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Juwelen der Liebe

Juwelen der Liebe

Titel: Juwelen der Liebe
Autoren: Johanna Lindsey
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Ranald.
    »Meine Wunde hat nichts mit dem zu tun, was nur zu offensichtlich ist, Ranald«, sagte Lachlan und wiederholte dann: »Es klappt einfach nicht.«
    Es war überflüssig, die hellen Vierecke auf der Täfelung zu betrachten, wo einst die Gemälde hingen. Die Porzellanvitrine war ebenfalls leer, und das feine Kristall und die Silberbecher zierten schon lange nicht mehr die Tafel. Vielleicht hatten seine Freunde längst vergessen, wie der Speiseraum ausgesehen hatte, als Lachlans Vater noch am Leben gewesen war.
    »Willst du damit sagen, dass es keine Raubzüge mehr geben wird?« fragte Gilleonan.
    »Ich frage, wozu das alles? Nur einmal haben wir eine Börse mit nach Hause gebracht, die fett genug war, dass wir für kurze Zeit ein besseres Leben führen konnten. Wir machen den langen Ritt sechs-oder siebenmal im Monat, und es kommt trotzdem kaum etwas dabei heraus.«
    »Ja, ich bin selbst auch nicht allzu scharf darauf, bei dieser Jahreszeit so lange auf dem Pferd zu sitzen«, stimmte Gilleonan zu. »Aber unser Problem ist, dass wir die Sache nie richtig ernstgenommen haben. Es war nicht mehr als ein Spaß.«
    Lachlan musste zustimmen. Bis auf das letzte Mal, als er angeschossen wurde, hatten sie auf ihren Ausflügen nach Süden einen Mordsspaß gehabt, doch darum konnte es kaum gehen.
    »Wenn wir ernst machen, Gill, sind wir nicht besser als andere Diebe«, sagte Lachlan.
    Gilleonan hob eine Braue. »Sind wir das jetzt etwa?« Ranald schnaubte. »Ich betrachte es nicht als Diebstahl, wenn wir den Engländern etwas abnehmen.«
    Lachlan musste lächeln. Nein, das war der lustige Teil gewesen. Schotten und Engländer mochten in den meisten Dingen gut miteinander auskommen, aber im Herzen waren sie immer Feinde gewesen. Zumindest sahen es so die Schotten in den Highlands und auch die Grenzschotten, die den Engländern seit unerdenklichen Zeiten mit ihren Raubzügen nachstellten. An der Grenze konnten sich die Gemüter noch immer erhitzen und die Fehden hohe Wellen schlagen. Die Feindseligkeit war über die Generationen vererbt und zu tief verwurzelt.
    »Die Überfälle waren ein Ausweg, als die Dinge noch nicht zu übel standen«, erklärte Lachlan. »Aber nun sieht es düster aus, und wir müssen uns etwas anderes einfallen lassen, wenn wir nicht auch noch Kregora verlieren wollen.«
    »Und hast du eine Idee?« fragte Gilleonan.
    Lachlan seufzte. »Nein, aber ich bin wie immer offen für Vorschläge.«
    Seine Clan-Brüder lehnten sich in ihren Stühlen zurück. Gilleonan schwenkte den billigen Wein in der Zinntasse, die er hielt, während Ranald ein Bein über die Armlehne schwang. Lachlan verschränkte die Hände hinter dem Kopf und war bereit, jeden Einfall abzuschmettern, der ihm nicht passte .
    »Ich habe gehört, sie finden jetzt Gold, drüben in diesem Kalifornien«, bemerkte Ranald. »Große Nuggets sollen dort einfach so herumliegen, und jeder kann sie nehmen.«
    Lachlan hob die Braue, doch bevor er antworten konnte, sprach schon Gilleonan. »Ja, das habe ich auch gehört, aber unser Laird kann sich nicht so weit von seinem Herd entfernen. Vielleicht könnten wir einige andere aus dem Clan hinschicken, damit sie nachsehen, was an der Sache dran ist. Arnald juckt es schon lange, eine größere Reise zu machen, und sein Bruder willigt sicher ein, ihn zu begleiten. Aber wir können uns nicht allein auf Gerüchte verlassen, und außerdem würde es Monate dauern, bevor wir überhaupt eine Nachricht von jemand bekämen, den wir so weit wegschicken.«
    Lachlan hätte es nicht besser sagen können und nickte nur, obwohl er bedauerte, dass er diese weite Reise nicht selbst machen konnte. Gilleonan hatte recht. Das Oberhaupt des Clans musste erreichbar bleiben. »Einverstanden«, fügte Ranald hinzu. »Wir können es Arnald überlassen, ob er sich etwas daraus macht, dem Gold nachzujagen, aber in der Zwischenzeit ... ich habe schon vor einiger Zeit über eine Lösung nachgedacht, aber damals war Lachlan wohl noch zu jung dazu.«
    »Wie meinst du das?«
    »Eine Frau ... ähem, das heißt, eine reiche Frau zu heiraten.«
    Lachlan rollte die Augen. Dieser Vorschlag war absurd. Doch Gilleonan beugte sich aufgeregt nach vorn. »Ja, das ist es, Ranald. Außerdem wird es Zeit, dass uns MacGregor einen Erben präsentiert, den wir hätscheln können.«
    »Und wo soll ich diese reiche Frau hier finden?« fragte Lachlan missmutig.
    »Hier gibt es keine, die nicht schon versprochen wäre. Aber weiter im Süden ...«
    Lachlan
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