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Kaiserkrieger: Der Aufbruch

Kaiserkrieger: Der Aufbruch

Titel: Kaiserkrieger: Der Aufbruch
Autoren: Dirk van Den Boom
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nickte und sah dann, wie sich die Tür öffnete.
    Ein Schatten glitt hinein. Im fahlen Dämmerlicht der beiden kleinen Öllampen, die den Raum nur unzureichend erhellten, war er kaum zu entdecken. Und dann öffnete sich mit leichtem Quietschen auch die Tür zu Dahms’ Zimmer vom Gang her. Das Gesicht des Ingenieurs verschwand aus dem Türrahmen. Jeder musste sich offenbar erstmal mit seinem eigenen Besucher auseinandersetzen.
    Rheinbergs Waffe zuckte hoch, den Hahn gespannt. Ein zweiter Schatten trat ein, doch beide schienen unsicher.
    Sie hatten den Bewohner des Raumes sicher woanders erwartet.
    Und sie waren sich unklar darüber, was das Metallding in seiner Hand bedeutete.
    »Wer sind Sie ?« , bellte Rheinberg nun laut und vernehmlich. »Was wollen Sie und wer hat Sie geschickt ?«
    Drei Fragen.
    Die Antwort bestand aus einem Sprung.
    Aus dem Stand schnellte sich der erste Schatten nach vorne. Rheinberg hatte den Bruchteil einer Sekunde, um den akrobatischen Akt und die eingesetzte Kraft zu bewundern, dann hob er den Lauf und drückte ab. Die Pistole bellte auf, ein Laut, der die Stille der Nacht endgültig zerriss. Der Angreifer, noch in der Luft, wurde getroffen, zur Seite gewirbelt, verlor die Balance. Krachend fiel er zu Boden. Etwas glitt über den polierten Marmor. Eine Art Garotte, wie Rheinberg sofort feststellte. Meuchelmörder, schoss es ihm durch den Kopf.
    Er hatte den Angreifer nicht tödlich getroffen. Doch Blut floss auf den Boden, verfärbte den weißen Marmor rot. Ein Keuchen entrang sich der Kehle des Getroffenen, doch er richtete sich auf, eine Klinge blitzte schwach im Schein der Lampen.
    Ein Schuss, ein fallender Körper, diesmal von nebenan. Dahms hatte gehandelt.
    Rheinberg konnte sich nicht darum kümmern. Diese Männer waren nicht leicht zu beeindrucken. Trotz der Sprache, die seine Waffe gerade gesprochen hatte, schnellte sich der zweite Angreifer nach vorne. Ein Dritter drang durch die Tür. Rheinberg begann sich Sorgen zu machen. Die 08 fasste acht 8-mm-Patronen – und jetzt nur noch sieben. Rheinberg hatte zwei Ersatzmagazine dabei, doch diese lagen dummerweise zusammen mit seinen anderen Sachen in der großen Truhe am anderen Ende des Raumes, in der Nähe der Tür. Sieben gezielte Treffer waren nicht zu erwarten, und wenn mehrere Angreifer zugleich kamen …
    Er musste schnell sein, auf die demoralisierende Kraft seiner Waffe hoffen und darauf, dass die Schüsse schnell die Soldaten ihres Gefolges anlockten.
    Ein zweiter Schuss krachte aus Dahms’ Zimmer, fast zeitgleich mit dem erneuten Abdrücken von Rheinberg. Diesmal saß die Kugel, traf direkt in den Brustkorb des Vermummten, schleuderte ihn zurück. Er fiel regungslos zu Boden, zuckte nicht einmal mehr. Rheinberg hatte ihn getötet.
    Der erste Attentäter hatte sich aufgerichtet, die Klinge eines Kurzschwertes glänzte vor ihm. Rheinbergs Waffe wandte sich der neuen alten Bedrohung zu, da sprangen zwei weitere Schwarzgekleidete durch die Tür. Rheinberg drückte ab, seine Hand fuhr wieder nach rechts, da waren die beiden Männer schon auf dem Sprung.
    Von draußen Geschrei, hektische Schritte, das Klirren von Schwertern. Die Leibwache war erwacht, endlich.
    Wieder bellte die 08 auf. Ein Körper fiel. Der zweite war über Rheinberg. Er kam nicht dazu, erneut abzudrücken, als eine geübte Hand ihm die Waffe fortschlug, und dann stolperte er zurück, rang um sein Gleichgewicht. Der Schatten vor ihm stellte sich breitbeinig hin, dann blitzte in seiner Hand eine Klinge und er holte zu einem kurzen, kräftigen Stoß aus. Rheinberg ahnte die Richtung des Schwertes mehr, als er sie sah, wand sich instinktiv, spürte den heißkalten Schmerz, als das Eisen durch seine Haut drang und sich tief in seine Seite senkte.
    Rheinberg schrie auf. Sein Gegner stieß ein triumphierendes Grunzen aus, zog die Klinge aus der tiefen Wunde. Blut spritzte auf die schwarze Gewandung, hinterließ glänzende Flecken. Rheinberg sah an sich hinab. Das Schwert hatte ihn nicht im Magen getroffen, also konnte er dies überleben, wenn er nur rechtzeitig genug Hilfe bekam. Er taumelte zurück, spürte, wie seine Kräfte nachließen, beide Hände auf die Wunde gepresst, um den Blutstrom aufzuhalten. Schmerz und Schwäche drohten ihn zu übermannen.
    Wieder die Klinge bereit, setzte der Attentäter nach. Dann ein bellender Laut, der Angreifer wurde herumgewirbelt, fiel, die Klinge rutschte aus seiner Hand auf Rheinberg zu. Der ließ sich fallen, griff tastend
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