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Juwelen der Liebe

Juwelen der Liebe

Titel: Juwelen der Liebe
Autoren: Johanna Lindsey
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Engländer ihm gestohlen hat.«
    Lachlan wusste sehr gut, dass sein Verwandter seinen Zorn wecken wollte, damit er endlich sein Hinterteil hochbekam und ihnen keine Sorgen mehr machte. Und er wollte verdammt sein, wenn es nicht wirkte, denn Gilleonans Bemerkung traf ins Schwarze.
    Als er angeschossen wurde, war er in Gedanken bei der hübschen Megan mit ihrem flammendroten Haar und den großen mitternachtsblauen Augen. Sie war das schönste Mädchen, dem er jemals begegnet war. Er dachte jedesmal an sie, wenn sie nahe der englischen Grenze auf Raubzug gingen, denn dort war er ihr begegnet ... und hatte sie wieder verloren. Natürlich kam sie ihm auch zu anderen Zeiten viel zu häufig in den Sinn, doch das war sein Problem und blieb es auch besser. Darüber ließ er nicht mit sich reden, ganz gleich, zu welchem Zweck.
    »Ich war derjenige, der sie dem Engländer gestohlen hat«, murmelte Lachlan. »Er hat sie sich nur zurückgeholt. Das ist ein Unterschied.«
    »Ja, zurückgeholt und dir das Fell versohlt...«
    Diese Erinnerung verdiente einen guten Gegenhieb, und trotz Lachlans Schwäche brachte der Schlag Gilleonan zu Fall. Gilleonan grunzte verblüfft, als er auf dem Rücken landete, obwohl er gerade diese Reaktion von seinem Laird erhofft und erwartet hatte.
    Ranald lachte. »Sehr gut, Lachlan. Wenn du nun die gleiche Energie aufbringst, um deinen Riesenkörper auf dein winziges Pferd zu hieven, schaffen wir es bis nach Hause, und Nessa kann deine Wunde versorgen.«
    Lachlan stöhnte. Gilleonan, der den gleichen Gedanken hatte, fuhr Ranald an. »Bist du blöd, Mann? Ich würde in die entgegengesetzte Richtung rennen, wenn ich wüsste , dass ich in Nessas zärtliche Hände fallen sollte. Sie prügelt dich gesund, nachdem sie dich erst einmal ordentlich angebrüllt hat. Ihre Methoden sind wirklich übel, da kannst du sicher sein.«
    Ranald hob eine Braue. »Glaubst du, sie wird den Laird schlagen?«
    »Ich weiß es«, murmelte Lachlan. Und die Strafe war gerecht, fügte er insgeheim hinzu. Seine Dummheit verdiente nichts anderes.
    Mit diesem Gedanken rollte er sich zur Seite, stützte sich mit den Händen ab und kam auf die Knie. Ihm wurde schwarz vor Augen, was nicht bedeutete, dass er vorher viel hatte sehen können, so dunkel wie es war. Eine gute Zeit für Raubzüge, diese mondlose Nacht. Doch rauben und träumen passte weniger gut zusammen, und er würde etwas unternehmen müssen, um beides auseinanderzuhalten ... falls er dieses Fiasko überlebte.
    »Zeig mir den Weg zu dem Tierchen«, befahl er seinen Cousins und Spießgesellen.
    Sie taten noch mehr und versuchten ihm hochzuhelfen. Wobei sie sich allerdings als eher hinderlich erwiesen, so dass er sie mit einem Murren abschüttelte. Irgendwie schaffte er es dann, in den Sattel zurückzukommen. Seine beiden Stammesbrüder brachten ihn nach Hause. Später konnte er sich nicht mehr an Einzelheiten des langen, zermürbenden Rittes und an die Rastpausen erinnern, in denen seine Wunden versorgt wurden, bevor er Nessa in die Hände fiel.
    Und sie bekam ihn unter ihre Finger, und zwar gründlich. Es dauerte drei quälend lange Wochen, bis er ihr endlich mit dem nötigen Nachdruck befehlen konnte, ihn in Ruhe zu lassen. Das Problem mit Nessa war, dass sie es sich in den Kopf gesetzt hatte, ihn eines Tages zu heiraten, obwohl er ihr nie Anla ss zu der geringsten Hoffnung gegeben hatte. Die Tatsache, dass er auch sonst keinem anderen Mädchen den Hof machte, schien ihr als Ermutigung auszureichen. Doch wann hätte er schon jemals die Zeit gehabt, auf Brautschau zu gehen? Schon in jungen Jahren war ihm die Verantwortung für den gesamten Clan aufgebürdet worden.
    Nessa lebte in seinem Haushalt, so wie viele weitere MacGregors. Das Mädchen war bei ihm gewesen, seit er denken konnte. Zuerst als jüngere Spielkameradin, als sie noch kleiner waren, und dann als Störenfried, nachdem er sich für das weibliche Geschlecht zu interessieren begann. In seinen Augen zählte sie nämlich nicht dazu, weil sie der jungenhafte Wildfang geblieben war. Sie war fünf Jahre jünger als er mit seinen sechsundzwanzig, besaß ein Temperament wie der Teufel und hatte mehr oder weniger den Haushalt übernommen, als sein Vater starb und seine Stiefmutter sich mit allen beweglichen Gütern des MacGregor-Vermögens davongemacht hatte, so dass ihm nur das Land geblieben war und er sich in sein ungewolltes Räuberdasein gedrängt sah.
    Er hatte der schönen Megan erzählt, dass die Räuberei in
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