sich vor, die
Versicherung weigert sich, meine Forderung anzuerkennen. Wenn das Diadem nicht
wieder auftaucht, entsteht mir allein an Selbstkosten ein Schaden von etwa 5o ooo Dollar.«
    »Wie wurde der Diebstahl denn
ausgeführt?«
    Elmo lehnte sich zurück. Er
schüttelte kummervoll den Kopf. »Die Sache war schlau eingefädelt, Mr. Boyd.
Ich werde ziemlich weit ausholen müssen.«
    »Meine Zeit steht Ihnen zur
Verfügung«, erklärte ich großzügig.
    »Für ein Honorar von 1ooo
Dollar zuzüglich Spesen ist das wohl auch das mindeste, was ich erwarten kann«,
erwiderte er scharf. »Es begann damit, daß eine hiesige Plastikartikel-Fabrik,
> Poolside Plastics<, sich erkundigte, ob ich
mich an einer großangelegten Werbe-Aktion, die auch mit einem
Schönheitswettbewerb verbunden war, beteiligen wollte. Das Diadem war seit etwa
14 Tagen in unserem Schaufenster ausgestellt, als der Werbechef der Firma, ein
gewisser Mr. Machin, die drei Mädchen, die in die Endausscheidung der Miss-Wahl
gekommen waren, zu mir ins Geschäft brachte. Hier sollten die Schönheitskönigin
gekrönt und alle drei Bewerberinnen mit dem Schmuck fotografiert werden, um
auch für mein Geschäft zu werben.«
    »Und bei dieser Gelegenheit
verschwand der Schmuck?«
    Er nickte. »Das Diadem wurde
von zwei bewaffneten Wachmännern vom Schaufenster in mein Büro gebracht. Dort
wartete schon Machin mit seinem Stab. Die Mädchen setzten nacheinander das
Diadem auf, die Fotografen machten ihre Aufnahmen, und dann brachten die
Wachmänner den Schmuck wieder ins Schaufenster.
    Zwei Stunden später kehrte
unser Mr. Byers, der indessen mit einem Privatsammler wegen des Ankaufs einiger
kostbarer Steine verhandelt hatte, ins Geschäft zurück und warf zufällig einen
Blick ins Schaufenster. Wir können von Glück sagen, daß Byers Fachmann auf
seinem Gebiet ist. Dieser eine Blick genügte, um ihn erkennen zu lassen, daß in
unserem Schaufenster statt des echten Diadems eine Imitation lag.«
    »Das kann er so ohne weiteres
erkennen?« fragte ich ungläubig.
    »Mr. Byers kam vor fünf Jahren
direkt von der Firma Van Dieten und Luutens , aus der Juwelenzentrale Amsterdam, zu uns«, sagte
Elmo ehrfürchtig. »Was Edelsteine anbetrifft, ist der Mann ein Genie, Mr.
Boyd.«
    Ich nickte höflich, meinte dann
aber doch zweifelnd: »Wenn der Diebstahl von langer Hand geplant war, muß aber
die Imitation schon vorhanden gewesen sein. Wer hat das Diadem aus dem Fenster
genommen und es den Wachmännern übergeben?«
    »Ich selbst«, antwortete Elmo
steif. »Nur ich bin mit den Fotozellen und den übrigen Schutzvorrichtungen
vertraut, die unser Schaufenster absolut diebessicher machen.«
    »Die Diademe können also
praktisch nur in diesem Raum ausgetauscht worden sein?«
    »Das ist jedenfalls die Ansicht
der Polizei«, meinte er zustimmend. »Und ich muß zugeben, daß auch ich keine
andere Möglichkeit sehe.«
    »Und die Polizei hat bisher
noch keinen Erfolg gehabt?«
    »Nicht daß ich wüßte. Die
Versicherungsgesellschaft verweigert, wie gesagt, die Zahlung. Sie beruft sich
auf ihre sattsam bekannten
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